Kategorie Mitteilungen
Mitteilung Nr. 046/2025

Innovative Ansätze in der Risikobewertung von Chemikalien WHO und BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung richten gemeinsam jährliche ILMERAC Wissenschaftskonferenz aus

Darum geht es:

Bei der probabilistischen Risikobewertung (PRA) geht es darum, eine möglichst realistische Abschätzung gesundheitlicher Risiken unter Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten und Unsicherheiten zu ermöglichen. Welche Rolle kann die Methode in der heutigen Bewertung von Chemikalien spielen? Wie können die Resultate an das Risikomanagement und die Öffentlichkeit kommuniziert werden? Und wie kann die Risikobewertung insgesamt noch innovativer gestaltet werden? 

Zu diesen und weiteren Fragen tauschten sich die Mitglieder der International Liaison Group on Methods for Risk Assessment of Chemicals in Food and Feed (ILMERAC) sowie Vertreterinnen und Vertreter externer wissenschaftlicher Einrichtungen während der ILMERAC-Jahresversammlung aus. Sie fand vom 1. bis 2. Oktober 2025 in Genf statt und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) gemeinsam organisiert. 

Insgesamt nahmen über 150 Expertinnen und Experten sowohl in Präsenz als auch online an der Wissenschaftskonferenz teil.

Die jährliche ILMERAC-Konferenz stand unter dem Motto „Die wahrscheinliche Zukunft der Risikobewertung“ und nahm mit diesem Titel insbesondere Bezug auf aktuelle Bestrebungen, die Risikobewertung von Chemikalien innovativer zu gestalten - beispielsweise durch die Verwendung von probabilistischen Verfahren, die Unsicherheiten in der Analyse von Risiken berücksichtigen. 

Die zweitägige Konferenz wurde am 1. Oktober 2025 offiziell von Dr. Luz Maria De Regil, Direktorin der Abteilung für Ernährung und Lebensmittelsicherheit der WHO, eröffnet. 

Am ersten Konferenztag, welcher neben ILMERAC-Mitgliedern auch Expertinnen und Experten anderer nationaler Behörden, Forschungsinstitute und internationaler Organisationen offenstand, sprachen Referierende über die aktuelle und zukünftige Verwendung der probabilistischen Risikobewertung (PRA) in der Bewertung von Chemikalien sowie über die Herausforderungen und Chancen der Kommunikation probabilistischer Ergebnisse an das Riskmanagement und die Öffentlichkeit. Voraussetzungen für eine gelungene Kommunikation sei ein einheitliches Verständnis der PRA insbesondere auch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 

Darüber hinaus bot eine Sitzung zum Thema „New Approach Methodologies“ (NAMs) einen umfassenden Überblick über die weltweite regulatorische Einführung alternativer, tierversuchsfreier Methoden. Teilnehmende diskutierten die Notwendigkeit, die Bemühungen zur Förderung von Innovationen zu bündeln und einen offenen Dialog zwischen den verschiedenen Sektoren zu führen.

Am zweiten Tag der Veranstaltung wurden vergangene sowie zukünftige Aktivitäten des Netzwerks unter den Mitgliedern besprochen. Dabei wurde insbesondere diskutiert, wie auch weiterhin Synergien im globalen Rahmen der Risikobewertung geschaffen werden können und wie dadurch beispielsweise Doppelarbeit oder Divergenzen vermieden werden können. Unter dem Motto „Chemical Risk Assessment Connected – globale Perspektiven” stellten zwei weitere Netzwerke, das „Externer Link:WHO Chemical Risk Assessment Network” und die „Externer Link:Global Food Regulatory Science Society” (GFORSS), ihre Aktivitäten vor und unterbreiteten Vorschläge für eine sinnvolle Zusammenarbeit mit ILMERAC im Rahmen eines inter-networking-Kontexts.

ILMERAC soll dabei weiterhin als Vermittler einer offenen, konstruktiven und innovativen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit agieren. Ziel des ILMERAC-Netzwerks ist unter anderem, die Entwicklung neuer Risikobewertungsmethoden von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln zu unterstützen. Seit Januar 2024 liegt der Vorsitz des wissenschaftlichen Sekretariats von ILMERAC beim BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung.

Mehr erfahren