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Nationales Referenzlabor für Trichinella

Die Trichinellose wird durch Fadenwürmer der Gattung Trichinella hervorgerufen. Natürliches Reservoir sind mit Trichinella-Larven infizierte Haus- und Wildtiere, wie Hausschwein, Wildschwein, Fuchs und Marderhund.
Der Mensch infiziert sich durch den Verzehr von rohem oder ungenügend zubereitetem trichinösen Fleisch (z.B. von Haus- oder Wildschwein) oder daraus hergestellten Produkten, wie Rohwurst oder Rohschinken. Eine Infektion beim Menschen führt je nach Infektionsdosis und Verlauf zu milden bis schweren Krankheitssymptomen, in seltenen Fällen auch zum Tod.
Nach dem Fleischhygienegesetz müssen alle geschlachteten Schweine sowie andere für den menschlichen Verzehr bestimmte Tiere, die eine Infektionsquelle darstellen können, auf Trichinellen untersucht werden. In Deutschland können die Schweinebestände als Trichinella-frei angesehen werden. Es wird aber über Trichinella-positive Funde bei Marderhunden, Füchsen und Wildschweinen berichtet. Gemeldete Trichinellose-Fälle beim Menschen sind in der Mehrzahl auf so genannte „importierte Erkrankungen“ aus Ländern zurückzuführen, wo dieser Zoonoseerreger noch verbreitet, insbesondere beim Hausschwein, vorkommt.
Das Nationale Referenzlabor für Trichinella ist im BfR angesiedelt. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Fragen zur Diagnostik und Epidemiologie der Trichinellose bei Mensch und Tier. Die dafür notwendigen Laboruntersuchungen stützen sich auf parasitologische, serologische und molekularbiologische Methoden, die unter akkreditierten Bedingungen gemäß ISO 17025 durchgeführt werden.
Arbeitsschwerpunkte des NRL für Trichinella
Zu den Arbeitsschwerpunkten des Referenzlaboratoriums gehören die
- Wahrnehmung der Aufgaben als Nationales Referenzlabor gemäß Zoonosen-Richtlinie
- Entwicklung und Validierung diagnostischer Methoden
- Durchführung von Abklärungs- und Bestätigungsuntersuchungen (Larvennachweis, Serum-ELISA)
- Differenzierung von Trichinella-Isolaten mittels PCR
- Aufklärung von Infektketten
- Stammsammlung, Herstellung von Referenzmaterial
- Durchführung von Ringversuchen
- Beratung, Ausarbeitung von Stellungnahmen
- Jährliche Berichterstattung und Publikation der Arbeitsergebnisse
Nationale und internationale Kooperation
Im Rahmen der Kooperation und Forschung arbeitet das Nationale veterinärmedizinische Referenzlaboratorium für Trichinellose eng mit verschiedenen nationalen und internationalen Einrichtungen zusammen. Das Referenzlabor ist beispielsweise in die Forschungsvorhaben „Trichiporse“ und „MedVetNet“ der Europäischen Kommission eingebunden, die im Rahmen des 5. und 6. Forschungsrahmenprogramms durchgeführt werden. Es nimmt außerdem Aufgaben als Mitglied der International Commission on Trichinellosis (ICT) wahr.