Referenzlabor für gentechnisch veränderte Organismen (GVO)

Hintergrund

In der Europäischen Union (EU) zugelassene gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel sind kennzeichnungspflichtig. Damit überprüft werden kann, ob diese Gesetzesvorgabe zum Schutz des Verbrauchers eingehalten wird, sind geeignete Analysemethoden zur Identifizierung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) erforderlich.

Aufgaben

Das Referenzlabor nimmt jährlich erfolgreich an Laborvergleichsuntersuchungen des Referenzlabors der Europäischen Union teil.

Die offiziellen deutschen Methoden umfassen u.a. die derzeit relevanten gentechnisch veränderten (gm) Maislinien, die weltweit häufigste gentechnisch veränderte gm-Sojabohnenlinie Roundup ReadyTM sowie Übersichts(Screening)-Verfahren, welche den Großteil der auf den Märkten befindlichen gentechnisch veränderten Organismen erfassen. Weitere Methoden für in Europa nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen betreffen z.B. Lachs und Tomaten.

Forschung

Das Referenzlaboratorium im Netzwerk genetisch veränderter Organismen (GVO) am BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung ist Teilnehmer und Initiator von nationalen und internationalen Forschungsprojekten, die die bestehenden Verfahren verbessern, weitere entwickeln und neue Wege in der Analytik beschreiten sollen.

Neue molekularbiologische Techniken (z.B. CRISPR/Cas) zum Editieren des Genoms von Lebewesen stellen die Referenz- und Überwachungslabore vor neue Herausforderungen. Um dies zu adressieren, wurde 2023 unter der Federführung des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung eine internationale Konferenz zum Thema durchgeführt.

Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien

GremiumFederführungAufgabe des Gremiums
§ 64 LFGB-AG Entwicklung von Methoden zum Nachweis von mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellten LebensmittelnBVLEntwicklung und Validierung von qualitativen und quantitativen PCR-basierenden Nachweisverfahren
European network of GMO laboratories (ENGL network)EURL GMFFEntwicklung, Harmonisierung und Standardisierung der GMO Analytik
ALS-Arbeitsgruppe „Überwachung gentechnisch veränderter Lebensmittel“BVLBeratung zu Fragen der Detektion und Kontrollen gentechnischer Veränderungen in Lebens- und Futtermitteln

Rechtliche Grundlagen

Seit 1994 werden Standardmethoden zum Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen für die Lebensmittelkontrolle entwickelt und in der Methodensammlung gemäß § 64 des Lebens- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) ergänzt. Die zu diesem Zweck eingerichtete nationale Expertengruppe wurde von einer BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Arbeitsgruppe koordiniert, die 2006 zum Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1981/2006 berufen wurde. Als erfahrenes Labor im Bereich der Molekularbiologie unterstützt das Referenzlabor das gemeinschaftliche Referenzlaboratorium der Europäischen Union (EURL GMFF; gmo-crl.jrc.ec.europa.eu) beim Testen und Validieren von Methoden, mit denen gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel nachgewiesen und identifiziert werden können. Das Referenzlabor arbeitet und nach DIN/ISO 17025 akkreditierten Bedingungen.

Kontakt

Dr. Dajana Lichtenstein Leitung Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen (GVO) Postanschrift: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin
Deutschland
Telefon: 030-18412-25126 030-18412-25126 E-Mail: Dajana.Lichtenstein@bfr.bund.de
Dr. Thorsten Burke Stellvertretende Leitung Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen (GVO) Postanschrift: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin
Deutschland
Telefon: 030-18412-25103 030-18412-25103 E-Mail: Thorsten.Burke@bfr.bund.de

Mehr erfahren