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Auf der Spur der Listerien

37/2020, 11.11.2020

BfR-Symposium diskutiert online darüber, wie Lebensmittel noch sicherer gemacht und Verbraucherinnen und Verbraucher besser geschützt werden können

Käse, Räucherfisch, Fleisch und Wurst sowie Obst und Gemüse gehören zu jenen Lebensmitteln, über die sich Menschen mit Listerien anstecken können. Während die meisten Personen eine Infektion gut überstehen, können Immungeschwächte und Ältere schwer erkranken oder sogar an der Listeriose sterben. Rückrufe von Lebensmitteln, steigende Infektionszahlen über viele Jahre und langanhaltende Ausbrüche machen die Belastung von Lebensmitteln durch Listerien zu einer wachsenden Herausforderung für den Verbraucherschutz. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) richtet daher vom 16. bis 17. November 2020 ein Online-Symposium aus, in dem der Schutz vor Listerien im Mittelpunkt stehen wird. „Neuartige Methoden wie die Erbgutanalyse mit Next Generation Sequencing ermöglichen es heute, Erreger bis zur Quelle zurückzuverfolgen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Damit ist es möglich, schneller und präziser als bisher mit Listerien belastete Produkte als Ausbruchsvehikel zu identifizieren. Dies wird zukünftig Leben retten.“

Link zur Veranstaltung:

Die Listeriose wird durch das Bakterium Listeria monocytogenes ausgelöst. Es kann auch unter Sauerstoffabschluss wachsen, widersteht Kälte und vermehrt sich sogar noch im Kühlschrank. Zudem können auch Säure und Salz dem Keim wenig anhaben. Listerien finden sich überall in der Umwelt, etwa im Boden und im Abwasser. Über verunreinigte Lebensmittel können sie in den Menschen gelangen. Infektionen von gesunden Personen verlaufen meist mild und gehen mit einer fiebrigen Magen-Darm-Entzündung einher. In schweren Fällen kann es bei Immungeschwächten und Älteren zu Sepsis („Blutvergiftung“) sowie zu Hirnhaut- und Gehirnentzündungen und bei Schwangeren zu Fehlgeburten kommen.

Im BfR-Symposium sollen die Kontrollstrategien für Listeria monocytogenes entlang der Lebensmittelkette aus Sicht von Wissenschaft, Politik und Praxis kritisch hinterfragt und neue Ansätze zur Risikoerkennung und -verringerung diskutiert werden. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Lebensmittelüberwachung, Verbraucherschutz, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie an Nichtregierungsorganisationen und die Medien.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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