Kategorie Mitteilungen
Mitteilung Nr. 53/2024

Risikobewertung von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln: Ein internationales Bestreben BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung richtet Konferenz der ILMERAC-Organisationen aus

Darum geht es:

Ob Deutschland, die USA oder Singapur – die Risikobewertung von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln spielt weltweit eine tragende Rolle für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Doch welche verschiedenen Methoden gibt es hierfür? Wie können mehr Kohärenz und eine globale Harmonisierung für diese Methoden erzielt werden?

Die International Liaison Group on Methods for Risk Assessment of Chemicals in Food and Feed (ILMERAC) geht diesen Fragen nach und traf sich unter dem Vorsitz des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) am 2. Dezember 2024 in Berlin. An der Konferenz nahmen rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Mitglieds- und Beobachterorganisationen aus der ganzen Welt teil, um unter anderem die wissenschaftlichen Prioritäten zu schärfen und zukünftige Aktivitäten zu planen.

Die 17. ILMERAC-Konferenz stand im Zeichen der Erweiterung des Netzwerks. Die teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter stimmten für die Aufnahme des Schweizerischen Zentrums für Angewandte Humantoxikologie (SCAHT) und der britischen Lebensmittelbehörde (FSA) in das Netzwerk. Darüber hinaus erarbeiteten die Organisationen neue Arbeitsgruppen in den Bereichen PFAS, Mischungstoxizität und evidenzbasierte Risikobewertung und beschlossen zudem für das Jahr 2025 den wissenschaftlichen Fokus auf Methoden der Risikobewertung in Futtermitteln zu legen.

Es folgten unter anderem Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Rolle in der Risikobewertung von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln sowie zur Anwendung neuartiger Methoden (englisch: New Approach Methodologies; NAMs) in der Risikobewertung. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) machte zudem im Rahmen ihres NAMS4NANO-Projekts einen Vorschlag für ein Qualifizierungssystem für NAMs im Lebens- und Futtermittelsektor. Es folgten Updates zu weiteren internationalen Projekten wie der europäischen Partnerschaft zur Risikobewertung von Chemikalien (PARC).

ILMERAC ist ein Netzwerk von über 30 staatlichen und zwischenstaatlichen Organisationen, die weltweit auf dem Gebiet der Lebens- und Futtermittelsicherheit tätig sind. Gegründet wurde das Netzwerk im Jahr 2018 durch die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit). Ziel von ILMERAC ist es, die Entwicklung neuer Methoden zur Risikobewertung von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln zu unterstützen und gleichzeitig die Kohärenz und globale Harmonisierung der für die Risikobewertung verwendeten Methoden zu verbessern. Das Netzwerk schafft Synergien zwischen teilnehmenden Institutionen und bietet eine Austauschplattform für neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Risikobewertung von Chemikalien.

Seit Januar 2024 liegt der Vorsitz des wissenschaftlichen Sekretariats beim BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung, wo er zunächst bis zum Jahr 2026 ausgelegt ist. Teilnehmende internationale Organisationen sind unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Welternährungsorganisation (FAO). Doch auch nationale Einrichtungen wie die französische Lebensmittelsicherheitsbehörde (ANSES) oder die U.S.-amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDAkurz fürLebensmittel- und Arzneimittelbehörde der USA) sind aktive Mitglieder des Netzwerks.