Partnerschaft für die Bewertung der von Chemikalien ausgehenden Risiken (PARC)
PARC auf einen Blick: EU-Programm für Chemikaliensicherheit
PARC - die Europäische Partnerschaft für die Bewertung der von Chemikalien ausgehenden Risiken ist eine Partnerschaft, die über 200 Partner aus 28 Ländern und drei EU-Behörden (d. h. die Europäische Chemikalienagentur (ECHAkurz fürEuropäische Chemikalienagentur), die Europäische Umweltagentur (EUA) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) umfasst. PARC hat die Aufgabe, sich mit aktuellen, aufstrebenden und neuartigen Herausforderungen im Bereich der Chemikaliensicherheit zu befassen und so den Übergang zur Risikobewertung der nächsten Generation (engl. Next Generation Risk Assessment, NGRA) zu ermöglichen. Dies steht im Einklang mit dem Ziel des Europäischen Green Deals, eine Umwelt ohne Schadstoffe zu schaffen und insbesondere auch mit der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit auf dem Weg zu einer schadstofffreien Umwelt.
Somit ist PARC ein Flaggschiff des europäischen toxikologischen Verbraucher- und Umweltschutzes und das erste groß angelegte EU-Programm mit direkter regulatorischer RelevanzPositiver prädiktiver WertZum Glossareintrag und damit besonderer Bedeutung für die künftige Risikobewertung in Europa. Daher hat PARC einen explizit regulatorischen Schwerpunkt, um verbleibende Datenlücken, Unsicherheiten und offene Fragen zur Human- und Umwelttoxikologie sowie zur ExpositionExpositionZum Glossareintrag angemessen zu behandeln. Mit neuen Daten, Erkenntnissen, Methoden, Netzwerken und Kompetenzen sollen aktuelle und kommende Herausforderungen im Bereich der Chemikaliensicherheit aufgezeigt und angegangen werden.
BfR-Beteiligung
Partnerschaft
In PARC sind zuständige Behörden aus EU-Mitgliedstaaten und von außerhalb der EU, weitere relevante EU-Regulierungsstellen im Bereich der chemischen Risikobewertung, aber auch eine beträchtliche Anzahl führender Forschungseinrichtungen sowie andere Organisationen vertreten.
Die auf sieben Jahre angelegte Partnerschaft wird von der Externer Link:französischen Agentur für Lebensmittel, Umwelt und Arbeitsschutz (ANSES) koordiniert.
Ziele
PARC ist in neun Arbeitspakete (WPs) gegliedert, die eng zusammenarbeiten, um drei spezifische Ziele (engl. specific objectives, SO) zu erreichen:
- SO1 – Schaffung eines EU-weiten, nachhaltigen und interdisziplinären Netzwerks zur Ermittlung und Abstimmung des Forschungs- und Innovationsbedarfs und zur Unterstützung der Berücksichtigung der Forschung in der behördlichen Risikobewertung von Chemikalien.
- SO2 – Gemeinsame Forschungs- und Innovationskapazitäten innerhalb der EU, die auf als prioritär zu unterstützend eingeschätzte behördliche Risikobewertungsverfahren für chemische Stoffe und auf neue Herausforderungen reagieren.
- SO3 – Stärkung bestehender Kapazitäten und Aufbau neuer transdisziplinärer Plattformen zur Unterstützung der Risikobewertung von Chemikalien.
Arbeitspakete
PARC umfasst die folgenden neun Arbeitspakete (WP) und jeweiligen Hauptaufgaben:
WP1: Coordination and management (dt. „Koordinierung und Management“)
- Gesamtleitung und Unterstützung der Partnerschaft
- Wissenschaftliche Leitung und Umsetzung der Jahresarbeitspläne (AWP)
- Bewertung der Auswirkungen und Überwachung der Leistungsindikatoren der Partnerschaft
- Ethischer Rahmen
WP2: A common science-policy agenda (dt. „Eine gemeinsame Agenda von Wissenschaft und Politik“)
- Festlegung von Prioritäten
- Wissensmanagement und Umsetzung in die Politik
- Nachhaltigkeit
WP3: Synergies, cooperation and awareness (dt. „Synergien, Zusammenarbeit und Sensibilisierung“)
- Stakeholder-Forum und internationales Gremium
- Kommunikation und Informationsverbreitung
- Vernetzung und Synergieeffekte
WP4: Monitoring and exposure (dt. „Überwachung und Exposition)
- Human-Biomonitoring (HBM)
- Analytisches Labornetzwerk für HBM
- Multisource-Monitoring
- Innovative Methoden und Werkzeuge für Überwachung und Erhebungen
WP5: Hazard assessment (dt. „Gefährdungsbeurteilung“)
- Toxizitätstests zur Behebung von Datenlücken
- Innovative Methoden und Werkzeuge für Toxizitätstests und Modellierung
- Quantitative Systemtoxikologie und Entwicklung von neuen AOPs
WP6: Innovation in regulatory risk assessment (dt. „Innovation in der regulatorischen Risikobewertung“)
- Integrierte Ansätze zur Prüfung und Bewertung (IATA)
- Integrative Expositions- und Risikobewertung
- Überprüfung von Methoden der Risikobewertung
- Umsetzung der Ergebnisse in Methoden der regulatorischen Risikobewertung
WP7: FAIR data (dt. „FAIR-Daten“)
- Datenpolitik (Verwaltung, Harmonisierung, Interoperabilität, Austausch)
- Datenbibliotheken
- Innovation für Datenanalyse und Unsicherheit
WP8: Concepts and toolboxes (dt. „Konzepte und Toolboxen“)
- Safe-by-Design
- Frühwarnsysteme
- Integrative Modelle
WP9: Building infrastructural and human capacities (dt. „Aufbau infrastruktureller und personeller Kapazitäten“)
- Laborkapazitäten und Vernetzung
- Ausbildung und Kapazitätsaufbau
- Gemeinsame Aktivitäten - Harmonisierung
- Ausbildung
Deutscher PARC National Hub
Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung ist hauptsächlich in WP2 und WP5 von PARC involviert und koordiniert gemeinsam mit dem UBAkurz fürUmweltbundesamt den deutschen PARC National Hub (PARC-NH).
PARC-Webseiten und weitere Links
Wenn Sie an weiteren Informationen rund um PARC und verwandte Themen interessiert sind, lesen Sie gerne die folgenden Seiten:
Externer Link:Offizielle PARC-Website (in englischer Sprache): Hier finden Sie alle Informationen und Neuigkeiten über die Partnerschaft sowie die Möglichkeit, den PARC-Newsletter und den PARC Science Digest zu abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Externer Link:PARCopedia: PARCs Wissensmanagement- und Social-Media-Plattform für die professionelle Risikobewertungs-Community.
Externer Link:PARC-Flyer: Bietet Informationen zur Europäische Partnerschaft zur Bewertung von Risiken durch Chemikalien (PARC)
Externer Link:PARC-Übersichtsartikel: Europäische Partnerschaft zur Bewertung von Risiken durch Chemikalien (PARC) – Deutschlands Beitrag im Überblick" erschienen in der Zeitschrift „UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst“ (UMID 1/2024, S. 37).
Allgemeine Informationen zum Drittmittelprojekt PARC
Dauer: 05/2022 - 04/2029
Förderprogramm / Förderinstitution: Europäische Union (EU) - Belgien
Förderungsnummer: 101057014
Projekt-Homepage: Externer Link:https://www.eu-parc.eu/