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Nanopartikel waren nicht die Ursache für Gesundheitsprobleme durch Versiegelungssprays!

12/2006, 26.05.2006

Produkte enthielten keine ultrafeinen Partikel

Nanopartikel sind nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung nicht der Auslöser der zum Teil schweren Gesundheitsstörungen, die nach der Anwendung von so genannten Nano-Versiegelungssprays aufgetreten sind. Die Produkte enthalten laut Angaben der Hersteller und  nach chemischen Untersuchungen, die das BfR veranlasste, keine Partikel in Nano-Abmessungen. Der Begriff „Nano“ im Produktnamen soll vielmehr auf den hauchdünnen Film hinweisen, der sich nach dem Versprühen der Produkte auf der Oberfläche von Keramik oder Glas bildet. Mehr als 110 zum Teil schwere Fälle von Gesundheitsstörungen waren den Giftinformationszentren und dem BfR Ende März 2006 gemeldet worden, nachdem Verbraucher die Produkte Magic-Nano-Glasversiegeler und Magic-Nano-Keramikversiegeler in Spraydosen mit Treibgas bestimmungsgemäß angewandt hatten. Zunächst war vermutet worden, dass Nanopartikel an den Vergiftungen beteiligt sind.

Unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Fälle hatte das BfR damit begonnen, die genaue Rezeptur der Produkte von den Herstellern zu ermitteln, um die Ursachen für die Erkrankungen aufzuklären. Ein Fachgespräch mit den an der Herstellung der Sprays beteiligten Unternehmen am 23. Mai 2006 im BfR ergab schließlich, dass in den Produkten gar keine Nanopartikel (Teilchen einer Größe von unter 100 Nanometern) enthalten waren. Dies bestätigten auch die vom Bundesinstitut für Risikobewertung veranlassten chemischen Analysen in zwei fachkompetenten Laboratorien. Nanopartikel kommen damit als Auslöser für die gesundheitlichen Probleme der Anwender nicht in Betracht.

Inwieweit andere Bestandteile des Produktes die Symptome verursacht haben, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Fest steht, dass dieselbe, ebenfalls keine Nanopartikel enthaltende Flüssigkeit, mehrere Jahre als Pumpspray vertrieben wurde, ohne dass gesundheitliche Beeinträchtigungen gemeldet wurden. Ein weiteres Expertengespräch im BfR soll unter Berücksichtigung laufender Studien klären, welche toxischen Mechanismen für die aufgetretenen Beschwerden nach dem Einatmen der Aerosole verantwortlich sind.

Durch die schnelle Reaktion und gute Zusammenarbeit von Giftinformationszentren, Bundesbehörden und zuständigen Länderbehörden sowie den entsprechenden Institutionen von Industrie und Handel wurden die verdächtigen Produkte innerhalb weniger Tage bundesweit vom Markt genommen und somit weitere Vergiftungsfälle verhindert. Das in Deutschland etablierte Sicherheitsnetz hat sich bewährt.

Weitere Informationen zum Thema enthalten die Pressedienste 08/2006 vom 31. März 2006 und 10/2006 vom 12. April 2006.

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