Kategorie Stellungnahmen
Stellungnahme Nr. 031/2025

Einnahme hoher Einzeldosen Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel im Abstand von Tagen oder Wochen birgt gesundheitliche Risiken Wirkung von Kombinationspräparaten mit hochdosiertem Vitamin D und K2 kaum untersucht

Darum geht es:

  • Nahrungsergänzungsmittel (NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel) mit Vitamin D werden im Handel in unterschiedlicher Dosierung angeboten. Erhältlich sind auch Präparate, bei denen im Abstand von mehreren Tagen bis Wochen sehr hohe Einzeldosen („Bolusdosen“) Vitamin D eingenommen werden sollen. Einige Präparate enthalten zusätzlich Vitamin K2.
  • Bei hohen Bolusdosen Vitamin D (z. B. 500 Mikrogramm (µgkurz fürMikrogramm) alle 20 Tage) können im Blut Vitamin D-Konzentrationen erreicht werden, die Studien zufolge gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere bei Personen, die bereits sehr gut mit Vitamin D versorgt sind.
  • Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bei Einnahme sehr hoher Vitamin D-Bolusdosen zum Beispiel das Risiko von Stürzen und von Knochenbrüchen erhöhen kann. In anderen Studien wurden zwar (bei zum Teil niedrigeren Dosierungen) keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, aber auch kein gesundheitlicher Nutzen festgestellt.
  • Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist bei Nahrungsergänzungsmitteln, die in bestimmten zeitlichen Abständen als Bolusdosis eingenommen werden sollen, zudem problematisch, dass sich das Risiko von Einnahmefehlern erhöht. So können diese versehentlich häufiger eingenommen werden als vorgesehen, z. B. täglich statt alle 20, 10 oder 7 Tage. Damit steigt das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen.
  • Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt im Bedarfsfall ein Präparat mit geringerer Dosierung täglich einzunehmen. Als Höchstmenge in NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel empfiehlt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung nicht mehr als 20 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D pro Tagesdosis, da dadurch langfristig auch unter Berücksichtigung weiterer Vitamin D-Quellen keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Bolusdosen mit Vitamin D und Vitamin K sollten nur auf ärztliche Anweisung und unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
  • Die vorliegende Stellungnahme bewertet die Einnahme hoher Bolus-Dosen Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel. Arzneimittel mit Vitamin D in unterschiedlichen Dosierungen und mit unterschiedlichen Anwendungsschemata, die bei bestimmten Erkrankungen, zur Vorbeugung von Erkrankungen oder bei Mangelzuständen ärztlich verschrieben werden können, sind nicht Gegenstand dieser Stellungnahme.
  • Nahrungsergänzungsmittel sind rechtlich gesehen Lebensmittel. Anders als Arzneimittel durchlaufen Nahrungsergänzungsmittel kein behördliches Zulassungsverfahren.

Risikoprofil

Wie gelangen Bolusdosen Vitamin D und K in den Körper?

Die Aufnahme hoher Bolusdosen Vitamin D und K2 erfolgt oral, zum Beispiel durch die Einnahme entsprechend hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel.

Gibt es einen gesundheitlichen Richtwert?

Die Tolerierbare Tageshöchstmenge („Tolerabel Upper Intake Level“, ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs)) für die Aufnahme von Vitamin D aus allen Quellen beträgt für Erwachsene 100 Mikrogramm (µg)pro Tag. Diese Menge kann täglich ein Leben lang aufgenommen werden, ohne dass gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind. 

Die Tageshöchstmenge ist auf die Einnahme von hohen Bolusdosen allerdings nicht anwendbar, da diese eben nicht täglich, sondern im Abstand mehrerer Tage oder Wochen eingenommen werden sollen.

Besteht ein gesundheitliches Risiko?
Icon, das mehrere Männchen abbildet

In mehreren Studien gingen die Vitamin D-Spiegel im Blut, die durch die Gabe hoher Bolusdosen erreicht werden können, mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen einher.

Wie ist die Qualität der Datenlage?

Die Qualität der Datenlage ist mittel. Einige wichtige Daten fehlen oder sind widersprüchlich. So fehlen z. B. Erkenntnisse zur kombinierten Bolusgabe von Vitamin D und Vitamin K2. Auch gibt es nicht zu allen im Handel erhältlichen spezifischen Dosierungen von Vitamin D und K2 wissenschaftliche Studien.

Wie kann das Gesundheitsrisiko durch NEM mit Vitamin D und K2 verringert werden?

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung hat Höchstmengenvorschläge für Vitamin D und Vitamin K2 (wie auch für alle anderen Vitamine und Mineralstoffe) erarbeitet, die als Grundlage für gesetzliche Höchstmengen verwendet werden können. Derzeit erarbeitet die Europäische Kommission EU-weite Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln.

Produzenten können bereits jetzt die BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Empfehlungen für Höchstmengen für Vitamine in Nahrungsergänzungsmitteln berücksichtigen.

NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, die Vitamin K enthalten, sollten einen Hinweis tragen, der besagt, dass Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen sollen.

Verbraucherinnen und Verbraucher können auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit hohen Bolusdosen Vitamin D verzichten. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt im Bedarfsfall ein Präparat mit geringerer Dosierung täglich einzunehmen (empfohlene Höchstmenge in NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel: 20 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D pro Tagesdosis).

Patientinnen und Patienten, die orale Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (Vitamin-K-Antagonisten) einnehmen, wird geraten, ihre Vitamin K-Zufuhr möglichst konstant zu halten und Vitamin K-haltige NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel nur unter ärztlicher Kontrolle zu verwenden. 

1 Gegenstand der Bewertung

In der vorliegenden Stellungnahme hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) untersucht, ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel) mit hohen Bolusdosen Vitamin D, auch in Kombination mit hohen Dosen Vitamin K2, in größeren zeitlichen Abständen gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Es wurden verschiedene Dosierungen von im Handel erhältlichen Produkten bewertet:

  1. Vitamin D3 mit einer Verzehrempfehlung von 175 µgkurz fürMikrogramm jeden 7. Tag.
  2. Vitamin D3 + Vitamin K2 in Kombination als Bolusgabe mit einer Verzehrempfehlung von 250 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D3 und 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 jeden 10. Tag.
  3. Vitamin D3 + Vitamin K2 in Kombination als Bolusgabe mit einer Verzehrempfehlung von 500 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D3 und 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 jeden 20. Tag.

2 Ergebnis

Zur Supplementierung von Vitamin D gibt es NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, die täglich eingenommen werden sollen, aber auch solche, bei denen die Einnahme hoher Dosen als Bolus in wöchentlichen, monatlichen oder anderen Zeitintervallen vorgesehen ist. In mehreren Studien wurde die WirksamkeitPositiver prädiktiver WertZum Glossareintrag von täglichen Vitamin D-Dosen im Vergleich zu Bolusgaben im Hinblick auf die Aufrechterhaltung optimaler Vitamin D-Spiegel und gesundheitliche Endpunkte untersucht. Die Ergebnisse sind jedoch uneinheitlich und hängen von der untersuchten Population und dem jeweiligen Dosierungsschema ab.

Mit Blick auf die bewerteten Dosierungen und Einnahmeschemata lässt sich feststellen, dass keine Studien identifiziert werden konnten, in denen die gesundheitlichen Effekte von 175 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D alle sieben Tage oder von 250 oder 500 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D und 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 mit den vorgesehenen Einnahme-Zeitintervallen von 10 oder 20 Tagen untersucht wurden. Für die Risikobewertung wurden daher pharmakokinetische Aspekte des Vitamin D-Metabolismus sowie Ergebnisse aus Humanstudien herangezogen, in denen Bolusgaben von Vitamin D in Zeitintervallen gegeben wurden, die den hier bewerteten relativ nahekamen. Aus diesen Studien kann folgendes geschlussfolgert werden, wobei Unsicherheiten bestehen, ob die daraus abgeleiteten gesundheitlichen Effekte auch durch die hier bewerteten Dosierungen und zeitlichen Intervalle der Einnahme induziert werden würden:

Unter Berücksichtigung einer Halbwertszeit der Vitamin D-Speicherform 25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-D) von mehr als 20 Tagen könnte eine Bolusgabe von 500 µg (20.000 IE) Vitamin D3 jeden 20. Tag bei Personen, die mehr als gut mit Vitamin D versorgt sind, d. h. 25-OH-D-Spiegel oberhalb von 70 nmol/l bzw. 28 ng/mlkurz fürMilliliter aufweisen, zu einer Erhöhung der 25-OH-D-Serumwerte in einen Bereich von 100 Nanomol (nmol)/ Liter (l) (40 Nanogramm (ng)/mlkurz fürMilliliter) beitragen. Serumwerte von 25-OH-D oberhalb von 100 nmol/l waren in Interventions- und Beobachtungsstudien mit negativen gesundheitlichen Effekten und einer erhöhten Gesamtmortalität assoziiert.

