Kategorie Presseinformationen
Nr. 29/2025

Gemeinsam gegen die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung beteiligt sich an interdisziplinärem Monitoringansatz

Darum geht es:

Humanmedizin, Tiermedizin und der Umweltsektor müssen bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen an einem Strang ziehen - diese Erkenntnis ist nicht neu. Aber wie häufig werden welche Antibiotika überhaupt wo eingesetzt? Und welche Erreger tragen welche Resistenzen in sich? Solch grundlegende Daten müssen sektorübergreifend erfasst und miteinander verknüpft werden, um die Ausbreitung von Resistenzen wirkungsvoll zu stoppen. Genau das ist das Ziel der OHIS-Gruppe, an der auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) beteiligt ist. „Die Untersuchung von Erregern entlang der Lebensmittelkette und die Bereitstellung von Resistenzdaten gehört seit Langem zu unseren Kernaufgaben“, sagt BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Präsident Professor Andreas Hensel. „Umso wichtiger ist es nun, unsere Daten gemeinsam mit denen aus der Humanmedizin und dem Umweltbereich zu analysieren und zu bewerten. Nur in dieser gemeinsamen Perspektive lässt sich die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen wirksam begrenzen.“ Im Rahmen der weltweiten Aktionswoche zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen (WAAW: World Antimicrobial Resistence Awareness Week) trifft sich die OHIS-Gruppe am kommenden Donnerstag, 20. November, zu einer eintägigen Fachveranstaltung, um die bestehenden Aktivitäten darzustellen und die weitere Zusammenarbeit zu stärken.

OHIS steht für One Health Integrated Surveillance, also die Überwachung von Antibiotikaresistenzen im Sinne einer ganzheitlichen, interdisziplinären One Health Strategie. Neben dem BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung sind das Robert Koch-Institut (RKI), das Friedrich Loeffler-Institut (FLIkurz fürFriedrich-Loeffler-Institut), das Umweltbundesamt (UBAkurz fürUmweltbundesamt) sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVLkurz fürBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) an dem Netzwerk beteiligt. 

Die Gruppe wurde im Jahr 2023 im Zuge der Externer Link:Deutschen Antibiotika Resistenzstrategie (DART 2030) der Bundesregierung gebildet. Die DART 2030 skizziert in sechs Handlungsfeldern, wie die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen auf nationaler Ebene und in der internationalen Zusammenarbeit gestoppt werden soll. Neben Prävention, sachgerechtem Einsatz der Antibiotika oder Forschung und Entwicklung gehört „Surveillance und Monitoring“ zu den zentralen Handlungsfeldern. Die angestrebte interdisziplinäre Überwachung soll es u.a. ermöglichen, Verläufe und Trends im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen zu erkennen, um frühzeitig gezielte Maßnahmen ergreifen und nachfolgend auch bewerten zu können. Als ein Ziel der DART 2030 soll durch die OHIS-Gruppe eine Webseite aufgebaut werden, auf der die Daten der einzelnen Sektoren miteinander verlinkt werden.

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung ist in unterschiedlichen Zusammenhängen in die Bemühungen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen eingebunden. So ist am Institut zum Beispiel das Externer Link:Nationale Referenzlabor (NRL) Antibiotikaresistenz angesiedelt. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Erfassung von vergleichbaren Daten zur Antibiotikaresistenz bei Zoonoseerregern und anderen Erregern, die die öffentliche Gesundheit gefährden. Die Ergebnisse werden im jährlichen Zoonosebericht zusammengefasst und an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) weitergeleitet. Über das Internetportal Externer Link:ZooNotify werden diese und weitere Monitoring-Daten seit 2023 auch niederschwellig für Fachkreise und die interessierte Öffentlichkeit bereitgestellt.

Eine weitere wesentliche BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Aktivität ist die Erfassung und Bewertung von Antibiotika-Verbrauchsmengen bei Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten sowie der Therapiehäufigkeiten in bestimmten Nutzungsarten. Die Externer Link:jährliche Auswertung der Daten bildet die Grundlage für die zuständigen Behörden, Maßnahmen zum Schutz von Verbrauchern zu ergreifen.

Das OHIS-Treffen, zu dem auch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Landwirtschaftsministerium (BMLEH) und das Umweltministerium (BMUKN) eingeladen sind, wird vom BVLkurz fürBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ausgerichtet und unterstützt das Motto der diesjährigen WAAW „Act Now: Secure Our Present, Protect Our Future.“

Weitere Informationen auf der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Website rund um Antibiotika-Einsatz und Resistenzentwicklung

Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Es schützt die Gesundheit der Menschen präventiv in den Tätigkeitsbereichen des Public Health und des Veterinary Public Health. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung berät die Bundesregierung und die Bundes-länder zu Fragen der Lebens- und Futtermittel-, Chemikalien- und Produkt-sicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.