Darum geht es:
Als Teil des EU-weiten Programms zur Bekämpfung von Salmonellen sind die Mitgliedsstaaten verpflichtet, jedes Jahr einen Bericht zur aktuellen Situation zu verfassen. Dieser Bericht beschreibt den Anteil der Salmonella-positiven Herden bei Zuchtgeflügel (Gallus gallus), Legehennen, Masthähnchen sowie Zucht- und Mastputen. Ein spezielles Augenmerk wird hierbei auf den Nachweis ausgewählter Serovare mit besonderer Bedeutung für Infektionen des Menschen gelegt. Die für die Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen zuständigen Bundesländer übermitteln hierfür jährlich ihre Untersuchungsergebnisse aus der Beprobung auf Betreiben des Unternehmers sowie aus der Beprobung im Rahmen der amtlichen Überwachung. Der Bericht zum Bekämpfungsprogramm wird auf Grundlage dieser Daten jährlich vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) erstellt.
Die Auswertung der Daten zeigt für das Jahr 2024, wie bereits im Vorjahr, eine insgesamt günstige Situation, allerdings mit einer leichten Verschlechterung bei Legehennen und Masthähnchen. Die Salmonella-PrävalenzPrävalenzZum Glossareintrag liegt für die betrachteten Tier- und Nutzungsarten auf niedrigem Niveau. Bezogen auf die bekämpfungsrelevanten Salmonella-Typen (Serovare) wurden aber bei allen berücksichtigten Geflügelgruppen die Bekämpfungsziele erreicht. Gemäß den Vorgaben im Gemeinschaftsrecht sollten bei maximal 1 % bzw. 2 % (Legehennen) der untersuchten Herden bekämpfungsrelevante Salmonella-Serovare nachweisbar sein.
1 Rechtsgrundlage der Berichterstattung
Artikel 9 Abs.kurz fürAbsatz 1 der Richtlinie 2003/99/EG sieht vor, dass jährlich im Bericht über Entwicklungstendenzen und Quellen von Zoonosen, Zoonoseerregern und Antibiotikaresistenzen auch die Daten zur Bewertung der nationalen Bekämpfungsprogramme gemäß Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 veröffentlicht werden.
2 Ergebnisse
In den summarischen Auswertungen wird jede Herde nur einmal dargestellt, auch wenn sie entsprechend den Vorgaben mehrfach überprüft („beprobt“) wurde. Die insgesamt untersuchten Herden, Salmonella-positive Herden sowie der Anteil der positiven Herden sind in den Tabellen der untersuchten Tier- und Nutzungsarten jeweils insgesamt sowie getrennt für die verschiedenen Untersuchungsgründe aufgeführt. Da sich die amtlichen Untersuchungen auf verdächtige oder Verfolgungsuntersuchungen bei Herden konzentrieren, können die Nachweisraten von denen der Beprobung auf Betreiben der Lebensmittelunternehmer deutlich abweichen.
2.1 Salmonellen-Bekämpfungsprogramm beim Zuchtgeflügel (Gallus gallus)
Gemäß VO (EU) Nr. 200/2010 wurden insgesamt 787 (Jahr 2023: 937) Herden von Zuchthühnern für alle Untersuchungsgründe zusammen (auf Betreiben des Lebensmittelunternehmers und/oder im Rahmen der amtlichen Überwachung) während der Legephase untersucht (Tabelle 1). Die Nachweisraten für Salmonella spp. (Summe aller Serovare) und für die fünf bekämpfungsrelevanten Serovare (Top 5) aus den Jahren 2007 bis 2024 sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
Bei zwei Herden (0,3 %) wurden für das Jahr 2024 Salmonellen nachgewiesen (Tabelle 1). In keiner der positiven Herden wurde eines der fünf bekämpfungsrelevanten Serovare gefunden. Im Vorjahr wurden S. Typhimurium und S. Enteritidis jeweils in einer Herde nachgewiesen (Jahr 2023: 2 Herden, 0,2 %). Die Serovare S. Hadar, S. Virchow und S. Infantis wurden auch in den Vorjahren nicht entdeckt. Für das Jahr 2023 lag der Anteil der Herden von Zuchthühnern mit Salmonella-Nachweis bei 0,9 %. Somit sind bei Zuchthühnern die Salmonella-Nachweise auf ein niedrigeres Niveau (0,9 % im Jahr 2023, 0,8 % im Jahr 2022, 4,8 % im Jahr 2021) gesunken. Dass die bekämpfungsrelevanten Serovare nicht nachgewiesen wurden, war ebenfalls eine Verbesserung zu den Vorjahren.
