Kategorie Mitteilungen
Mitteilung Nr. 023/2025

Mikroplastik im Gehirn? BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung bewertet neue Studie – bislang keine Hinweise auf gesundheitliche Risiken

Darum geht es:

In einer kürzlich veröffentlichten Externer Link:wissenschaftlichen Studie berichten Forschende, Mikroplastik im Gehirn Verstorbener nachgewiesen zu haben. Die Untersuchung wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert und derzeit vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) bewertet. Insbesondere wird die Eignung und Spezifität der Messmethode (Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie, kurz: Pyrolyse-GC/MS) hinterfragt. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung erarbeitet eine eigene Stellungnahme zu der Frage. Des Weiteren wird das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung das Thema beim Forum Verbraucherschutz mit dem Schwerpunkt „Mikroplastik“ im Dezember 2025 aufgreifen. 

Nach dem aktuellen Stand des Wissens liegen keine belastbaren toxikologischen Hinweise auf gesundheitliche Risiken durch die Aufnahme von Mikroplastik über Lebensmittel vor. Weitere Informationen zum aktuellen Sachstand stellt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung in seinen Externer Link:FAQ zur Verfügung. 

Zum Thema Mikroplastik wird seit einiger Zeit intensiv geforscht, um verlässliche Daten zu erhalten und somit das gesundheitliche Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher besser einschätzen zu können. Auch das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung führt wissenschaftliche Studien zu möglichen Gesundheitsrisiken durch und erforscht über bevölkerungsrepräsentative Befragungen die Wahrnehmung von Mikroplastik in der Öffentlichkeit.

Unter dem Begriff Mikroplastik versteht man im Allgemeinen kleine Partikel, die aus wasserunlöslichen, meist aus Erdöl hergestellten synthetischen Polymerwerkstoffen bestehen. Die Partikel unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Herkunft, Größe, Form und chemischen Zusammensetzung. Meist sind Partikel in der Größe zwischen 1 Mikrometer (µmkurz fürMikrometer, das entspricht 0,001 Millimeter, mmkurz fürMillimeter) und 5 mmkurz fürMillimeter gemeint, wenn von Mikroplastik die Rede ist.

Mikroplastik ist in der Umwelt weit verbreitet, es findet sich im Wasser, in Böden und auch in der Luft. Der Mensch kann mit Mikroplastik zum Beispiel über die Luft, Staub, das Trinkwasser, Lebensmittel und kosmetische Mittel in Kontakt kommen und es über die Nahrung oder beim Atmen aufnehmen.

Nach dem derzeitigen Stand des Wissens ist es unwahrscheinlich, dass von Plastikpartikeln etwa in Lebensmitteln oder in Kosmetika gesundheitliche Risiken für den Menschen ausgehen, Belege für schädigende Auswirkungen liegen nicht vor.

Umfassende Informationen zu Mikroplastik und möglichen gesundheitlichen Risiken finden Sie auch in unseren FAQ „Externer Link:Mikroplastik – Fakten, Forschung und offene Fragen“.

Wissenschaftliche Veröffentlichung zu Mikroplastik im Gehirn:

Nihart, A.J., Garcia, M.A., El Hayek, E. et al. Bioaccumulation of microplastics in decedent human brains. Nat Med 31, 1114–1119 (2025). Externer Link:https://doi.org/10.1038/s41591-024-03453-1