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Resistenzen bei Tier und Mensch: Charakterisierung neuer Resistenzmechanismen bei Enterobakterien, Risikobewertung der Resistenzen gegen ß-Laktam-Antibiotika mit erweitertem Wirkungsspektrum (ESBLs) und (Fluoro)quinolone (RESET)

11/2010-12/2013

Das Drittmittelprojekt wurde im Rahmen der BfR-Forschung zur Expositionsabschätzung und Bewertung biologischer Risiken durchgeführt.

Förderkennzeichen des BMBF: FKZ 01KI131A

Internetseite des Drittmittelprojektes: www.reset-verbund.de

Das BMBF-Verbundprojekt untersucht die Charakterisierung neuer Resistenzmechanismen bei Enterobakterien gegen ß-Laktam-Antibiotika mit erweitertem Wirkungsspektrum (ESBLs) und (Fluoro)quinolone.

Enterobakterien sind Bestandteil der normalen Darmflora von Mensch und Tier. Einige Enterobakterien sind jedoch in der Lage Infektionen hervorzurufen, die in der Behandlung problematisch sein können, wenn die Bakterien durch Erwerb von Resistenzgenen resistent gegen bestimmte Antibiotika sind. Infektionsquellen für den Menschen sind die direkte Übertragung zwischen Menschen, durch die Umwelt sowie Nahrungsmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft.

Die Entstehung von Resistenzen von Bakterien gegen antimikrobielle Substanzen (Antibiotika) begann zumeist mit deren Einsatz in Human- und Tiermedizin. Insbesondere Resistenzen gegen β-Lactam-Antibiotika (z.B. Cefotaxim) und gegen Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin) können die therapeutischen Möglichkeiten der Veterinär- und Humanmedizin erheblich einschränken. Der häufigste Resistenzmechanismus von Bakterien gegen β-Laktam-Antibiotika ist die Produktion eines Enzyms, welches das Antibiotikum inaktiviert. Diese Enzyme nennt man β-Laktamasen. Mittlerweile sind sehr viele verschiedene β-Laktamasen bekannt, unter anderem solche, die unterschiedliche β-Laktame - auch Cephalosporine der 3. Generation - inaktivieren können, sogenannte β-Laktamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum, engl. „extended spectrum β-lactamases“(ESBLs).

ESBL-produzierende Enterobakterien treten in verschiedenen Tierarten, der Umwelt und Lebensmitteln, genauso wie im Menschen auf und werden innerhalb und zwischen diesen übertragen. Trotzdem ist die Bedeutung für die menschliche Gesundheit sowie die Übertragungsmechanismen resistenter Enterobakterien und Resistenzgene verschiedenen Ursprungs bisher noch kaum verstanden. Obwohl sich bereits eine Vielzahl von Studien mit Resistenzen und ihrer Ausbreitung beschäftigt haben, stellen die facettenreichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wirten und Pathogenen sowie schnelle und sichere Untersuchungsmethoden immer noch Herausforderungen für Forscher und Gesundheitsbehörden dar.

Im Rahmen des Forschungsverbundes RESET werden neue Erkenntnisse zur Epidemiologie, Molekulargenetik und Pharmakologie resistenter Bakterien gewonnen, die in ein Konzept zur Risikobewertung einfließen.

Durch das konsequente Zusammenführen von Ergebnissen der unterschiedlichen Forschungsgebiete können Annahmen überprüft und Erkenntnislücken geschlossen werden. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Empfehlungen zur Verbesserung der Kontrolle von resistenten Bakterien, speziell ESBL- und plasmid-mediated quinolone resistance (PMQR)-tragenden E. coli und S. enterica in Deutschland gegeben. Diese Empfehlungen können die Grundlage einer Strategie für die Kontrolle bakterieller Resistenzen in Deutschland bilden. Damit trägt der Forschungsverbund RESET aktiv zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie bei.

Projektpartner

  • Tierärztliche Hochschule Hannover (Leitung)
  • Bundesinstitut für Risikobewertung, Abteilung Biologische Sicherheit
  • Robert Koch-Institut
  • Freie Universität Berlin
  • Universität Paderborn
  • Universität Gießen
  • Charité

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Externe Links

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RESET Verbund

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