Im Rahmen der amtlichen Überwachung wurden insgesamt 765 Herden von Zuchthühnern untersucht (Jahr 2023: 930). In keiner der Herden wurden im Jahr 2024 Salmonellen nachgewiesen (Tabelle 1), was eine Verbesserung der Situation gegenüber den Vorjahren (0,8 % im Jahr 2023, 0,5 % im Jahr 2022) darstellte. Im Jahr 2023 wurde bei zwei Herden (0,2 %) bei der amtlichen Untersuchung jeweils ein bekämpfungsrelevantes Serovar entdeckt. Es handelte sich hierbei um S. Enteritidis bzw. S. Typhimurium, während im Jahr 2022 nur einmal S. Typhimurium nachgewiesen wurde.
Für das Jahr 2024 wurden insgesamt acht Urgroßeltern- und 161 Großelterntierherden untersucht. Nur bei einer Großelterntierherde wurden Salmonellen nachgewiesen. Diese gehörten jedoch nicht zu den bekämpfungsrelevanten Serovaren. Im Jahr 2023 wurden in keiner der Urgroßeltern- und Großelterntierherden Salmonellen gefunden.
Eine genauere Einteilung mit Blick auf die Nutzungsrichtung (Legerichtung, Mastrichtung) wurde für alle Elterntierherden vorgenommen (Tabelle 1). In keiner der 37 Elterntierherden der Legerichtung (5,3 % im Jahr 2023, Legehuhn-Eltern-Zucht) und in einer der 581 Elterntierherden der Mastrichtung (0,2 %, Masthuhn-Eltern-Zucht, 0,7 % im Jahr 2023) wurden Salmonellen festgestellt, wobei es sich bei dem positiven Fall nicht um ein bekämpfungsrelevantes Serovar handelte. Im Vorjahr wurde für eine der Elterntierherde der Legerichtung S. Typhimurium und für eine Elterntierherde der Mastrichtung S. Enteritidis berichtet.
Im Jahr 2024 hat sich für Elterntierherden der Legerichtung die Situation im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt, da in keiner der Herden ein Salmonella-Nachweis berichtet wurde. Im Jahr 2023 waren drei positive Fälle in Elterntierherde der Legerichtung festgestellt worden.
Bei den Elterntierherden der Mastrichtung lag die Salmonella-Nachweisrate im Jahr 2024 mit 0,2 % unter dem Wertebereich der vorherigen Jahre (2023: 0,7 %; 2022: 0,7 %; 2021: 6,5 %; 2020: 1,7 %). Auch hier ist also ein positiver Trend zu beobachten.
Tabelle 1: Untersuchung von Zuchtgeflügel (Gallus gallus) nach VO (EU) Nr. 200/2010 im Jahr 2024
Anzahl unter-suchte Herden | Salmonella | S. Enteriditis | S. Typhimurium | Top 5* | |||||
positiv | % | positiv | % | positiv | % | positiv | % | ||
Alle Zuchtlinien, gesamt | |||||||||
Beprobung (gesamt) | 787 | 2 | 0,3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 785 | 2 | 0,3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 765 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
darunter Legehuhn-Eltern-Zucht | |||||||||
Beprobung (gesamt) | 37 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 37 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 34 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
darunter Masthuhn-Eltern-Zucht | |||||||||
Beprobung (gesamt) | 581 | 1 | 0,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 579 | 1 | 0,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 567 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Abbildung 1

Im Rahmen der Untersuchung von Zuchtgeflügel (Gallus gallus) während der Aufzucht wurden Ergebnisse zu insgesamt 213 (Jahr 2023: 114) untersuchten Herden berichtet. Überwiegend erfolgten die Probenentnahmen hierbei auf Betreiben des Unternehmers. Im Jahr 2024 wurden wie in den Vorjahren bei keiner Herde Salmonellen nachgewiesen. Im Jahr 2017 waren bei insgesamt fünf Herden Salmonellen gefunden worden, es handelte sich in zwei Herden um S. Typhimurium und in einer Herde um S. Infantis. In den Jahren vor 2017 war ebenfalls bei keiner Elterntierherde während der Aufzuchtphase ein positiver Salmonella-Befund berichtet worden.
