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Neue Analysenmethode garantiert künftig mehr Produktsicherheit für Erdnußallergiker
32/1997, 18.12.1997
Erdnüsse zählen zu den Lebensmitteln, die relativ häufig schwere Nahrungsmittelallergien verursachen. Wer auf Erdnußprotein allergisch reagiert, muß den Verzehr strikt meiden. Das ist einfach, solange es sich um Erdnüsse, daraus oder damit hergestellte und entsprechend gekennzeichnete Produkte handelt. Schwierig wird es, wenn Erdnüsse als "versteckte" Zutat in fertigen Lebensmitteln enthalten sind, der Verbraucher sie als solche nicht erkennt oder in dem Produkt nicht vermutet. Die Identifikation wird weiter erschwert, weil Erdnußbestandteile nicht in jedem Fall in der Zutatenliste genannt sein müssen. Um den Verbraucher vor solchen "versteckten" Allergenen besser zu schützen, hat das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, BgVV, in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut, Langen, eine Untersuchungsmethode entwickelt, mit der selbst kleinste Spuren potentiell allergieauslösender Erdnußbestandteile in Lebensmitteln nachgewiesen werden können. Das BgVV hält es für erforderlich, Lebensmittelzutaten, die besonders häufig "versteckt" allergen wirksam werden, wie Erdnuß, Haselnuß, Soja oder Sellerie, grundsätzlich zu kennzeichnen.
Die neue Analysenmethode ist nicht nur für die Lebensmittelüberwachung wertvoll. Sie eignet sich auch zum Einsatz im Rahmen der Qualitätskontrolle durch die Hersteller, um "versteckte" Allergene zu identifizieren, die z.B. in Spuren unerkannt aus Rohstoffen oder Zutatengemischen in das Endprodukt gelangt sind. Der analytische Nachweis solch minimaler Verunreinigungen war in der Vergangenheit nicht möglich. Hersteller hatten relevante Produkte vorsorglich mit dem Hinweis auf mögliche Spuren von Erdnußprotein versehen.
Mit der nun entwickelten Analysenmethode, die auf der Rocket-Immunelektrophorese (RIE) basiert, können noch Anteile von 0,001 Prozent Erdnuß in Lebensmitteln sicher nachgewiesen werden. Kreuzreaktionen mit anderen Lebensmittelbestandteilen wurden nicht beobachtet. Die Methode stellt damit im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Produktsicherheit für Erdnußallergiker dar. Sie wurde unter dem Titel "Validierung von Nachweismethoden für allergene Pflanzenproteine in zusammengesetzen Lebensmitteln" als BgVV-Heft 10/1997 veröffentlicht und ist zum Preis von DM 30,-- schriftlich oder per Fax über die Pressestelle des BgVV zu beziehen.