Durch eine Einnahme von 250 µg (10.000 IE) Vitamin D jeden 10. Tag oder 175 µg (7.000 IE) Vitamin D jeden 7. Tag würden mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Serumspiegel in Höhe von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht werden. Daher besteht bei diesen Dosierungs- /Einnahmeschemata ein geringeres Risiko für unerwünschte gesundheitliche Effekte, wie z. B. das Auftreten einer Hypercalcämie.

Unabhängig von den Einnahmeintervallen sind durch hohe Bolusgaben von Vitamin D starke Schwankungen der Serumspiegel der Ausgangssubstanz Cholecalciferol zu erwarten, was möglicherweise mit unerwünschten Effekten wie u. a. der Beeinträchtigung der Induktion immunologisch wirksamer Substanzen einhergehen kann.

Es liegen zurzeit keine Kenntnisse darüber vor, welche gesundheitlichen Effekte sich aus einer kombinierten Bolusgabe von Vitamin D und 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 ergeben könnten. Auch wenn die verfügbaren Studien für ein geringes gesundheitliches Risiko von Vitamin K2 für die gesunde Allgemeinbevölkerung sprechen, hat Vitamin K2 eine etwa 3,5-fach höhere Potenz als Vitamin K1, den therapeutischen Effekt oraler Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (Vitamin-K-Antagonisten) abzuschwächen. Patienten unter einer solchen medikamentösen Therapie wird geraten, ihre Vitamin K-Zufuhr möglichst konstant zu halten und Vitamin K-haltige NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel nur unter ärztlicher Kontrolle zu verwenden. Insbesondere starke Schwankungen der Vitamin K-Zufuhr – wie sie durch ein NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 alle 10 oder 20 Tage erfolgen würden – bedeuten also für diese Personengruppe ein hohes gesundheitliches Risiko. Um dieses Risiko zu mindern, empfiehlt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung für Vitamin K2 in NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel (für Personen ab 15 Jahren) eine Höchstmenge von 25 μg pro Tagesverzehrempfehlung. Auch sollten NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, die Vitamin K enthalten, grundsätzlich einen Hinweis tragen, der besagt, dass Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen sollen.

Es sind weitere Studien erforderlich, um die (Langzeit-)Wirkungen von Supplementen mit Vitamin K2 in Form von Menachinon 7 (MK-7) bei Gesunden, allein oder in Kombination mit Vitamin D, zu untersuchen. Insbesondere werden dringend weitere klinische Daten über das Zusammenwirken von Vitamin D und Vitamin K2 bzw. MK-7 im Stoffwechsel benötigt, bevor eine zuverlässige Risikobewertung über die Kombination von hochdosiertem Vitamin D und Vitamin K2 durchgeführt werden kann.

Abschließend sei hier darauf hingewiesen, dass NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, die in intermittierenden Zeitintervallen eingenommen werden sollen, ein hohes Risiko für eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung bergen. In Abhängigkeit von der Dosis sowie des Einnahmeintervalls ist eine Fehlanwendung der Produkte mit einem hohen Risiko für schwere unerwünschte gesundheitliche Effekte verbunden. Aus Sicht des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung sollten Vitamin D- und K2-Bolusgaben nur auf ärztliche Anweisung und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Dies erscheint bei NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel schwer umsetzbar, weshalb die Produkte, insbesondere das am höchsten dosierte (500 µgkurz fürMikrogramm (20.000 IE) Vitamin D3 jeden 20. Tag), durch die mögliche Fehlanwendung ein hohes gesundheitliches Risiko bergen.

3 Begründung

3.1 Risikobewertung

3.1.1 Gefahrenidentifizierung

3.1.1.1 Vitamin D

Vitamin D bezeichnet eine Gruppe von über 50 Metaboliten, die über eine komplexe Kaskade enzymatischer und nicht-enzymatischer Reaktionen aus Cholesterin entstehen (Alonso et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023). Die einzelnen Metabolite unterscheiden sich dabei stark in ihren Plasmakonzentrationen und biologischen Aktivitäten. Cholecalciferol (Vitamin D3) und Ergocalciferol (Vitamin D2) sind die beiden Hauptformen von Vitamin D. Vitamin D3 wird hauptsächlich in der menschlichen Haut unter Einwirkung von Sonnenlicht synthetisiert oder stammt aus tierischen Quellen, wie z. B. fettem Fisch oder Eigelb. Im Gegensatz dazu wird Vitamin D2 ausschließlich aus der pflanzlichen Nahrung, wie z. B. aus Pilzen, aufgenommen. Insgesamt trägt die übliche Ernährung nur zu 10 bis 20 % zur Vitamin D-Versorgung des Menschen bei (Holick, 2007; Linseisen et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2011). Höhere Zufuhrmengen sind durch NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel möglich.

Über die Nahrung aufgenommenes Vitamin D wird im Dünndarm resorbiert, in Chylomikronen eingebaut und über das lymphatische System in den Blutkreislauf abgegeben. Als fettlösliches Vitamin kann Vitamin D in Fettzellen gespeichert und wieder freigesetzt werden. Im Blutkreislauf werden Vitamin D3 (Cholecalciferol) und D2 (Ergocalciferol) an Vitamin D-bindendes-Protein (VDBP) gebunden und zur Leber transportiert. Dort werden sie durch die Cytochrom P450 Enzyme CYP2R1 (mikrosomal) und CYP27A1 (mitochondrial) am Kohlenstoffatom 25 hydroxyliert, wodurch 25-Hydroxyvitamin D (25-OH-D) – auch als Calcidiol bezeichnet – entsteht (Alonso et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023), das ebenfalls an VDBP gebunden wird. 25-OH-D ist der häufigste Metabolit im Körper, der als Speicherform des Vitamin D gilt und die Vorstufe des biologisch aktiven Vitamin D (1α,25-(OH)2-D) – auch als Calcitriol bezeichnet – darstellt. Das in der Niere produzierte 1α,25-(OH)2-D wirkt als endokriner Modulator der Calciumhomöostase (Prentice et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008). Dieser aktive Metabolit steigert den Serum-Calciumspiegel, indem er die Calciumresorption aus dem Dünndarm erhöht, die Ausscheidung aus der Niere verringert sowie Calcium aus den Knochen mobilisiert (DiGirolamo et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2012; Holick, 2007).

Cholecalciferol wird aber nicht nur in die Leber, sondern in alle Körpergewebe transportiert. Die Aufnahme von Cholecalciferol in verschiedene Zelltypen soll leichter erfolgen als die von 25-OH-D, da Cholecalciferol weniger stark an das VDBP gebunden ist (Hollis und Wagner, 2013). Darüber hinaus enthalten die meisten Gewebe sowohl die 25-Hydroxylase als auch die 1α-Hydroxylase, so dass der aktive Metabolit 1α,25-(OH)2-D auch extra-renal produziert werden kann, wo er hauptsächlich autokrin oder parakrin wirkt und im Allgemeinen nicht in den Kreislauf gelangt (Alonso et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023; Hansdottir et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008; Hollis und Wagner, 2013; Prentice et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008). Es gibt Hinweise darauf, dass die Induktion einiger immunologisch wirksamer Substanzen, wie z. B. der CathelicidineExterner Link:[1], von der regelmäßigen Zufuhr von resorbierbarem Cholecalciferol abhängig sein könnte (Hollis und Wagner, 2013; Mazess et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022).

3.1.1.2 Vitamin K2

Gemäß Anhang II der EU-Verordnung (EG) Nr. 1925/2006 darf Lebensmitteln einschließlich NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel neben Vitamin K1 eine spezielle Vitamin K2-Zubereitung, die aus Bacillus subtilis natto gewonnen wird, und die von der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) im Jahr 2008 im Rahmen des Novel Food-Verfahrens bewertet wurde (siehe auch unter 3.1.2.2), zugesetzt werden.

Vitamin K2 ist somit in der EU ausschließlich in der in der Entscheidung der EU-Kommission 2009/345/EG spezifizierten FormExterner Link:[2] zugelassen.