2.2 Salmonellen-Bekämpfungsprogramm bei Legehennen
Insgesamt wurden 6.605 (Jahr 2023: 6.840) Herden gemäß VO (EU) Nr. 517/2011 im Jahr 2024 untersucht. Bei 99 Herden (1,5 %) wurden Salmonellen nachgewiesen (Tabelle 2). Dies entsprach einer Verschlechterung der Situation im Vergleich zu den Werten der Vorjahre (Jahr 2023: 0,9 %; Jahr 2022: 1,3 %; Jahr 2021: 1,0 %). Bei 59 Legehennenherden (0,9 %) (Jahr 2023: 34 Herden, 0,5 %; Jahr 2022: 59 Herden, 0,8 %; 2021: 48 Herden, 0,7 %) wurden S. Enteritidis oder S. Typhimurium in der Legephase nachgewiesen. S. Enteritidis wurde bei 41 (0,6 %; Jahr 2023 und 2022: 0,4 %) und S. Typhimurium bei 18 (0,3 %; Jahr 2023: 0,1 %; Jahr 2022: 0,4 %) der untersuchten Herden festgestellt. Es wird deutlich, dass im Jahr 2024 die Nachweisrate von Salmonellen ungünstiger war als im Vorjahr und dass zudem die Nachweise der beiden bekämpfungsrelevanten Serovare, S. Typhimurium und S. Enteritidis zugenommen haben, wobei sie ein ähnliches Niveau wie im Jahr 2022 erreichten.
Tabelle 2: Untersuchung von Legehennen (Gallus gallus) nach VO (EG) Nr. 517/2011 im Jahr 2024
Anzahl unter-suchte Herden | Salmonella | S. Enteriditis | S. Typhimurium | S. Enteritidis / S. Typhimurium | |||||
positiv | % | positiv | % | positiv | % | positiv | % | ||
Beprobung (gesamt) | 6.605 | 99 | 1,5 | 41 | 0,6 | 18 | 0,3 | 59 | 0,9 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 6.583 | 49 | 0,7 | 15 | 0,2 | 9 | 0,1 | 24 | 0,4 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung hiervon: Routinebe-probung im Rahmen der amtl. Überwachung hiervon: Verdachts- und Verfolgsunter-suchung im Rahmen der amtl. Überwachung | 3.456 | 65 | 1,9 | 29 | 0,8 | 10 | 0,3 | 39 | 1,1 |
3.404 | 47 | 1,4 | 15 | 0,4 | 7 | 0,2 | 22 | 0,6 | |
52 | 18 | 34,6 | 14 | 26,9 | 3 | 5,8 | 17 | 32,7 |
Im Rahmen der amtlichen Überwachung wurden im Jahr 2024 bei 65 der 3.456 Legehennenherden (1,9 %) in der Legephase Salmonella spp. nachgewiesen. Bei 39 Herden (1,1 %) wurden S. Enteritidis oder S. Typhimurium festgestellt. Bei 29 Herden (0,8 %) handelte es sich um S. Enteritidis, bei 10 Herden (0,3 %) um S. Typhimurium. Im Jahr 2023 waren im Rahmen der amtlichen Überwachung bei 1,2 % (Jahr 2022: 1,8 %) der Legehennenherden Salmonella spp. und bei 0,7 % (Jahr 2022: 1,1 %) der Herden S. Enteritidis oder S. Typhimurium gefunden worden. Somit ist für die Salmonella-Nachweisrate insgesamt im Rahmen der amtlichen Überwachung im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme zu verzeichnen. Während die Nachweisrate von S. Typhimurium leicht anstieg, nahm die von S. Enteritidis im Vergleich zum Vorjahr deutlicher zu. Somit dominierte, wie in früheren Jahren, erneut S. Enteritidis. Die im Jahr 2022 beobachtete Verschiebung in Richtung S. Typhimurium hat sich nicht fortgesetzt.
Die Nachweisraten bei Legehennenherden während der Legephase aus den Jahren 2008 bis 2024 für Salmonella spp. (Summe aller Serovare) sowie für die Serovare S. Enteritidis und S. Typhimurium sind in Abbildung 2, getrennt für die verschiedenen Untersuchungsgründe, zusammengefasst.
