Kategorie Mitteilungen
Mitteilung Nr. 013/2025

Trifluoressigsäure (TFA) in Wein Nach derzeitigem Kenntnisstand sind gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten

Darum geht es:

Laut Messungen einer Umweltschutzorganisation weisen im Handel erhältliche Weine Rückstände von TFA (Trifluoressigsäure) auf. Die durchschnittliche Konzentration lag bei 0,122 Milligramm (mgkurz fürMilligramm) pro Liter (l), der höchste Wert bei 0,320 mgkurz fürMilligramm/l. Aufgrund von Anfragen aus der Öffentlichkeit hat das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung basierend auf den veröffentlichten Werten eine erste Einschätzung vorgenommen.


Das Ergebnis: Ein Mensch mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm (kgkurz fürKilogramm) müsste mindestens 9 Liter Wein am Tag trinken, um ausgehend vom höchsten ge¬mes-senen Wert die gesundheitsbasierten Richtwerte von TFA von 0,05 mgkurz fürMilligramm pro kgkurz fürKilogramm Körpergewicht zu überschreiten. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung bewertet TFA als fortpflanzungsgefährdend. Die zuständigen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Institutionen und Behörden befassen sich derzeit intensiv und fachübergreifend mit diesem Stoff.
 

Über die tatsächlichen Quellen der berichteten Gehalte von Trifluoressigsäure in Wein liegen dem BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung keine Erkenntnisse vor. TFA kann als Metabolit verschiedener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe gebildet werden. Jedoch sind auch andere Eintragspfade, zum Beispiel über fluorierte Kälte- und Treibmittel, bekannt.


Im Rahmen der Überprüfung der Genehmigung des Wirkstoffes Flufenacet wurde für TFA eine akzeptable tägliche AufnahmemengeADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge) - Acceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)Zum Glossareintrag (ADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)ADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge) - Acceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)Zum Glossareintrag, acceptable daily intakeADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge) - Acceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)Zum Glossareintrag) von 0,05 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht abgeleitet. Eine akute Referenzdosis wurde im Rahmen dieses Verfahrens durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) als nicht erforderlich angesehen. Gemäß dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik schließt sich das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung der Einschätzung der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) bezüglich des ADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)ADIkurz fürAcceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge) - Acceptable Daily Intake (akzeptable tägliche Aufnahmemenge)Zum Glossareintrag an, sieht es aber als erforderlich an, ebenfalls eine ARfDkurz fürAcute Reference Dose (akute Referenzdosis) abzuleiten. Diese ist aus Sicht des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung derzeit ebenfalls mit 0,05 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht anzugeben. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung bewertet TFA als fortpflanzungsgefährdend. Die zuständigen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Institutionen und Behörden befassen sich derzeit intensiv und fachübergreifend mit diesem Stoff.


Die durchschnittliche Konzentration von TFA in den gemessenen Proben lag bei 0,122 Milligramm (mgkurz fürMilligramm) pro Liter (l), der höchste Wert bei 0,320 mgkurz fürMilligramm/l. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) liegen nicht genug Daten vor, um die Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit der Messungen zu überprüfen. Die Stichprobe (n=39) ist klein. Aufgrund von Anfragen aus der Öffentlichkeit hat das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung basierend auf den veröffentlichten Werten eine erste Einschätzung vorgenommen. Das Ergebnis: Ein Mensch mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm (kgkurz fürKilogramm) müsste ausgehend vom höchsten gemessenen Wert mindestens 9 Liter Wein am Tag trinken, um die gesundheitsbasierten Richtwerte von 0,05 mgkurz fürMilligramm pro kgkurz fürKilogramm Körpergewicht zu überschreiten.

Unterschätztes Risiko: Alkohol im Wein

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Wein auch Ethanol, eine neurotoxische und kanzerogene Substanz enthalten ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten. Wer dennoch alkoholische Getränke konsumiert, soll vor allem hohe Alkoholmengen vermeiden. Dies gilt insbesondere für junge Menschen. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollen auf Alkohol generell verzichten (Externer Link:https://www.dge.de/fileadmin/Bilder/wissenschaft/referenzwerte/DGE-Position_Alkohol_EU_2024_10.pdf).
Laut DGE ist das Risiko für Folgeschäden bei einem Konsum von mehr als 81 Gramm Alkohol pro Woche hoch. Dies entspricht ungefähr der Menge Alkohol, die in einer Flasche Wein enthalten ist. Mit den einführend aufgeführten 9 Litern Wein in Bezug gesetzt – die ein Mensch mit einem Körpergewicht von 60 kgkurz fürKilogramm mindestens am Tag trinken müsste, um den gesundheitsbasierten Richtwert von TFA zu überschreiten – kann davon ausgegangen werden, dass ein gesundheitliches Risiko durch Ethanol bei deutlich geringerer Weinaufnahme besteht als ein gesundheitliches Risiko durch TFA.

Gesundheitsbasierte Richtwerte für TFA

Auf Ersuchen der Europäischen Kommission überprüft die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) derzeit die gesundheitsbasierten Richtwerte für TFA. Die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) führt diese Überprüfung zusammen mit den Mitgliedstaaten und der europäischen Chemikalienagentur (ECHAkurz fürEuropäische Chemikalienagentur) durch, die für die Einstufung der chemischen Eigenschaften von TFA zuständig ist (Externer Link:https://www.efsa.europa.eu/de/topics/per-and-polyfluoroalkyl-substances-pfas). Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung wird seine Einschätzung aktualisieren, wenn sich daraus neue Erkenntnisse ergeben.

Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.