3.1.1.3 Synergistische Wirkungen von Vitamin D3 und Vitamin K2

Synergistische Wirkungen von Vitamin D und K2 ergeben sich aus der Tatsache, dass die beiden fettlöslichen Vitamine eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Calciumhomöostase und der Knochenmineralisierung spielen. So wird durch vermehrte Carboxylierung von Osteocalcin durch Vitamin K verstärkt Calcium in die Knochen eingebaut und durch die Vitamin K-abhängige Carboxylierung des Matrix-GLA-Proteins Calcium in den Gefäßen gebunden. Vitamin D erhöht also den Calciumspiegel im Serum, während Vitamin K den Calciumstrom aus dem Serum in die Knochen fördert (Gröber und Kisters, 2018). Aufgrund der synergistischen Wirkungen von Vitamin D3 und K2 werden die beiden Vitamine häufig zusammen in NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel eingesetzt.

3.1.2 Gefahrencharakterisierung

3.1.2.1 Vitamin D
Vitamin D bei täglicher Einnahme

Auf die gesundheitlichen Effekte hoher oder exzessiver Vitamin D-Gaben durch die tägliche Einnahme von Supplementen wurde bereits ausführlich in der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Stellungnahme 065/2023 vom 07. Dezember 2023 eingegangen (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2023). Darin war auch darauf hingewiesen worden, dass die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) im Jahr 2023 ihre Risikobewertung und Ableitung eines Tolerable Upper Intake Level (ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs)) für Vitamin D aktualisiert hat (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2023). Während in der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)-Bewertung aus dem Jahr 2012 zur Ableitung eines ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) für Vitamin D die Hypercalcämie als Indikator für Vitamin D-Toxizität zugrunde gelegt wurde (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2012), wurde in der aktuellen Bewertung zusätzlich die Hypercalciurie berücksichtigt, da diese früher als die Hypercalcämie auf eine zu hohe Vitamin D-Aufnahme hinweist (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2023).

In der aktuellen EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)-Stellungnahme konnte kein No Observed Adverse Effect Level (NOAEL) identifiziert werden, sondern nur ein Lowest Observed Adverse Effect Level (LOAEL), der auf zwei Studien basiert, in denen die tägliche Gabe von 250 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D in Kombination mit Calcium über ein oder drei Jahre zu einer persistierenden Hypercalciurie führte (Aloia et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018; Billington et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2020 beide zit. in: EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2023). Da kein NOAEL identifiziert werden konnte, wurde der ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) unter Verwendung eines Unsicherheitsfaktors von 2,5 abgeleitet.

Für Erwachsene, einschließlich Schwangeren und Stillenden, sowie für 11- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche ergab sich ein ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) von 100 µgkurz fürMikrogramm (4.000 IE) und für 1- bis 10-jährige Kinder von 50 µgkurz fürMikrogramm (2.000 IE) pro Tag. Für Säuglinge unter sechs Monaten leitete die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) einen ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) von 25 µgkurz fürMikrogramm (1.000 IE) pro Tag und für sieben- bis unter zwölfmonatige Säuglinge von 35 µgkurz fürMikrogramm (1.400 IE) pro Tag ab (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2023). Die aktuellen ULs der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) unterscheiden sich somit nicht von denen aus dem Jahr 2012.

Per definitionem beschreibt der ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) die Menge eines Mikronährstoffs, die im Laufe des Lebens täglich aus allen Quellen zugeführt werden kann, ohne dass daraus eine gesundheitsschädliche Wirkung resultiert (Externer Link:https://www.efsa.europa.eu/de/glossary/tolerable-upper-intake-level). Der ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) ist daher nicht auf Bolusgaben von Vitamin D anwendbar.

Pharmakokinetik von Vitamin D nach Bolusgabe

a) 25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-D)

25-OH-D ist die Speicherform von Vitamin D im Körper und wird in der Leber gebildet (Alonso et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023). Aufgrund der relativ hohen Serumkonzentration im nanomolaren Bereich sowie der langen Halbwertszeit von 25-OH-D (10 bis 40 Tage) (Datta et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017; Jones et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014b) wird 25-OH-D auch als robuster Biomarker zur Bestimmung des Vitamin D-Status angesehen (Alonso et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023). Allerdings kann die Halbwertszeit individuell stark variieren (Datta et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017; Jones et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014b).

Hohe Bolusdosen von Vitamin D führen zu einem raschen Anstieg der 25-OH-D-Spiegel, die in Abhängigkeit von der basalen Serumkonzentration und der Dosis in den ersten Wochen Werte > 75 nmol/l erreichen können. Der Anstieg ist jedoch bei Einmaldosen nur vorübergehend und in der Regel sinken die Spiegel nach etwa drei Monaten auf den Ausgangswert zurück.

Bei intermittierenden Vitamin D-Gaben mit Abständen von drei oder mehr Monaten kann dies zu starken Schwankungen der 25-OH-D-Spiegel führen. Im Gegensatz dazu führen tägliche Vitamin D-Gaben zu einem allmählichen und kontinuierlichen Anstieg der 25-OH-D-Werte ohne größere Schwankungen (Kearns et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023; Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018; Romagnoli et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008; Vidal et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024).

b) Cholecalciferol (Vitamin D3)

Nach einer Bolusgabe von Cholecalciferol steigt die Konzentration von Cholecalciferol im Serum innerhalb eines Tages sehr steil an, um dann aufgrund der geringen Halbwertszeit von etwa 20 Stunden schnell wieder abzufallen (Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018; Mazess et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2021).

Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Cholecalciferol würden somit bereits wöchentliche Vitamin D-Bolusgaben zu erheblichen Schwankungen der Cholecalciferol-Serum­konzen­tration führen.

c) 1α,25-Dihydroxyvitamin D (1α,25-(OH)2-D)

Erst in der Niere wird 25-OH-D durch die 1α-Hydroxylase CYP27B1 in die aktive Form Calcitriol (1α,25-Dihydroxy-Vitamin-D; 1α,25-(OH)2-D) metabolisiert (Jones et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014a).

Die Halbwertszeit von 1α,25-(OH)2-D ist mit vier bis sechs Stunden sehr kurz. Unter physiologischen Bedingungen bleiben aber die Serumwerte von 1α,25-(OH)2-D aufgrund der strengen Regulierung der Calcium- und Phosphathomöostase weitgehend konstant (Latic und Erben, 2021).

d) 24,25-Dihydroxyvitamin D (24,25(OH)2-D)

Ein wichtiger Bestandteil der homöostatischen Kontrolle der Calciumserumspiegel ist der Katabolismus von 25-OH-D (Herrmann, 2023), um zu hohe Serumspiegel des aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D zu vermeiden. Der Abbau von 25-OH-D wird durch 24-Hydroxylierung mittels CYP24A1 induziert, was zur Bildung des inaktiven Vitamin D-Metaboliten 24,25(OH)2-D führt.

Durch hohe Vitamin D-Bolusgaben (wie auch hohe tägliche Zufuhren) und den dadurch ausgelösten raschen Anstieg von 25-OH-D kann es auch zu einem über mehrere Monate anhaltenden Anstieg der 24-Hydroxylase-CYP24A1-Aktivität mit ebenso langanhaltenden erhöhten 24,25(OH)2-D-Konzentrationen kommen (Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018; Owens et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017). Dadurch kommt es letztendlich wieder zu einer Reduktion des zuvor angestiegenen aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D (Owens et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017).

So wurden in einer Studie von Owens et al.kurz füret alii (lat. "und andere") (2017) 46 männlichen Athleten über 12 Wochen entweder 35.000 IE (875 µgkurz fürMikrogramm) oder 70.000 IE (1.750 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D pro Woche verabreicht. Nach Absetzen der Vitamin-Gaben wurden die Sportler über sechs weitere Wochen beobachtet. In der 35.000 IE-Gruppe waren die 25-OH-D-Spiegel nach sechs Wochen von 85 nmol/l (34 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 108 nmol/l (43 ng/mlkurz fürMilliliter) und in der 70.000 IE-Gruppe von 86 nmol/l (34 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 122 nmol/l (49 ng/mlkurz fürMilliliter) angestiegen. In Woche 12 lag der 25-OH-D-Spiegel in der Hoch-Dosis-Gruppe im Mittel 10 % bis 15 % höher als in der Gruppe, die die geringere Dosis erhalten hatte. In beiden Gruppen zeigte sich in der sechsten Woche eine signifikante Erhöhung der 24,25(OH)2-D-Konzentration, die sich weiter steigerte und bis Woche 12 in der 70.000 IE-Gruppe zu einem Anstieg um 2,4 % im Vergleich zu 0,4 % in der 35.000 IE-Gruppe führte. Der erhöhte 24,25 (OH)2D-Spiegel blieb noch sechs Wochen nach Absetzen der Vitamin-D-Gaben bestehen, was auf eine längerfristige Induktion der 24-Hydroxylase CYP24A1 hindeutet. Entsprechend sanken die Serumspiegel des zuvor angestiegenen aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D wieder. Die Autoren spekulieren auch, dass 24,25(OH)2-D an den VDR bindet und in der Folge die biologische Aktivität von 1α,25-(OH)2-D reduziert (Owens et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017).