Für das Jahr 2024 erfolgten amtliche Untersuchungen in 52 (Jahr 2023: 67) Herden als Verdachts- oder Verfolgsuntersuchung. Bei 18 dieser Herden wurde dabei Salmonella spp. entdeckt (34,6 %; Jahr 2023: 16,4 %) (Tabelle 2). Diese höheren Nachweisraten reflektieren die gezielte risikoorientierte Untersuchung.
Bei der Untersuchung von Legehennen während der Aufzucht wurde bei fünf der insgesamt 672 untersuchten Herden (0,7 %; Jahr 2023: 0,3 %) ein Nachweis von Salmonellen berichtet. Hierbei handelte es sich in einer Herde um das bekämpfungsrelevante Serovar S. Typhimurium und in vier weiteren Herden um nicht bekämpfungsrelevante Serovare. Im Jahr 2023 war bei zwei Herden ein positiver Nachweis (0,3 %) berichtet worden. Es handelte sich bei einer Herde um das bekämpfungsrelevante Serovar S. Enteritidis. Somit hat sich die Situation bezüglich Salmonella spp. im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert und liegt nun auf einem ähnlichen Niveau wie 2022, als sechs positive Herden (0,8 %) gemeldet wurden, darunter eine mit dem Serovar S. Enteritidis.

2.3 Salmonellen-Bekämpfungsprogramm bei Masthähnchen
Insgesamt wurden 20.393 (Jahr 2023: 20.486) Herden gemäß VO (EU) Nr. 200/2012 im Jahr 2024 untersucht. Bei 271 Herden (1,3 %) wurde ein positiver Salmonella-Nachweis geführt (Tabelle 3). Im Jahr 2023 war 1,0 % der untersuchten Herden positiv für Salmonella spp. Die Serovare S. Enteritidis oder S. Typhimurium wurden im Jahr 2024 in zwölf Herden (0,06 %) nachgewiesen (Jahr 2023: 6 Herden, 0,03 %). S. Enteritidis wurde bei drei (0,015 %) und S. Typhimurium bei neun (0,04 %) der untersuchten Herden nachgewiesen. Im Jahr 2023 waren ebenfalls S. Enteritidis (2 Herden, 0,01 %) und S. Typhimurium (4 Herden, 0,02 %) nachgewiesen worden (Abbildung 3). Somit ist im Jahr 2024 die Nachweisrate für Salmonella spp. und auch für die bekämpfungsrelevanten Serovare im Vergleich zu den Vorjahren angestiegen, erreichte jedoch nicht die Werte, die vor 2021 beobachtet wurden. Der Nachweis von S. Infantis war weiter rückläufig. Während im Jahr 2022 noch bei 32 Herden dieses Serovar berichtet worden war, wurde es im Jahr 2024, ebenso wie im Jahr 2023, nur bei vier Herden nachgewiesen (0,02 %; Jahr 2023: 0,02 %).
Betrachtet man die Nachweisraten im Rahmen der Eigenkontrollen und der amtlichen Untersuchungen getrennt, so sind jeweils Unterschiede bei der Entwicklung der Salmonella-Nachweisraten zu erkennen (Abbildung 3).
Betrachtet man nur die amtlich untersuchten Herden, so wurde bei acht (2,4 %) der 340 untersuchten Herden ein positiver Salmonella-Nachweis geführt. Bei einer dieser Herden (0,3 %) wurde das bekämpfungsrelevante Serovar S. Typhimurium nachgewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachweisrate für Salmonellen insgesamt und für die bekämpfungsrelevanten Serovare im Rahmen der amtlichen Untersuchung im Jahr 2024 angestiegen (2,4 % vs. 1,7 % im Jahr 2023), erreichte jedoch nicht das Niveau von 2022 (2,6 %). Im Jahr 2023 wurden keine bekämpfungsrelevanten Serovare nachgewiesen, während im Jahr 2022 sowohl S. Enteritidis als auch S. Typhimurium nachgewiesen worden waren.
