Kategorie Mitteilungen
Mitteilung Nr. 034/2025

Tattoos: Forschungsbedarf zum möglichen erhöhten Risiko für chronische Krankheiten

Darum geht es:

Über den Einfluss von Tätowierungen (Tattoos) auf das Entstehen chronischer Krankheiten ist bislang nur sehr wenig bekannt. Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist dieser Frage nun nachgegangen. Grundlage der Untersuchung waren Daten von 4248 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, von denen 320 (7,4 Prozent) tätowiert waren oder ein dauerhaftes Makeup trugen. Das Ergebnis: Aufgrund der geringen Stichprobengröße können keine statistisch belastbaren Schlussfolgerungen gezogen werden. Direkte ursächliche Effekte wurden nicht identifiziert. Es bestehen allerdings Datenlücken hinsichtlich möglicher chronischer Effekte, die in zukünftigen Studien adressiert werden sollten.

Die im Fachblatt „PLOS One“ veröffentlichte Untersuchung erlaubt aufgrund ihrer Methodik (epidemiologische Studie) keine ursächlichen Rückschlüsse. Ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einem erhöhten Krankheitsrisiko und Tätowierungen gegeben ist, oder ob der dies nur eine Korrelation ist, also andere Faktoren im Spiel sind kann daher nicht beantwortet werden. Zudem ist aufgrund der relativ kleinen Teilnehmerzahl der Untersuchung die Aussagekraft begrenzt. Nach Ansicht des BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Forscherteams sollte dem Verdacht nun in weiteren Studien auf den Grund gegangen werden. 

Externer Link:Link zur Studie

Grundlage der Untersuchung war die LIFE Adult-Studie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen. Dabei handelt es sich um eine langfristig angelegte Studie zum Entstehen von Volkskrankheiten mit 10.000 Personen aus der Leipziger Erwachsenenbevölkerung. 4248 von ihnen nahmen an der Tattoo-Studie teil, füllten einen Fragebogen aus und unterzogen sich einer Blutuntersuchung.

Von den tätowierten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern berichteten 5 Prozent über medizinische Komplikationen im Zusammenhang mit ihrer Tätowierung oder Permanent Make-up. Im Vergleich zu Nicht-Tätowierten hatten Tätowierte ein etwas erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten. Bei tätowierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden im Vergleich zur nicht tätowierten Vergleichsgruppe außerdem erhöhte Leberwerte festgestellt. Für ein mit Tattoos verknüpftes Hautkrebsrisiko gab es dagegen keine eindeutigen Hinweise. 

Zu den bekannten Gesundheitsrisiken durch Tattoos gehören Entzündungen der Haut und allergische Hautreaktionen.