Kategorie Presseinformationen
Nr. 018/2011

EHECkurz fürenterohämorrhagische Escherichia coli-Ausbruch: BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung rät auch vom Verzehr von selbstgezogenen rohen Sprossen und Keimlingen ab Hinweise verdichten sich, dass Saatgut für Sprossen und Keimlinge mit dem EHECkurz fürenterohämorrhagische Escherichia coli-Keim belastet ist

Aufgrund epidemiologischer Hinweise der Niedersächsischen Behörden erhärtet sich der Verdacht, dass Sprossensamen zu einer Kontamination der Sprossen ursächlich beigetragen haben könnten. Niedersachsen berichtet von einem aktuellen Fall, in dem selbstgezogene Sprossen möglicherweise die Ursache für eine EHEC-Erkrankung in einer Familie sind. Allerdings konnte der Erreger derzeit noch nicht in den Samen nachgewiesen werden. Zu Hause selbst Sprossen zu ziehen, ist üblich. Die Zuchtbehälter sind in vielen Läden erhältlich. „Wenn bereits die Samen mit Keimen belastet sind, dann schützt auch die Einhaltung von Küchenhygieneregeln nicht vor einer EHEC-Erkrankung“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Aus Vorsorgegründen empfiehlt deshalb das BfR, derzeit auch auf den Verzehr selbstgezogener roher Sprossen zu verzichten.“

BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, BVLkurz fürBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und RKI haben bereits am Freitag, den 10. Juni 2011,  empfohlen, über die üblichen Hygienemaßnahmen hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren. Wissenschaftler des Nationalen Referenzlabors für Escherichia coli am BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung haben mittlerweile auch bestätigt, dass die mit EHECkurz fürenterohämorrhagische Escherichia coli kontaminierten rohen Sprossen, die aus einem Haushalt mit an EHECkurz fürenterohämorrhagische Escherichia coli erkrankten Patienten in Nordrhein-Westfalen stammten, identisch mit dem Bakterienstamm aus den erkrankten Patienten waren.

Die Behörden von Bund und Ländern arbeiten derzeit weiterhin mit Hochdruck daran, den Eintragspfad für die Kontamination von Sprossen  und möglicherweise von Saatgut mit EHECkurz fürenterohämorrhagische Escherichia coli zurück zu verfolgen. Dazu werden die verfügbaren Daten zu Lieferlisten und Vertriebswegen, Erkrankungsfällen etc. intensiv bewertet und ergänzt. Durch Auswertung von Ausbruchsclustern von Erkrankungshäufungen und verdächtigen Lebensmittelbefunden erhoffen sich die Experten, das Ausbruchsgeschehen erklären und auf die Quelle des Erregers schließen zu können. Die Untersuchungslaboratorien der Länder und das Nationale Referenzlabor untersuchen derzeit eingegangene Saatgutproben. 

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

 

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