Tabelle 3: Untersuchung von Masthähnchen (Gallus gallus) nach VO (EG) Nr. 200/2012 im Jahr 2024
Anzahl unter-suchte Herden | Salmonella | S. Enteriditis | S. Typhimurium | S. Enteritidis / S. Typhimurium | ||||||
positiv | % | positiv | % | positiv | % | positiv | % | |||
Beprobung (gesamt) | 20.393 | 271 | 1,3 | 3 | 0,015 | 9 | 0,04 | 12 | 0,06 | |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 20.393 | 266 | 1,3 | 3 | 0,015 | 9 | 0,04 | 12 | 0,06 | |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 340 | 8 | 2,4 | 0 | 0,00 | 1 | 0,3 | 1 | 0,3 |
Abbildung 3

2.4 Salmonellen-Bekämpfungsprogramm bei Zuchtputen
Insgesamt wurden im Jahr 2024 Untersuchungen von 96 (Jahr 2023: 79) Zuchtputenherden gemäß VO (EG) Nr. 1190/2012 gemeldet. Von diesen Herden waren im Jahr 2024 zwei Herden (2,1 %) positiv für Salmonellen (Tabelle 4). Bei keiner der beiden Herden wurde ein bekämpfungsrelevantes Serovar nachgewiesen. Im Jahr 2023 waren ebenfalls zwei positive Herden (2,5 %) berichtet worden. Bei einer dieser Herden (1,3 %) wurde im Jahr 2023 das bekämpfungsrelevante Serovar S. Typhimurium nachgewiesen (Abbildung 4). Diese positiven Herden wurden im Rahmen der betrieblichen Untersuchungen identifiziert.
Somit wurde für Salmonellen insgesamt und für die bekämpfungsrelevanten Serovare eine leichte Verbesserung der Situation beobachtet.
Wie im Jahr 2023 wurden im Rahmen der amtlichen Überwachung 77 Zuchtherden untersucht. Bei keiner dieser Untersuchungen wurden Salmonellen nachgewiesen.
Während der Aufzucht wurden Salmonellen nur in einer der insgesamt 30 untersuchten Herden festgestellt. Es handelte sich jedoch um kein bekämpfungsrelevantes Salmonella-Serovar. Im Jahr 2023 war keine der 32 untersuchten Herden positiv, während im Jahr 2022 zwei S. Typhimurium positive Herden entdeckt worden waren.
Tabelle 4: Untersuchung von Zuchtputen nach VO (EG) Nr. 1190/2012 im Jahr 2024
Anzahl unter-suchte Herden | Salmonella | S. Enteriditis | S. Typhimurium | S. Enteritidis / S. Typhimurium | |||||
positiv | % | positiv | % | positiv | % | positiv | % | ||
Beprobung (gesamt) | 96 | 2 | 2,1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 92 | 2 | 2,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 77 | 0 | 0,0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Abbildung 4

2.5 Salmonellen-Bekämpfungsprogramm bei Mastputen
Insgesamt wurden 4.220 (Jahr 2023: 3.819) Mastputenherden gemäß VO (EU) Nr. 1190/2012 (Tabelle 5) untersucht. Von diesen Herden waren 23 (0,5 %) positiv für Salmonella spp. Im Jahr 2024 wurden bei zwölf Herden (0,3 %) bekämpfungsrelevante Serovare nachgewiesen. Es handelte sich bei vier Herden um S. Enteritidis (0,1 %) und bei acht Herden um S. Typhimurium (0,2 %). Im Vorjahr waren ebenfalls 0,5 % der untersuchten Mastputenherden Salmonella-positiv gewesen. Von den bekämpfungsrelevanten Serovaren waren im Jahr 2023 S. Enteritidis (1 Herde, 0,03 %) und S. Typhimurium (6 Herden, 0,2 %) nachgewiesen worden (Abbildung 5). Somit hat sich im Jahr 2024 die günstige Situation der letzten Jahre bzgl. Salmonellen fortgesetzt, allerdings war die Nachweisrate der bekämpfungsrelevanten Serovare höher im Vergleich zur Situation im Jahr 2023. Es wurden im Jahr 2024 für beide Serovare häufiger Nachweise berichtet.
Bei den amtlichen Untersuchungen wurde ein etwas geringerer Anteil positiver Herden als in den meisten Vorjahren gemeldet (2,6 %; Jahr 2023: 3,2 %; Jahr 2022: 3,4 %, Jahr 2021: 5,0 %, Jahr 2020: 2,0 %, Jahr 2019: 4,3 %).
