Unsicherheitsanalyse - Uncertainty analysis

Die systematische Unsicherheitsanalyse in Bewertungen gesundheitlicher Risiken dient im Wesentlichen drei Zwecken: 

– Die Unsicherheitsanalyse schafft Transparenz in allen Aspekten der Risikobewertung, indem beispielsweise Annahmen und Limitierungen sowie der Umgang mit diesen beschrieben werden. 

– Die Unsicherheitsanalyse dient der Dokumentation der unter 1 genannten Aspekte. 

– Die Unsicherheitsanalyse zeigt Handlungsoptionen auf, mit denen die identifizierten Unsicherheiten zukünftig reduziert werden können. 

Die Unsicherheitsanalyse gliedert sich in folgende vier Schritte: 

1. Identifizierung von Unsicherheiten und Variabilitäten 

2. Bewertung der einzelnen Unsicherheiten 

3. Bewertung des Gesamteinflusses der Unsicherheiten auf das Endergebnis 

4. Beschreibung der Optionen zur Reduktion der Unsicherheiten 

Die Unsicherheitsanalyse kann in die Gefahren- oder Risikocharakterisierung integriert werden, beispielsweise durch probabilistische Verfahren oder die Plausibilisierung zusätzlicher Unsicherheits- oder Assessmentfaktoren. Im Unterschied zu Unsicherheiten sollten Variabilitäten, soweit sie für die Bewertung relevant sind, in der Risikobewertung abgebildet werden. Variabilitäten, die mangels Daten nicht beschrieben aber vermutet werden können, sind als Unsicherheiten oder als Forschungsbedarf zu beschreiben.