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Molekulare Typisierung von Listeria monocytogenes in Lebensmitteln als Grundlage für eine effiziente Risikobewertung und Bekämpfung der Listeriose in Deutschland (MolTypList)
01/2017-12/2018
Das Drittmittelprojekt wird im Rahmen der BfR-Forschung zur Expositionsabschätzung und Bewertung biologischer Risiken durchgeführt.
Förderkennzeichen des BMG: GE20160326
Internetseite des Drittmittelprojektes: -
Beschreibung des Projektes:
Die Listeriose ist weltweit eine der wichtigsten bakteriellen Zoonosen. Für eine effektive Bekämpfung der durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln übertragenen Erkrankung ist ein flächendeckendes molekulares Tracing des Erregers Listeria monocytogenes in Lebensmitteln essenziell, welches bisher in Deutschland fehlt.
Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen über einen Zeitraum von 2 Jahren 1000 L. monocytogenes-Isolate aus Lebensmitteln und Produktionsumgebungen in Deutschland mittels verschiedener molekularer Methoden typisiert werden. Die Typisierungsmethoden sollen hinsichtlich ihrer diskriminatorischen Aussagekraft und Effizienz evaluiert und standardisierte Arbeitsabläufe für die Auswertung und Interpretation molekularer Typisierungsdaten etabliert werden. Populationsstrukturanalysen sollen Aufschluss über die Verbreitung des Erregers in der Lebensmittelkette geben. Mithilfe molekularepidemiologischer Verfahren sollen mögliche Eintrags- und Übertragungswege in der Lebensmittelkette aufgezeigt werden. Zusätzlich sollen Datenmodelle entwickelt werden, die unter Einbeziehung molekularepidemiologischer Daten von Humanisolaten die Source Attribution ermöglichen. Darüber hinaus sollen putative Pathogenitäts- und Virulenzmarker sowie epidemische Klone identifiziert und bekannte Resistenzdeterminanten gegenüber Antibiotika und Desinfektionsmitteln bestimmt werden.
Das Forschungsvorhaben schafft damit die Grundlage für eine effektive Surveillance der Listeriose in Deutschland. Im Sinne der One-Health-Initiative ermöglicht das Projekt die Nutzung der Daten fachübergreifend im Veterinär- und Gesundheitswesen und im Lebensmittelsektor, wodurch Ausbruchsgeschehen erkannt und Infektionsquellen besser identifiziert werden können.
Teilprojekte des BfR:
Das BfR ist für die Koordination des Projektes verantwortlich und an allen Arbeitspaketen (AP) beteiligt: Molekulare Typisierung und Datenauswertung (AP1), Epidemiologie, Modellierung und Source Attribution (AP2) und Validierung und Interpretation, Erstellen von Standards (AP3).
Projektpartner:
- Freie Universität Berlin
- Robert Koch-Institut