Tabelle 5: Untersuchung von Mastputen nach VO (EG) Nr. 1190/2012 im Jahr 2024
Anzahl unter-suchte Herden | Salmonella | S. Enteriditis | S. Typhimurium | S. Enteritidis / S. Typhimurium | |||||
positiv | % | positiv | % | positiv | % | positiv | % | ||
Beprobung (gesamt) | 4.220 | 23 | 0,5 | 4 | 0,1 | 8 | 0,2 | 12 | 0,3 |
Hiervon: Beprobung auf Betreiben des Unternehmers | 4.219 | 21 | 0,5 | 4 | 0,1 | 7 | 0,2 | 11 | 0,3 |
Hiervon: Beprobung im Rahmen der amtl. Überwachung | 151 | 4 | 2,6 | 2 | 1,3 | 1 | 0,7 | 3 | 2,0 |
Abbildung 5

3 Zusammenfassung
Die von den Ländern übermittelten Ergebnisse im Rahmen der Bekämpfungsprogramme nach VO (EG) Nr. 2160/2003 wurden auf Bundesebene für die Berichterstattung zusammengefasst. Sie dokumentieren für das Jahr 2024 eine günstige Situation bezogen auf die Salmonella-Prävalenz für Zuchthühner, Zuchtputen und Mastputen sowie eine leichte ungünstige Entwicklung bei Masthähnchen und Legehennen.
Alle Zielwerte konnten erreicht werden. Für Zuchthühner, Masthähnchen sowie Zuchtputen und Mastputen konnte jeweils eine Prävalenz unter 1 % für die bekämpfungsrelevanten Serovare erzielt werden, für Legehennen lag die Prävalenz mit 0,9 % unter dem Zielwert von 2 %.
Obwohl im Jahr 2024 bei den untersuchten Herden von Zuchthühnern und Zuchtputen keine positiven Befunde für die bekämpfungsrelevanten Serovare registriert wurden, zeigten regelmäßige Untersuchungen in den Vorjahren, auch bereits während der Aufzucht, dass die Serovare S. Enteritidis und S. Typhimurium dort vorkommen können und, falls nicht rechtzeitig entdeckt, in die nachgelagerten Produktionslinien eingeschleppt werden können. Der Nachweis von S. Enteritidis und S. Typhimurium bei Legehennen, Masthähnchen und Mastputen bedarf weiterhin einer kontinuierlichen Überwachung. In allen drei Tier- und Nutzungsarten wurde im Jahr 2024 vermehrt S. Enteritidis und S. Typhimurium berichtet. Der Nachweis von S. Infantis bei Masthähnchen ist dagegen weiter gesunken, bei Zuchthühnern wurde das Serovar seit mehreren Jahren nicht nachgewiesen. Bei Masthähnchen zählt dieses Serovar nicht zu den bekämpfungsrelevanten Serovaren.
Bei 0,3 % der Herden von Zuchthühnern wurden im Jahr 2024 Salmonellen nachgewiesen. Keine der Herden war für ein bekämpfungsrelevantes Serovar positiv. Bei Herden von Legehennen lag die Salmonella-Prävalenz bei 1,5 %. Von den Herden waren 0,9 % für ein bekämpfungsrelevantes Serovar positiv. Bei Masthähnchen wurden bei 1,3 % der Herden Salmonellen nachgewiesen, die Nachweisrate bekämpfungsrelevanter Serovare war mit 0,06 % sehr niedrig. Bei 2,1 % (2 von 96) der Herden von Zuchtputen wurden im Jahr 2024 Salmonellen nachgewiesen. Keine der Herden war für ein bekämpfungsrelevantes Serovar positiv. Bei Mastputenbeständen betrug die Salmonella-Prävalenz 0,5 % der Herden. Bei 0,3 % der Herden wurde ein bekämpfungsrelevantes Serovar nachgewiesen.
Es wird erwartet, dass die Situation beim Geflügel in den Folgejahren weiter stabil bleibt und in der Regel die gesetzten Zielwerte eingehalten werden können. Hierfür ist es wichtig, dass auch weiterhin die etablierten Verfahren und Bemühungen kontinuierlich fortgesetzt werden.
Weitere Informationen auf der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Website zu Salmonellen
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