In einer weiteren Studie mit 40 stillenden Müttern wurden die Effekte einer Einmalgabe von 150.000 IE (3.750 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D3 im Vergleich zu einer täglichen Gabe von 5.000 IE (125 µgkurz fürMikrogramm) über 28 Tage (identische kumulative Dosis, jedoch täglich verabreicht) untersucht (Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018). In dieser Studie zeigte sich, dass die Bolusgabe in den ersten 15 Tagen zu wesentlich höheren 25-OH-D-Konzentrationen im Vergleich zur täglichen Einnahme führte: Bereits innerhalb der ersten 3 Tage nach Bolusgabe stieg die 25-OH-D-Konzentration von anfänglich 73 nmol/l (29 ng/mlkurz fürMilliliter) auf ein Maximum von 125 nmol/l (50 ng/mlkurz fürMilliliter) und fiel danach langsam wieder ab. Nach 28 Tagen lagen die 25-OH-D-Konzentrationen in der Bolus-Gruppe bei etwa 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) und in der anderen Gruppe bei etwa 107 nmol/l (43 ng/mlkurz fürMilliliter). Wenngleich sich die Höhe der 25-OH-D-Konzentrationen zwischen beiden Gruppen nach 28 Tagen kaum mehr unterschied, wurden Unterschiede im Anstieg von 24,25(OH)2-D beobachtet: Nach Bolusgabe erhöhte sich die Konzentration von 24,25(OH)2-D um etwa 50 % und nach täglicher Gabe nur um etwa 30 %; die erhöhten Konzentrationen blieben jeweils über mindestens 28 Tage (letzter Messpunkt) nach Vitamin D-Gabe bestehen (Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018).

Aus den vorliegenden Daten lässt sich schließen, dass die Verfügbarkeit des aktiven 1α,25-(OH)2-D in den einzelnen Geweben vom Gleichgewicht zwischen der aktivierenden 1α-Hy-droxylase (CYP27B1) und der inaktivierenden 24-Hydroxylase (CYP24A1) abhängt. Eine einzelne Megadosis Vitamin D kann diese strenge hormonelle Kontrolle stören und damit das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöhen (Vidal et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024).

e) Fibroblasten-Wachstumsfaktor 23 (FGF23)

Auch der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 23 (FGF23), der hauptsächlich in den Osteoblasten und Osteozyten im Knochen gebildet wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Phosphat- und Vitamin D-Homöostase (Razzaque, 2022), indem er die Bildung des aktiven Metaboliten negativ reguliert. FGF23 hemmt die 1α-Hydroxylase CYP27B1, wodurch weniger 1α,25-(OH)2-D gebildet wird, und stimuliert die 24 Hydroxylase CYP24A1, was zur Bildung des inaktiven Metaboliten 24,25(OH)2-D führt (Latic and Erben, 2021).

Eine verstärkte Expression von FGF23 kann offenbar durch hohe Bolusgaben von Vitamin D induziert werden, wie die folgenden Studien zeigen:

So zeigte sich in einer Studie mit 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit basalen Vitamin D-Spiegeln von 50 nmol/l (20 ng/mlkurz fürMilliliter), dass ein Bolus von 300.000 IE (7.500 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D2 sowohl die 1α,25-(OH)2-D- als auch FGF23-Konzentration erhöhte (Turner et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2013).

In einer weiteren Studie wurden 27 Personen mit 25-OH-D-Serumspiegeln unter 75 nmol/l (30 ng/mlkurz fürMilliliter) in drei Gruppen aufgeteilt (Pepe et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024) und mit Einmaldosen von entweder 25.000 IE (625 µgkurz fürMikrogramm), 600.000 IE (15.000 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D oder einem Placebo supplementiert. Nach drei Tagen zeigte sich in den beiden Interventionsgruppen ein signifikanter Anstieg der 25-OH-D-Werte von 30 nmol/l auf 50 nmol/l (12 ng/mlkurz fürMilliliter auf 20 ng/mlkurz fürMilliliter) in der 25.000 IE-Gruppe und von 43 nmol/l auf 148 nmol/l (17 ng/mlkurz fürMilliliter auf 59 ng/mlkurz fürMilliliter) in der 600.000 IE-Gruppe. Außerdem wurde in der 600.000 IE-Gruppe eine Erhöhung der 24,25(OH)2-D- und FGF23-Konzentrationen beobachtet, was darauf hindeutet, dass durch die hohe Einmaldosis der katabole Stoffwechsel von Vitamin D via 24-Hydroxylase CYP24A1 induziert wurde, um toxische Effekte zu vermeiden. Dagegen wurden in der 25.000 IE-Gruppe mit finalen Serumspiegeln im physiologischen Bereich von 50 nmol/l (20 ng/mlkurz fürMilliliter) weder 24,25(OH)2-D noch FGF23 verstärkt induziert (Pepe et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024).

Schließlich untersuchten Pallone et al.kurz füret alii (lat. "und andere") (2025) die Effekte einer Vitamin D-Supplementation bei Patientinnen und Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus (PHPT), also einer primären Überfunktion der Nebenschilddrüsen, im Vergleich zu Personen, die davon nicht betroffen waren. Alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten 14.000 IE (350 µgkurz fürMikrogramm) pro Woche über 12 Wochen. Die 25-OH-D-Serumspiegel stiegen in der PHPT-Gruppe von 55 nmol/l (22 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 80 nmol/l (32 ng/mlkurz fürMilliliter) und in der Nicht-PHPT-Gruppe von 50 nmol/l (20 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 83 nmol/l (33 ng/mlkurz fürMilliliter). In beiden Gruppen war nach 12 Wochen ein Anstieg der FGF23-Konzentration zu beobachten, was darauf hindeutet, dass auch bei 25-OH-D-Serumspiegeln unterhalb von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) schon eine Hemmung des aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D erfolgen kann (Pallone et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2025).

Auch wurde auf Basis einer Metaanalyse von Zittermann et al.kurz füret alii (lat. "und andere") (2021a und 2021b), in die randomisierte kontrollierte Studien, insbesondere mit Patientinnen und Patienten mit Nieren- oder Herzinsuffizienz im Endstadium, eingeschlossen wurden, gezeigt, dass Vitamin D-Gaben oberhalb von 3.000 IE (> 75 µgkurz fürMikrogramm) pro Tag und 25-OH-D-Konzentrationen ≥ 100 nmol/l die FGF23-Konzentrationen signifikant steigerten, während dies bei täglichen Vitamin D-Gaben ≤ 3000 IE (≤ 75 µgkurz fürMikrogramm) und in Studien mit 25-OH-D-Konzentrationen < 100 nmol/l nicht beobachtet wurde (Zittermann et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2021a; Zittermann et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2021b). Einschränkend sei hier angemerkt, dass ein Vergleich von FGF23-Konzentrationen aus verschiedenen Studien mit verschiedenen FGF23-Assays Limitierungen hat, weil einige Assays intaktes FGF23 messen und andere eine Kombination aus dem intakten Molekül und einem inaktiven C-terminalen Fragment (Mazess et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2021).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Pharmakokinetik von Vitamin D-Bolusdosen von der moderater täglicher Vitamin D-Einnahmen unterscheidet, auch bei identischen kumulativen Dosen. So wurden in einigen Studien nach hohen Bolusgaben im Vergleich zu geringeren Einzeldosen oder täglichen Gaben an Vitamin D eine höhere Konzentration des inaktiven Metaboliten 24,25(OH)2-D gemessen (Ketha et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2018; Owens et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017; Pepe et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024). Auch wurde beobachtet, dass FGF23 nach hohen Bolusgaben verstärkt induziert wird (Pallone et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2025; Pepe et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024; Turner et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2013). Die vorliegenden Daten lassen also darauf schließen, dass hohe Bolusgaben von Vitamin D im Gegensatz zu moderaten (täglichen) Dosen eher dazu führen, dass der katabole Stoffwechsel induziert wird, um hohe Serumkonzentrationen des aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D zu vermeiden. Bei sehr hohen 25-OH-D-Spiegeln, die nach hohen Bolusdosen auftreten können, kann die streng regulierte Calciumhomöostase überfordert sein, die Serumspiegel des aktiven Metaboliten konstant zu halten, was letztlich das Risiko für Hypercalcämien erhöht.

