Kategorie Presseinformationen

Daten sammeln, Leben retten: Austausch zum Deutschen Vergiftungsregister Bund und Länder treffen sich in Berlin zur geplanten Datenbank

Darum geht es:

Am 11. Juni 2025 fand am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ein Bund-Länder-Treffen zum Deutschen Vergiftungsregister statt. Das Deutsche Vergiftungsregister (DVR) umfasst eine zentrale Datenbank, in der die Vergiftungsmeldungen aus den Giftinformationszentren der Länder in Deutschland, den Berufsgenossenschaften und die ärztlichen Mitteilungen zusammenfließen sollen. Ziel ist, erstmals einen Überblick über das Vergiftungsgeschehen in Deutschland zu erhalten. Das Register wird Anfang 2026 an den Start gehen. „Die umfassenden Datenauswertungen sollen dazu beitragen, vor Vergiftungsfällen zu schützen und so im besten Fall auch Menschenleben zu retten“, sagt Dr. Yuri Bruinen de Bruin, Leiter des Vergiftungsregisters am BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung. Die Einrichtung eines zentralen Vergiftungsregisters am BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung wurde im Vierten Gesetz zur Änderung des Chemikaliengesetzes (BGBl. 2023 I Nr. 313) festgelegt.

Die Giftinformationszentren in Deutschland beraten täglich bei hunderten von Vergiftungen und Verdachtsfällen. Die Dokumentation dieser Arbeit erfolgt derzeit nur lokal, sodass es bisher keinen Überblick über das Vergiftungsgeschehen in Deutschland gibt. Die genaue Kenntnis über Vergiftungsfälle ist jedoch wichtig, um die gesundheitlichen Risiken unterschiedlicher Stoffe und Produktgruppen bewerten zu können und neue Trends zu erkennen. Mit Hilfe der gesammelten Daten können z. B. Muster über die Art und Häufigkeit bestimmter Vergiftungen identifiziert werden. Das unterstützt auch die Vergiftungsberatung und Maßnahmen, um Vergiftungen mit bestimmten Stoffen und Produkten zu reduzieren. Außerdem können Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt über gesundheitliche Risiken informiert und so Vergiftungsfälle vermieden werden. Beispiele dafür sind häufig vorkommende Vergiftungsunfälle bei Kindern u. a. durch Verschlucken von Reinigungsmitteln oder giftigen Pflanzen. Die Daten sollen künftig auch zu einer Früherkennung von Risiken beitragen und somit den Verbraucherschutz stärken.

Das Bund-Länder-Treffen

Nach einem gemeinsamen Grußwort vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und dem BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung folgte ein Stakeholder-Workshop zum DVR. Die Umsetzung des Vergiftungsregisters und ein Prototyp der zukünftigen Datenbank wurden vorgestellt. Die Giftinformationszentren gaben Einblicke in ihren Alltag und ihre sozioökonomische Rolle im Gesundheitssystem. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums, der Giftinformationszentren und zuständigen Landesministerien sowie des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung.

Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.