Kategorie Presseinformationen
Nr. 25/2025

Mikroplastik – Was wissen wir heute? Verbraucherschutzforum zum Thema Mikroplastik

Darum geht es:

Am 2. Dezember 2025 lädt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zum Verbraucherschutzforum „Mikroplastik – Was wissen wir heute?“ ein. Die Veranstaltung beleuchtet den aktuellen Stand der Wissenschaft und fördert den Austausch zwischen Expertinnen und Experten aus Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. „Die Forschung zu Mikroplastik hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht“, sagt PDkurz fürPrivatdozent Dr. Johannes Pleiner-Duxneuner, Geschäftsführer der AGES. „Dennoch bestehen noch weiter Datenlücken die geklärt werden sollten.“ Aktuelle Studien weisen Mikroplastik zwar in zahlreichen menschlichen Organen nach und bringen es in Zusammenhang mit diversen Krankheiten – doch wie verlässlich sind diese Studien? Gibt es methodische Defizite? Handelt es sich bei den nachgewiesenen Partikeln wirklich um Mikroplastik? Nach aktuellem Stand der Wissenschaft stellt Mikroplastik eher ein geringes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. „Die meisten Partikel können vom Körper nicht aufgenommen oder verarbeitet werden, und die Mengen, die aufgenommen werden, sind vermutlich zu gering, um der Gesundheit zu schaden“, so der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Präsident Professor Dr. Andreas Hensel. „Gleichzeitig besteht weiterhin Forschungsbedarf – insbesondere in Bezug auf die genauen Wirkmechanismen von Mikroplastik im menschlichen Körper.“ Das Forum bietet eine Plattform, um unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen, mögliche Schlussfolgerungen zu ziehen und Sorgen in der Bevölkerung zu adressieren. 

Immer mehr Studien weisen Mikroplastik in verschiedenen menschlichen Geweben und Körperflüssigkeiten nach. Jüngste Externer Link:Forschungsergebnisse eines Teams um Professor Matthew Campen (siehe Programm) von der Universität New Mexico zeigen, dass die Konzentration von Mikroplastik in Leber- und Gehirnproben aus dem Jahr 2024 deutlich höher war als in Vergleichsproben aus dem Jahr 2016. Besonders auffällig war die gemessene Konzentration im Gehirn, die in einzelnen Fällen bis zu 30-mal höher lag als in Leber oder Niere. Die Ergebnisse dieser Studie werden aktuell in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Andere Studien konnten Mikroplastik unter anderem in Blut, Lunge und den Fortpflanzungsorganen von Menschen zeigen. 

Diese Funde sind jedoch bislang keine Belege für gesundheitlichen Auswirkungen, da die Studien häufig auf kleinen Stichproben beruhen und/oder es methodische Unsicherheiten bei der Identifizierung und Quantifizierung von Mikroplastik gibt. Zudem zeigen bisherige Erkenntnisse lediglich Assoziationen, keine Kausalzusammenhänge. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft stellt Mikroplastik eher ein geringes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Denn die meisten Partikel sind nicht bioverfügbar, und die aufgenommene Menge ist vermutlich zu gering, um gesundheitliche Auswirkungen zu verursachen. Trotzdem gibt es weiterhin Forschungsbedarf – insbesondere, um besser zu verstehen, wie Mikroplastik- und die noch kleineren Nanoplastikpartikel im Körper genau wirken. Auch validierte Messverfahren zur zuverlässigen Bestimmung von Mikro- und Nanoplastik in biologischem Material werden benötigt.

Während die wissenschaftliche Bewertung derzeit eher beruhigend ausfällt, mehren sich Hinweise auf eine andere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit: Das Thema stößt auf großes Interesse, doch vielfach besteht geringes Wissen – die Sorge um gesundheitliche Auswirkungen ist weit verbreitet. Neben der Toxikologie, Eintragspfaden, ExpositionExpositionZum Glossareintrag und Methodik wird auch diese Diskrepanz zwischen wissenschaftlichem Kenntnisstand und öffentlicher Wahrnehmung Thema des Verbraucherschutzforums sein. Vor diesem Hintergrund geben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen Einblicke in den aktuellen Stand der Wissenschaft und zeigen, wo noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Am Nachmittag kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu Wort, um ihre Perspektiven zu teilen und mit den Teilnehmenden zu diskutieren.

BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Pressegespräch am 2. Dezember 2025

Bevor das Forum beginnt, laden wir Medienvertreterinnen und -vertreter zu einem hybriden einführenden Pressegespräch ein, das um 09:00 Uhr im Presse- und Besucherzentrum des Bundespresseamts (Reichstagsufer 14, 10117 Berlin) stattfindet. Hier haben Sie die Gelegenheit, sich mit BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Thema Mikroplastik und den Arbeiten des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung zu dem Thema auszutauschen und weiterführende Informationen zu erhalten. Um Anmeldung per E-Mail an pressestelle@bfr.bund.de wird gebeten. 

Weitere Informationen auf der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Website zum Thema Mikroplastik

Fragen und Antworten zu Mikroplastik: Fakten, Forschung und offene Fragen 
Externer Link:https://www.bfr.bund.de/fragen-und-antworten/thema/mikroplastik-fakten-forschung-und-offene-fragen/

BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Mitteilung, Mikroplastik im Gehirn? BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung bewertet neue Studie – bislang keine Hinweise auf gesundheitliche Risiken Externer Link:https://www.bfr.bund.de/mitteilung/mikroplastik-im-gehirn-bfr-bewertet-neue-studie-bislang-keine-hinweise-auf-gesundheitliche-risiken/

BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Podcast, Mikroplastik: Kleine Partikel – großes Risiko? 
Externer Link:https://podcast.bfr.bund.de/3-mikroplastik-kleine-partikel-grosses-risiko-003

Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Es schützt die Gesundheit der Menschen präventiv in den Tätigkeitsbereichen des Public Health und des Veterinary Public Health. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung berät die Bundesregierung und die Bundes-länder zu Fragen der Lebens- und Futtermittel-, Chemikalien- und Produkt-sicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Über die AGES

Die AGES, die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, spielt als One Health-Organisation eine wichtige Rolle beim Schutz der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt. Die AGES analysiert, überwacht, bewertet, forscht und kommuniziert zu den unterschiedlichsten Themen wie z. B. Krankheitserreger bei Mensch, Tier und Pflanze, Arzneimittelfälschungen, Antibiotikaresistenzen, Rückstände in Lebensmitteln, Boden- und Saatgutuntersuchungen oder auch Strahlen- und Klimaschutz.

AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit GmbH Fachbereich Risikokommunikation
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