Gesundheitliche Effekte durch hohe Vitamin D-Bolusgaben

In einer doppelblinden randomisierten Studie mit 200 in Gemeinschaftseinrichtungen lebenden Frauen und Männern im Alter von 78 ± 5 Jahren, die schon einmal gestürzt waren, wurde untersucht, ob eine monatliche hochdosierte Vitamin D-Gabe über 12 Monate hinweg zu einer Verbesserung der Funktion der unteren Extremitäten führt (Bischoff-Ferrari et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016). Die Interventionsgruppen erhielten entweder 60.000 IE (1.500 µgkurz fürMikrogramm) oder 24.000 IE (600 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D mit 300 µgkurz fürMikrogramm Calcidiol (25-OH-D) und die Kontrollgruppe 24.000 IE (600 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D. Die mittleren anfänglichen 25-OH-D-Spiegel in den drei Gruppen lagen zwischen 46 und 52 nmol/L (18 und 21 ng/mlkurz fürMilliliter). Nach 12-monatiger Behandlung waren die 25-OH-D-Serumwerte in der 24.000 IE-(Kontroll-)Gruppe auf 76 nmol/L (30 ng/mlkurz fürMilliliter) und in den beiden anderen Gruppen auf 100 nmol/L (40 ng/mlkurz fürMilliliter) in der 60.000-Gruppe und auf 111 nmol/L (44 ng/mlkurz fürMilliliter) in der 24.000/Calcidiol-Gruppe angestiegen. Trotz der im Vergleich zur Kontrollgruppe (24.000 IE) sehr viel höheren Serumkonzentrationserhöhungen auf ≥ 100 nmol/l in den Interventionsgruppen führten die höheren monatlichen Vitamin D-Bolusdosen (60.000 und 24.000 IE + Calcidiol) nicht zu einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit der unteren Extremitäten, sondern steigerten sogar die Häufigkeit von Stürzen (Bischoff-Ferrari et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016).

In einer weiteren doppelblinden Placebo-kontrollierten Studie mit 2.256 in Gemeinschaftseinrichtungen lebenden Frauen (≥ 70 Jahre) wurde untersucht, ob eine einmalige jährliche im Herbst oder Winter verabreichte Dosis von 500.000 IE (12.500 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D über 3 bis 5 Jahre das Risiko für Stürze oder Frakturen senkt (Sanders et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010). Zu Beginn der Studie lagen die 25-OH-D-Serumwerte zwischen 40 und 65 nmol/l (16 und 26 ng/mlkurz fürMilliliter). Einen Monat nach der Intervention wurden 25-OH-D-Serumwerte in der Vitamin D-Gruppe von > 120 nmol/l (48 ng/mlkurz fürMilliliter) gemessen, wobei bei 82 % der Studiengruppe Werte von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) oder höher und 24 % von 150 nmol/l (60 ng/mlkurz fürMilliliter) oder höher aufwiesen. Nach weiteren drei Monaten waren die 25-OH-D-Spiegel in der Vitamin D-Gruppe im MedianMedianZum Glossareintrag auf etwa 90 nmol/l (36 ng/mlkurz fürMilliliter) gesunken. Darüber hinaus zeigte sich, dass in der Gruppe der Frauen, die jährlich 500.000 IE (12.500 µgkurz fürMikrogramm) Cholecalciferol supplementiert hatten, 15 % mehr Stürze und 26 % mehr Frakturen auftraten als in der Placebo-Gruppe, wobei die Frakturen meist nicht mit einem Sturz verbunden waren. Eine Post-hoc-Analyse ergab, dass die Stürze und meist auch die Frakturen in der Vitamin D-Gruppe vorrangig in den ersten drei Monaten nach der Intervention auftraten und somit in einem Zeitraum, in dem die 25-OH-D-Serumspiegel über 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) lagen (Sanders et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010).

In einer weiteren doppelblinden Placebo-kontrollierten Studie mit 9.440 älteren Frauen und Männern (4.354 Männern und 5.086 Frauen, Alter: ≥ 75 Jahre) wurde untersucht, ob eine einmalige jährliche im Herbst oder Winter verabreichte Dosis von 300.000 IE (7.500 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D2 (Ergocalciferol) über 3 Jahre das Risiko für Frakturen senkt (Smith et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2007). Auch in dieser Studie wurde in der Vitamin D2-Gruppe keine positive Wirkung auf die Vorbeugung von Frakturen beobachtet. Dagegen wurde bei Frauen in der Vitamin D-Gruppe ein signifikant erhöhtes Risiko für Hüftfrakturen beobachtet; bei Männern war dieser Effekt nicht zu beobachten (Smith et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2007).

Schließlich wurde in einer doppelblinden Placebo-kontrollierten Studie in Australien mit 21.315 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (60 Jahre und älter) untersucht, ob eine monatlich verabreichte Vitamin D-Dosis von 60.000 IE (1.500 µgkurz fürMikrogramm) über 5 Jahre das Mortalitätsrisiko reduziert (Neale et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022). Während des Follow-ups betrug die mittlere 25-OH-D-Serumkonzentration in der Placebo-Gruppe 77 nmol/l (31 ng/mlkurz fürMilliliter) und in der Vitamin D-Gruppe 115 nmol/l (46 ng/mlkurz fürMilliliter) (Messung bei 4.441 Probandinnen und Probanden). Die Gesamtmortalität wurde in dieser Studie nicht reduziert. Darüber hinaus wurde in weitergehenden Analysen, ohne Berücksichtigung des ersten zwei Jahres-Follow-ups, in der Vitamin D-Gruppe ein leicht erhöhtes Sterberisiko durch Krebs (Hazard Ratio (HR) 1,24 [95 % Konfidenzintervall (CI): 1,01-1,54; p=0,05) festgestellt (Neale et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022).

Die Ergebnisse zeigen, dass eine langfristige Gabe von hohen Vitamin D-Bolusdosen mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann. Das in einigen Studien beobachtete erhöhte Risiko für Frakturen könnte darauf zurückzuführen sein, dass Bolusgaben von ≥ 100.000 IE zu einem akuten Anstieg von Knochenumsatzmarkern (z. B. C-terminales Telopeptid des Typ-I-Kollagens (CTX) oder quervernetztes N-Telopeptid aus Kollagen Typ I (sNTX)) geführt haben. Zum Beispiel führte eine Einmaldosis von 600.000 IE dazu, dass die CTX-Konzentrationen über zwei Monate erhöht blieben (Bowles et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024; Rossini et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2012a; Rossini et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2012b). Eine derartige Erhöhung von Knochenumsatzmarkern deutet auf eine erhöhte Knochenresorption hin, die sich negativ auf die Knochengesundheit auswirken kann.

Neben den potenziell schädlichen Wirkungen von sehr hohen Vitamin D-Bolusdosen wurden in anderen Studien zwar keine negativen Wirkungen, aber auch kein Nutzen der Supplementierung von hohen Bolusdosen festgestellt (Jolliffe et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2021; Martineau et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017). Auch ein fehlender Nutzen kann ein gesundheitliches Risiko bedeuten, wenn bei defizienten Personen der Versorgungsstatus nicht verbessert wird.

3.1.2.2 Vitamin K2

Mit Blick auf mögliche gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit der Supplementierung von Vitamin K2 in Form von Menachinon 7 (MK-7) verweisen wir auf die Stellungnahme 065/2023 des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung zum Thema Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen1. Darin wurde geschlussfolgert, dass in den bis dato verfügbaren Humanstudien bei Supplementierung von MK-7 in Dosierungen bis etwa 400 μg/Tag keine negativen gesundheitlichen Effekte beobachtet wurden. Auch gab/gibt es unter Berücksichtigung der insgesamt vorliegenden wissenschaftlichen Evidenz keine Hinweise auf unerwünschte gesundheitliche Wirkungen durch die Einnahme von NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit Tagesdosierungen von 200 μg MK-7 bei gesunden Erwachsenen (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2023).

Allerdings ist bekannt, dass Vitamin K2 in der Lage ist, die therapeutische Wirkung von Antikoagulanzien vom Cumarintyp etwa 3,5-fach stärker abzuschwächen als Vitamin K1. Daher wird vom BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung empfohlen, auf Vitamin K-haltigen Produkten grundsätzlich einen Warnhinweis für Personen, die Blutgerinnungshemmer vom Cumarin-Typ verwenden, anzubringen (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2021).

