Kategorie Presseinformationen
Nr. 37/2012

Säuglingsnahrung in Babyflaschen möglichst frisch zubereiten BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung veröffentlicht Empfehlungen für die Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsanfangsnahrung

Die hygienischen Anforderungen an Säuglingsnahrung sind sehr hoch, entsprechend selten treten Infektionen mit krankmachenden Keimen auf. Dennoch kann es in Ausnahmefällen zu Verunreinigungen der Nahrung kommen, weil viele Keimarten den Herstellungsprozess für pulverförmige Nahrung überleben und sich dann in der zubereiteten Nahrung vermehren können. Zudem können Keime über Löffel, Sauger oder Trinkfläschchen bei der Zubereitung in die Nahrung gelangen. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Empfehlungen zur Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung veröffentlicht. „Die Empfehlungen des BfR gelten für reif geborene, gesunde Säuglinge“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „In Kliniken sollten für die Herstellung von Säuglingsnahrung möglichst Milchküchen eingerichtet werden, in denen umfassende hygienische Anforderungen berücksichtigt werden. Dies gilt in besonderem Maß auch für die Nahrungszubereitung für frühgeborene und immungeschwächte Säuglinge.“

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, möglichst abgekochtes Wasser zur Zubereitung der Nahrung für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten zu verwenden. Zum Anschütteln des Pulvers sind Wassertemperaturen bis zu 50 °Ckurz fürGrad Celsius für reif geborene, gesunde Säuglinge ausreichend. Lange Standzeiten der zubereiteten Nahrung bei Temperaturen über 5° C von mehr als zwei Stunden bis zum Verzehr oder beim Abkühlen und Wiederaufwärmen von zubereiteter Nahrung sollten unbedingt vermieden werden. Die Reste von zubereiteter Nahrung sollten entsorgt werden. Ein Eintrag von Keimen bei der Zubereitung der Nahrung kann verhindert werden, indem die verwendeten Küchenutensilien in der Spülmaschine bei 65 °Ckurz fürGrad Celsius oder mit heißem Wasser und Spülmittel gründlich gereinigt werden.

Diese Empfehlungen gelten für die Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung für reif geborene, gesunde Säuglinge in Privathaushalten, Betreuungseinrichtungen und auch in Kliniken. In Kliniken sollten nach Auffassung des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung für die Herstellung von Säuglingsnahrung möglichst Milchküchen eingerichtet werden, in denen umfassende hygienische Anforderungen berücksichtigt werden. Dies gilt in besonderem Maß auch für die Nahrungszubereitung für frühgeborene und immungeschwächte Säuglinge. Darüber hinaus erfordert die gesundheitliche Situation dieser Säuglinge, dass eine individuell angepasste Ernährungsempfehlung aus ärztlicher Sicht getroffen wird.

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung hat die Empfehlungen in einer Stellungnahme (Empfehlungen zur hygienischen Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung, BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Stellungnahme vom 6. November 2012) veröffentlicht, die als pdf-Datei aus dem Internet geladen werden kann.

Grundsätzlich weist die Nationale Stillkommission, die am BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung angesiedelt ist, darauf hin, dass Muttermilch die ideale Nahrung für Säuglinge ist: Muttermilch ist hygienisch einwandfrei, immer verfügbar und richtig temperiert. Zudem sind gestillte Kinder seltener krank, weil die Abwehrstoffe in Muttermilch vor Infektionskrankheiten schützen.

Die Stillempfehlungen der Nationalen Stillkommission sind in deutscher, türkischer, russischer, englischer, französischer und italienischer Sprache erhältlich. Sie stehen kostenfrei als pdf-Dateien auf der Internetseite des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung zur Verfügung oder können bei der Geschäftsstelle der Nationalen Stillkommission angefordert werden: stillkommission@bfr.bund.de

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.