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Entwicklung von innovativen Schnelltest- und Screeningverfahren zum wirkungsbezogenen Nachweis von Lebensmittelallergenen vor Ort in der Produktentwicklung und -kontrolle (Lebensmittelallergene)
09/2009-02/2013
Das Drittmittelprojekt wurde im Rahmen der BfR-Forschung zur wirkungsbezogenen Analytik und Risikofrüherkennung durchgeführt.
Förderkennzeichen der BLE: FKZ 2816400508
Europaweit müssen 15 verschiedene Allergene als Lebensmittelzutat gekennzeichnet werden, darunter befinden sich auch umfangreiche Gruppen wie Fische, Krustentiere, Weichtiere oder Baumnüsse. Ein besonderes Risiko stellen versteckte Allergene dar, von denen bereits geringste Konzentrationen eine heftige Reaktion auslösen können.
Ziel des Projektes war die Entwicklung von innovativen molekularbiologischen Methoden zum Nachweis der kennzeichnungspflichtigen Allergene in Lebensmitteln. Diese Methode wurde im BfR, Abteilung Lebensmittelsicherheit, entwickelt. Neben immunologischen Schnelltestverfahren, welche ohne höheren apparativen oder personellen Aufwand vor Ort durchgeführt werden können, sollte erstmals auch eine völlig neue auf der DNA-Analytik basierende Schnelltest-Technologie aufgebaut werden. Hierbei sollten - neben den riskanten Allergenen wie Soja oder Erdnuss - auch seltenere und/oder schwierig nachzuweisende Allergene wie die diversen Senf- oder selteneren Nussarten, Sellerie, Krebs- und Weichtiere berücksichtigt werden. Weitere Ziele zur Verbesserung der Analytik waren die Etablierung von Produktgruppen-spezifischen Übersichtsverfahren ("Screening-Verfahren"), welche auch zur Entwicklung von amtlichen Standardmethoden gemäß §64 LFGB (Lebens- und Futtermittelgesetzbuch) zur Überprüfung der gesetzlich geforderten Kennzeichnung geeignet sind. Im Hinblick auf die diskutierte Einführung von Schwellenwerten sollten die Schnelltestverfahren hinreichend sensitiv sein, um die Bestimmung von Allergenen im für Allergiker relevanten Spurenbereich (ppm) zu ermöglichen und über definierte untere Nachweis- und somit Ausschlussgrenzen verfügen. Neben der amtlichen Kontrolle sollten die Verfahren auch in der Qualitätskontrolle sowie in der Produktentwicklung allergenfreier Lebensmittel zum Einsatz kommen.
Zum Nachweis der zu kennzeichnenden fünfzehn Hauptallergene sollten Real-time-PCR-basierte Verfahren entwickelt werden. Zusätzlich wurden an gruppenspezifischen Systemen (z.B. zur Detektion der Gruppe der Leguminosen oder handelsüblichen Fischarten) gearbeitet. Die Einzelmethoden sollten zum einen die Basis für ein neues Übersichtsverfahren bilden, welches die parallele Detektion vieler potentiell allergener Komponenten und Allergengruppen in Lebensmittelmatrices erlaubt und dadurch einen schnelleren Probendurchsatz ermöglicht. Zum anderen bildeten ausgewählte real-time Verfahren die Grundlage für die parallel zu entwickelnden PCR-Schnelltests mit ready-to-use Mikrotiterplatten.
Die im Projekt entwickelten Methoden wurden an Prozessproben der Firmenpartner erprobt. Im Rahmen eines Ringversuchs erfolgte eine externe Validierung.