Die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat bislang keine generische Risikobewertung von Vitamin K2 bzw. den verschiedenen zur Supplementierung eingesetzten Isoformen von Vitamin K2 durchgeführt. Im Jahr 2008 wurde aber von der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) im Rahmen des Novel Food-Verfahrens die Sicherheit und Bioverfügbarkeit von Vitamin K2 aus einem Menachinon-reichen Öl auf Basis von Bacillus subtilis ssp. Natto, in dem eine Mischung aus MK-7 mit einem geringeren Anteil MK-6 vorliegt, bewertet. Gemäß damaligem Antrag sollte das Öl zur Anreicherung von herkömmlichen Lebensmitteln, einschließlich NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, und Lebensmitteln für besondere Ernährungszwecke, die für die Allgemeinbevölkerung bestimmt sind, verwendet werden (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2008). Die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) schlussfolgerte in ihrer Risikobewertung, dass Vitamin K aus dem Menachinon-reichen Öl bioverfügbar und in Höhe der beantragten Zufuhrmengen gesundheitlich unbedenklich sei (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2008). Anhand der Angaben des Antragstellers über die beabsichtigte Verwendung von MK-7 wurde (konservativ geschätzt) eine durchschnittliche Tageszufuhr von MK-7 von 36 μg (erwachsene Frauen) bis 54 μg (männliche Teenager) bzw. in hohen Zufuhrperzentilen von 75 μg (Kinder) bis 115 μg (männliche Teenager) angenommen (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2008) und daraus abgeleitet, dass erwachsene Frauen und Männer bei durchschnittlichen Verzehrmengen von angereicherten Lebensmitteln und NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit einer durchschnittlichen MK-7-Tagesdosis von 50 µgkurz fürMikrogramm insgesamt 86 bis 95 μg bzw. 1,4 bis 1,6 μg/kgkurz fürKilogramm Körpergewicht (KG) pro Tag und in hohen Zufuhrperzentilen 131 bis 157 μg/Tag bzw. 2,2 bis 2,6 µgkurz fürMikrogramm/kgkurz fürKilogramm KG/Tag aufnehmen würden. Diese Zufuhrmengen von MK-7 wurden von der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) als gesundheitlich unbedenklich angesehen (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2008).

3.1.3 ExpositionExpositionZum Glossareintrag

3.1.3.1 Vitamin D

Die Exposition des Menschen gegenüber Vitamin D resultiert aus der Dauer der Bestrahlung der Haut mit UVB-Strahlung und dem Verzehr von Lebensmitteln bzw. der Einnahme Vitamin D-haltiger Supplemente. Die Zufuhr aus der üblichen Ernährung sowie die mögliche Aufnahme durch angereicherte Lebensmittel, Novel Food-Produkte und NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel wurde bereits ausführlich in der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Stellungnahme vom 7. Dezember 2023 diskutiert (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2023). Demnach liegt die Zufuhr von Vitamin D über die übliche Nahrung im Bereich von nur etwa 5 bis 10 µgkurz fürMikrogramm pro Tag.

Eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung im Kontext der Ernährung/NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, kann nach Einschätzung der Gemeinsamen Expertenkommission zur Einstufung von Stoffen des BVLkurz fürBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und BfArM (2017) unter Berücksichtigung der Risikogruppen und Schwankungen infolge der endogenen Synthese noch bis zu einer Menge von 20 µgkurz fürMikrogramm/Tag begründet werden, wenngleich aus Sicht der Kommission eine Dosierung von über 20 µgkurz fürMikrogramm/Tag nicht zwangsläufig zu einer Einstufung als Arzneimittel führt (BVLkurz fürBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und BfArM, 2017).

Die hier bewerteten Dosierungen und Einnahmeempfehlungen von 7.000 IE (175 µgkurz fürMikrogramm), 10.000 IE (250 µgkurz fürMikrogramm) und 20.000 IE (500 µgkurz fürMikrogramm) alle 7, 10 oder 20 Tage würden zwar rein rechnerisch Tagesdosen von 1000 IE (25 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D ergeben – und somit nur geringfügig über der Dosis liegen, die von der o. g. Expertenkommission als im Kontext der Ernährung/NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel als geeignete Dosis mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung angesehen wurde. Wie beschrieben, ist jedoch die Kinetik von Bolusgaben nicht mit der von moderaten Tagesdosen vergleichbar, so dass keine Aussage über die tatsächliche Exposition gegenüber Vitamin D durch die o. g. Dosierungen getroffen werden kann.

3.1.3.2 Vitamin K2

Es bestehen Unsicherheiten über die Gehalte an Vitamin K2 in Lebensmitteln und damit auch über die Zufuhrmengen von Vitamin K2 bei üblicher Ernährung. Unklarheiten bestehen ferner über den physiologischen Bedarf sowie den Normbereich der Serumkonzentrationen, auch in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Die verfügbaren Daten (siehe auch Stellungnahme 065/2023 des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) lassen darauf schließen, dass in Deutschland (und anderen Ländern in Europa) nur sehr geringe Mengen an MK-7 über herkömmliche Lebensmittel aufgenommen werden (der Zufuhrmedian der Männer in der EPIC-Kohorte Heidelberg lag bei 0,8 μg/Tag) (Nimptsch et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008).

NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel-Dosen von 50 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 als MK-7 wurden von der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) in der im Jahr 2008 im Rahmen der Novel Food-Bewertung durchgeführten Expositionsschätzung als Tagesdosen berücksichtigt (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), 2008). Die in den Nahrungsergänzungsmitteln zum Teil enthaltene Dosis von 200 µgkurz fürMikrogramm MK-7 läge am Tag der Einnahme vierfach höher, würde aber nur alle 10 oder 20 Tage eingenommen werden. Daher lassen sich die Dosierungen nicht mit einer üblichen Tagesdosis vergleichen.

Da die Halbwertzeit von MK-7 etwa 3 Tage beträgt (Schurgers et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2007), muss davon ausgegangen werden, dass durch die Gabe von 200 µgkurz fürMikrogramm MK-7 alle 10 Tage oder alle 20 Tage keine konstanten Serumwerte, sondern eher Schwankungen von MK-7 im Serum erzielt werden. Es liegen jedoch nach Kenntnis des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung keine Studien vor, in denen die Effekte von entsprechenden Dosierungen und Einnahmeschemata auf den Vitamin K-Status und gesundheitliche Endpunkte untersucht wurden.

3.1.4 Risikocharakterisierung

Da keine Studien identifiziert werden konnten, in denen die Effekte der hier bewerteten Dosierungen und Einnahmeabstände von Vitamin D, auch in Kombination mit Vitamin K2, untersucht wurden, wird im Folgenden anhand von Kenntnissen über die Kinetik des Vitamin D-Metabolismus und von Studien mit ähnlich hohen Dosierungen und Einnahmeintervallen wie den hier berücksichtigten eine Bewertung vorgenommen.

3.1.4.1 Vitamin D als Bolusgabe von 175 µg (7.000 IE) jeden 7. Tag

Bei Einnahme eines Präparats mit der Verzehrempfehlung von 175 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D3 jeden 7. Tag und bestimmungsgemäßer Anwendung wäre aus Sicht des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung nicht mit Schwankungen der 25-OH-D-Werte zu rechnen; jedoch wären aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Cholecalciferol Schwankungen der Cholecalciferol-Konzentrationen zu erwarten.

Die in einer doppeltblinden Placebo-kontrollierten Interventionsstudie von Lips et al.kurz füret alii (lat. "und andere") (2010) verwendete Vitamin D-Dosis kommt den zu bewertenden Dosierungen am nächsten und wird daher hier herangezogen. In der Studie wurde untersucht, inwieweit sich eine wöchentliche Dosis von 8.400 IE (210 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D auf die Stabilität und Muskelkraft bei 226 Personen ≥ 70 Jahren mit einem 25-OH-D-Basis-Spiegel unterhalb von 50 nmol/l (20 ng/mlkurz fürMilliliter) auswirkt. Die Supplementierung wurde über 16 Wochen durchgeführt. Die 25-OH-D-Spiegel im Vitamin D-Arm stiegen im Mittel von 35 nmol/l (14 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 65 nmol/l (26 ng/mlkurz fürMilliliter). Die Vitamin D-Gaben hatten keinen positiven Effekt auf die körperliche Instabilität, waren aber auch nicht mit adversen Effekten wie z. B. Hypercalcämien verbunden (Lips et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010).

In dieser Studie wurden zwar nur Personen mit 25-OH-D-Basiswerten unterhalb von 50 nmol/l (20 ng/mlkurz fürMilliliter) berücksichtigt; es wurde aber eine höhere Dosis als die hier zu bewertende verabreicht. Da die 25-OH-D-Spiegel unter 100 nmol/l blieben, ist auch bei dem zu bewertenden Dosierschema nicht mit einem Anstieg der 25-OH-D-Spiegel auf 100 nmol/l zu rechnen. Es kann keine verlässliche Einschätzung darüber getroffen werden, ob es durch 175 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D3 jeden 7. Tag zu einer Induktion der 24-Hydroxylase (CYP24A1) kommen könnte.

