Darum geht es:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) führte in den Jahren 2023 und 2024 in seiner Funktion als Nationales Referenzlabor (NRL) für Mykotoxine und Pflanzentoxine in Lebens- und Futtermitteln eine Laborvergleichsuntersuchung zur Analyse der Alternariatoxine Tenuazonsäure (TEA), Alternariol (AOH), Altenuen (ALT), Tentoxin (TEN) und Alternariolmonomethylether (AME) durch. Für die Laborvergleichsuntersuchung hatten sich 18 Labore angemeldet, von denen 17 Ergebnisse eingereicht hatten. Die Laboratorien waren entweder als amtliche Laboratorien der Länder oder als Auftragslaboratorien in der Lebensmittelüberwachung tätig.
Das Ziel dieser Laborvergleichsuntersuchung war es, die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Labore bei der Analyse von Alternariatoxinen in Paprikapulver und in rekonstituierten Kontroll-Dünnfilmen zu bewerten. Für jedes zu untersuchende Alternariatoxin wurden individuelle Analysenergebnisse abgegeben, worüber statistische Kenngrößen für die LVU ermittelt werden konnten.
Die zur Analyse versandte Paprikapulverprobe war – bis auf ALT – auf natürliche Weise mit den zu bestimmenden Alternariatoxinen belastet. Deshalb wurde auf eine Dotierung mit den Analyten verzichtet. Ein Kontrollstandard-Mix mit TEA, AOH, ALT, TEN und AME wurde vom NRL vorbereitet und als Kontroll-Dünnfilm vorgehalten. Sowohl das Paprikapulver als auch die rekonstituierten Kontroll-Dünnfilme wurden vor Versand an die teilnehmenden Labore einer Homogenitätsprüfung unterzogen.
Alle Labore verwendeten zur Detektion Flüssigchromatografie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (HPLC-MS/MS). Die angegebenen Bestimmungsgrenzen (LOQkurz fürLimit of quantification (Grenze der Quantifizierbarkeit), limit of quantification) für TEA reichten dabei von 1 bis 500 µgkurz fürMikrogramm TEA/kgkurz fürKilogramm Paprikapulver. Für die weiteren Alternariatoxine AOH, ALT, TEN und AME wurden LOQs zwischen 1 und 50 µgkurz fürMikrogramm/kgkurz fürKilogramm Paprikapulver angegeben.
Aus den 17 eingereichten Ergebnissen wurde der robuste MittelwertMittelwertZum Glossareintrag (Konsenswert) für jedes Alternariatoxin errechnet, der nachfolgend als assigned value bezeichnet wird. Die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Labore wurde über den z- bzw. z’-score ausgedrückt und für jedes Alternariatoxin in Paprikapulver und in rekonstituiertem Kontroll-Dünnfilm individuell angegeben.
Die in Paprikapulver bestimmten Gehalte reichten von 12.120 bis 25.175 µgkurz fürMikrogramm TEA/kgkurz fürKilogramm; 21,77 bis 48,70 µgkurz fürMikrogramm AOH/kgkurz fürKilogramm; 10,20 bis 25,33 µgkurz fürMikrogramm TEN/kgkurz fürKilogramm und 11,57 bis 30,93 µgkurz fürMikrogramm AME/kgkurz fürKilogramm. Im rekonstituierten Kontroll-Dünnfilm wurden über alle Alternariatoxine Konzentrationen zwischen 13,13 und 47,50 ng/mL bestimmt.
Anhand der ermittelten z- bzw. z’-scores wird gefolgert, dass die teilnehmenden Labore über Analysemethoden verfügen, die zur Bestimmung von Alternariatoxinen in Paprikapulver geeignet sind.