3.1.4.2 Vitamin D3 als Bolusgabe von 250 µg (10.000 IE) jeden 10. Tag

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Präparaten mit 250 µgkurz fürMikrogramm (10.000 IE) jeden 10. Tag ist aufgrund der langen Halbwertszeit von 25-OH-D (10 bis 40 Tage) nach einem anfänglichen Peak nicht mehr mit Schwankungen der 25-OH-D-Werte zu rechnen. Jedoch können sich auch bei diesem Produkt aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Cholecalciferol Schwankungen der Cholecalciferol-Konzentrationen ergeben.

Auch für dieses Dosierschema liegen keine Studien vor, weshalb keine eindeutigen Aussagen über die möglicherweise resultierenden 25-OH-D- und Cholecalciferol-Konzentrationen getroffen werden können. Auch lässt sich keine Aussage darüber treffen, ob bzw. unter welchen Bedingungen es zu einer Induktion der 24-Hydroxylase (CYP24A1) kommen könnte.

Es wurde nur eine Studie mit einem ähnlichen Dosierungsschema identifiziert: Darin wurden 1.300 Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 15 Jahren wöchentlich über 8 Monate entweder 14.000 IE (350 µgkurz fürMikrogramm) oder ein Placebo verabreicht (Loeb et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2019). Die 25-OH-D-Basiswerte lagen zu Beginn im Mittel bei 65 nmol/l (26 ng/mlkurz fürMilliliter) und stiegen im Vitamin D-Arm auf 92 nmol/l (37 ng/mlkurz fürMilliliter) an. Es wurden keine adversen Effekte beobachtet.

In dieser Studie wurden im Vergleich zu dem zu bewertenden Dosierschema trotz einer höheren Dosierung, einem kürzeren intermittierenden Intervall der Einnahme und hoher 25-OH-D-Basiswerte (65 nmol/l) keine Serumwerte von über 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht. Es ist daher davon auszugehen, dass auch durch die Einnahme von 250 µgkurz fürMikrogramm (10.000 IE) jeden 10. Tag keine 25-OH-D-Serumwerte oberhalb von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht werden.

3.1.4.3 Vitamin D3 als Bolusgabe von 500 µg (20.000 IE) jeden 20. Tag

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist gemäß der Pharmakokinetik mit einem anfänglichen Peak der 25-OH-D-Spiegel zu rechnen. Bei regelmäßiger Einnahme können die 25-OH-D-Spiegel bei Personen mit einer kürzeren Halbwertszeit von 25-OH-D (z. B. 10 Tage) schwanken, während sich die 25-OH-D-Spiegel bei Personen mit längeren Halbwertszeiten von 25-OH-D (z. B. 40 Tage) vermutlich auf einen konstanten Wert einpegeln. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Cholecalciferol (20 Stunden) muss dagegen mit extremen Schwankungen der Cholecalciferol-Spiegel gerechnet werden.

Es wurden zwei Studien identifiziert, in denen 20.000 IE (500 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D wöchentlich verabreicht wurden und die daher mit der hier zu bewertenden Dosierung am ehesten vergleichbar sind:

Eine der beiden Studien war eine Placebo-kontrollierte Interventionsstudie, in der 34 gesunden Erwachsenen im Alter von 18 bis 52 Jahren wöchentlich über 17 Wochen 20.000 IE (500 µgkurz fürMikrogramm) Cholecalciferol oder ein identisches Placebo verabreicht wurde (Simpson et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015). Primärer Endpunkt war das Auftreten einer akuten Infektion; sekundäre Endpunkte waren Infektionsdauer und der Schweregrad der Infektion, und tertiäre Endpunkte waren die Veränderung des 25-Hydroxyvitamin-D-Serumwerts (25-OH-D) sowie unerwünschte Effekte. Die 25-OH-D-Serumwerte stiegen im Mittel von anfänglich 68 nmol/l (27 ng/mlkurz fürMilliliter) auf 101 nmol/L (40 ng/mlkurz fürMilliliter), wobei der Ausgangswert bei denjenigen, die mit Vitamin D behandelt wurden, deutlich niedriger war als bei denjenigen, die ein Placebo erhielten (60,5 vs. 76,4, p = 0,040). Es wurden keine adversen Effekte wie z. B. Hypercalcämien beobachtet (Simpson et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015). Allerdings handelte sich bei dieser Studie um eine Pilotstudie mit einer sehr kleinen Studiengruppe und kurzer Interventionszeit.

In der anderen Studie wurden in Pflegeeinrichtungen in Kanada 265 Bewohnerinnen und Bewohnern (mittleres Alter: 85 Jahre) wöchentliche Vitamin D-Dosen von 20.000 IE (500 µgkurz fürMikrogramm) verabreicht (Feldman et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014). Bei denjenigen (n = 147), die diese Dosis wöchentlich über mindestens sechs Monate oder länger erhalten hatten (17 % der Gruppe hatten zusätzlich täglich 400 IE (10 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D eingenommen), stieg der 25-OH-D-Wert im Mittel auf 112 nmol/l (45 ng/mlkurz fürMilliliter). Der niedrigste 25-OH-D-Wert lag bei 57 nmol/l, der höchste bei 187 nmol/l. Bei 14 % der Studiengruppe wurde eine Hypercalcämie (> 2,6 mmol/l) diagnostiziert, die jedoch nicht mit höheren 25-OH-D-Konzentrationen assoziiert war. In dieser Studie waren keine Vitamin D-Basisspiegel erhoben worden (Feldman et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014).

Aus den beiden Studien lässt sich ableiten, dass eine Dosis von 20.000 IE (500 µgkurz fürMikrogramm) Vitamin D pro Woche das Potential hat, bei Personen mit hohem Versorgungsstatus (Simpson et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015) die 25-OH-D-Serumwerte auf über 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) zu erhöhen. Es ist nicht auszuschließen, dass dieselbe Dosis alle 20 Tage bei Personen mit hohen Serumspiegeln > 70 nmol/l (28 ng/mlkurz fürMilliliter) und einer 25-OH-D-Halbwertszeit > 20 Tage (im Mittel liegt diese bei 10 bis 40 Tagen) das gleiche Potential hat.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die bewerteten Bolusdosen von Vitamin D aus NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel wesentlich niedriger sind als die in Studien eingesetzten Dosierungen (jährliche Bolusgabe von ≥ 300.000 IE oder auch monatliche Gabe von 60.000 IE), in denen negative gesundheitliche Effekte, wie vermehrte Stürze und Fakturen sowie ein leicht erhöhtes Sterberisiko, beobachtet wurden (Bischoff-Ferrari et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016; Neale et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022; Sanders et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010; Smith et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2007). Da jedoch keine Studien mit den in Rede stehenden Dosierungen und entsprechenden Einnahmeintervallen identifiziert werden konnten, ist diesbezüglich eine verlässliche gesundheitliche Bewertung nicht möglich.

Unter Berücksichtigung von nur bedingt vergleichbaren Studien (Feldman et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014; Simpson et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015) kann angenommen werden, dass bei Personen mit hohen basalen 25-OH-D-Werten > 70 nmol/l (28 ng/mlkurz fürMilliliter) und einer individuellen 25-OH-D-Halbwertszeit > 20 Tage (im Mittel liegt diese bei 10 bis 40 Tagen) durch die Einnahme von 500 µgkurz fürMikrogramm (20.000 IE) Vitamin D3 als Bolus jeden 20. Tag 25-OH-D-Serumkonzentrationen im Bereich von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht werden können.

In Interventionsstudien waren 25-OH-D-Serumspiegel ≥ 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) mit einem erhöhten Risiko für Hypercalcämien, Stürze, Frakturen und einem leicht erhöhten Risiko durch Krebs zu sterben assoziiert (Zittermann et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017; Michos et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022; Neale et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022; Sanders et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010; Bischoff-Ferrari et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016). Auch in Beobachtungsstudien waren 25-OH-D-Werte oberhalb von 75 bis 100 nmol/l (> 30 bis 40 ng/mlkurz fürMilliliter) mit einer erhöhten Gesamtmortalität (Durup et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2012; Melamed et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2008; Sempos et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2013), Herzkreislauferkrankungen und Herzkreislaufmortalität (Aleksova et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016; Durup et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015; Wang et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2019; Zhang et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017), Frakturen (Bleicher et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2014; Julian et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016) und Gebrechlichkeit (Ensrud et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2011; Ensrud et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2010; Kojima et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2017) assoziiert. Wenngleich aus den Beobachtungsstudien keine Kausalzusammenhänge abgeleitet werden können, deuten die Ergebnisse dieser Studien darauf hin, dass 25-OH-D-Serumspiegel oberhalb von 75 bis 100 nmol/l mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko verbunden sein können.

Darüber hinaus ergeben sich bei einer Einnahme von NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D in den genannten Dosierungen in einem Zeitintervall von 20 Tagen Schwankungen in der Cholecalciferol-Konzentration, wodurch es zu Schwankungen in der extra-renalen Produktion des aktiven Metaboliten 1α,25-(OH)2-D kommen kann. Dadurch könnte auch die autokrine Funktion beeinträchtigt werden, wie z. B. die Induktion immunologisch wirksamer Substanzen (Hollis und Wagner, 2013; Mazess et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022).

Durch die Einnahme von NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit 250 µgkurz fürMikrogramm (10.000 IE) jeden 10. Tag oder 175 µgkurz fürMikrogramm (7.000 IE) jeden 7. Tag werden wahrscheinlich keine Serumspiegel von 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht. Daher erscheint das Risiko für unerwünschte Effekte, wie z. B. Hypercalcämien, bei diesen Dosierungen relativ gering. Jedoch könnte durch die schwankenden Cholecalciferol-Spiegel z. B. die Expression immunologisch wirksamer Substanzen beeinflusst werden, was auch als unerwünscht angesehen werden kann.

3.1.4.4 Kombinierte Gabe von Vitamin D3 und Vitamin K2

Für eine gesundheitliche Bewertung von Präparaten mit kombinierten Dosierungen von Vitamin D3 und Vitamin K2 (als MK-7) liegen zurzeit nur sehr wenige Studien vor. Die in den Studien verabreichten Präparate enthielten in Dosierungen von 10 bis 90 µgkurz fürMikrogramm Vitamin D und von 50 bis 720 µgkurz fürMikrogramm MK-7 pro Tag (Aguayo-Ruiz et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2020; Kannellakis et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2012; Diederichsen et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2022; Zhang et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2020; Kurnatowska et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2015; Rønn et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2016). Einige der Produkte enthielten zusätzlich Calcium (500 oder 800 mgkurz fürMilligramm pro Tagesdosis).

Die meisten der Studien wurden mit dem Ziel durchgeführt, positive Effekte auf die Knochendichte oder die Carboxylierung von Vitamin-K-abhängigen Proteinen zu untersuchen. Keine der identifizierten Studien zielte darauf ab, die Sicherheit der Supplementierung zu untersuchen; auch wurden keine adversen Effekte berichtet oder beobachtet. Nur eine der Studien (Zhang et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2020) war mit gesunden älteren Männern und gesunden postmenopausalen Frauen durchgeführt worden; in den anderen Studien handelte es sich um Patientinnen und Patienten nach Lungen-, Nieren- oder Herztransplantation, mit chronischen Nierenerkrankungen und dialysepflichtige Personen mit Typ-2-Diabetes oder koronaren Herzerkrankungen oder auch um postmenopausale Frauen mit Osteopenie. Auch wurden die Studien jeweils mit relativ kleinen Kollektiven und meist nur kurzen Nachbeobachtungszeiten durchgeführt. Daher ist unklar, ob die Ergebnisse auf die gesunde Allgemeinbevölkerung übertragbar sind. Da die Vitamin D-Dosierungen in den Studien relativ gering (< 100 µgkurz fürMikrogramm/Tag) und die Gaben nicht als Bolus, sondern täglich erfolgten, lassen sich die Ergebnisse nicht mit den hier zu bewertenden Dosierungen und Einnahmeschemata vergleichen. 

Angesichts der bestehenden Wissenslücken ist eine abschließende Risikobewertung der gesundheitlichen Wirkungen einer Supplementierung von 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 in Form von MK-7 in Kombination mit hohen Dosen von Vitamin D (250 µgkurz fürMikrogramm oder 500 µgkurz fürMikrogramm) alle 10 oder 20 Tage nicht möglich.

Auch wenn die verfügbaren Studien für ein geringes gesundheitliches Risiko von Vitamin K2 für die gesunde Allgemeinbevölkerung sprechen, ist bekannt, dass Vitamin K2 eine etwa 3,5-fach höhere Potenz als Vitamin K1 hat, den therapeutischen Effekt oraler Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (Vitamin-K-Antagonisten) abzuschwächen. Patienten unter einer solchen medikamentösen Therapie wird geraten, ihre Vitamin K-Zufuhr möglichst konstant zu halten und Vitamin K-haltige NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel nur unter ärztlicher Kontrolle verwenden. Die Schwankungen der Vitamin K-Zufuhr, die durch ein NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel mit 200 µgkurz fürMikrogramm Vitamin K2 alle 10 oder 20 Tage zu erwarten wären, bedeuten somit für Patientinnen und Patienten unter einer Therapie mit Vitamin K-Antagonisten ein hohes gesundheitliches Risiko. Um dieses Risiko zu mindern, empfiehlt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung für Vitamin K2 in Nahrungsergänzungsmitteln (für Personen ab 15 Jahren) eine Höchstmenge von 25 μg pro Tag. Auch sollten NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel, die Vitamin K enthalten, aus Sicht des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung grundsätzlich einen Hinweis tragen, der besagt, dass Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen sollen (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2021).

3.1.5 Weitere Aspekte

3.1.5.1 Verbraucherverhalten – Nichtbestimmungsgemäße Verwendung

Die Begründung für die Anwendung von Megadosen in Form von Einzel- oder intermittierenden Bolusgaben basiert u. a. auf der Annahme, dadurch im Vergleich zu täglichen Dosen eine verbesserte Einhaltung der gesetzten Therapieziele zu erreichen (Rothen et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2020; Vidal et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2024). Im Allgemeinen handelt es sich daher bei hochdosierten Vitamin D-Präparaten um Arzneimittel, deren Einnahme unter ärztlicher Kontrolle erfolgt. Nahrungsergänzungsmittel mit hohen Vitamin D-Dosen, die in Eigenregie als Bolus eingenommen werden sollen, waren bisher nicht üblich.

Es sind jedoch Produkte mit den hier bewerteten Dosierungen im Handel erhältlich, die als NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel vermarktet werden. Mit Blick auf die auf den Produkten angegebenen Einnahmeintervalle hält das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung vor allem die 20-tägige und die 10-tägige Einnahme für schwer umsetzbar, da sich daraus keine einfache Systematik für die Einnahme ableiten lässt. Es ist nicht auszuschließen, dass ein solches Produkt bereits vor Ablauf der 10 oder 20 Tage erneut eingenommen wird. Aus gesundheitlicher Sicht ist dies insbesondere bei einer Dosis von 500 µgkurz fürMikrogramm (20.000 IE) Vitamin D jeden 20. Tag kritisch zu sehen, da bei bestimmten Personen (hohe 25-OH-D-Serumspiegel, lange 25-OH-D-Halbwertszeit) schon bei Einnahme entsprechend den Herstellerempfehlungen 25-OH-D-Serumwerte von über 100 nmol/l (40 ng/mlkurz fürMilliliter) erreicht werden könnten. Kürzere Zeitintervalle der Einnahme dieser Dosis würden das Risiko für einen entsprechenden Anstieg der 25-OH-D-Serumwerte weiter erhöhen.

Grundsätzlich ist nicht auszuschließen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte, die als Bolusgaben in bestimmten zeitlichen Abständen gedacht sind, sogar täglich einnehmen, da die tägliche Einnahme bei NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel üblich ist. Eine tägliche Einnahme würde bei allen drei hier betrachteten Dosierungen zu einer erheblichen Überschreitung des ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass schon eine langfristige leichte Überschreitung des ULkurz fürTolerable Upper Intake Level (tolerierbare tägliche chronische Aufnahme eines Nährstoffs) zu negativen gesundheitlichen Effekten, wie z. B. einer Hypercalcämie führen kann (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2023; Zittermann et al.kurz füret alii (lat. "und andere"), 2023). Im Falle einer andauernden Hypercalcämie kann dies zu Nierensteinen, Nierenverkalkungen und letztendlich zu einer Abnahme der Nierenfunktion führen (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, 2023).

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Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich 
unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für 
Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Über mikroco-wissen.de

Externer Link:www.mikroco-wissen.de ist ein Informationsangebot des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung rund um Vitamine, Mineralstoffe und zahlreiche sonstige Substanzen, die wir mit der Nahrung aufnehmen oder die als Nahrungsergänzungsmittel - kurz NEMkurz fürNahrungsergänzungsmittel – angeboten werden. Außerdem werden die Empfehlungen für Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und in angereicherten Lebensmitteln vorgestellt, die das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung erarbeitet hat.