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Afrikanisches One Health Netzwerk zur Prävention von Krankheiten (ADAPT): Aufbau von Kapazitäten für die Prävention übertragbare Krankheiten in Afrika südlich der Sahara (ADAPT)

02/2023-12/2027

Förderprogramm / Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Deutschland

Förderkennzeichen: 01KA2218A

Internetseite des Drittmittelprojektes: -

Beschreibung des Projektes:

Gesamtziel des Vorhabens

Die Mission dieses Projekts ist es, die wissenschaftlichen Kapazitäten in Afrika südlich der Sahara zur Prävention von übertragbaren Krankheiten, insbesondere der Antibiotikaresistenz (AMR) und der vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTD) auszubauen und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regierungen, nationalen Organisationen (NGO), sowie lokalen und regionalen Interessengruppen zu stärken. Forschungseinrichtungen aus den acht teilnehmenden Ländern dieses Netzwerks werden eine Vielzahl von biologisch-medizinischen und soziokulturellen Faktoren definieren, analysieren und untersuchen, wie diese sich auf die Gesundheit von Menschen, Tier und Umwelt in Afrika südlich der Sahara auswirken.

Ziel des BfR ist es, die Kooperation zu Forschungseinrichtungen in Afrika auszubauen, diese beim Aufbau der Kapazitäten zur Prävention von Antibiotikaresistenzen zu unterstützen und zu stärken. Ein Schwerpunkt des BfR bildet die Unterstützung beim Aufbau eines One Health Surveillance Systems für Antibiotikaresistenzen in Subsahara-Afrika.

Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen

Dieses Projekt soll das sub-saharische afrikanische Netzwerk, ADAPT, entwickeln und in diesem Netzwerk gemeinsame Arbeiten durchführen, die das Ziel haben, in Übereinstimmung mit dem UN SDG #3 die Übertragung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Der Aufbau von Kapazitäten und die Förderung der Interdisziplinarität zur Prävention von Krankheiten durch einen One-Health-Ansatz sind die Kernaufgaben dieses Projekts. Die gezielte Einbindung lokaler, regionaler und staatlicher Stakeholder aus den teilnehmenden Ländern des Netzwerks während der gesamten Projektlaufzeit wird die Fähigkeiten der Stakeholder fördern und die fachliche Kompetenz und Effizienz des Netzwerks erhöhen. Die Einbindung einschlägiger politischer Entscheidungsträger und anderer wichtiger Stakeholder in den Gesundheitsministerien und in anderen Sektoren der Länder des Netzwerks wird sicherstellen, dass die Projektziele erreicht werden.

Wissenschaftliche und/oder technische Arbeitsziele

Im Rahmen dieses Projekts werden sechs umfassende Aufgabengebiete bearbeitet, die die Kapazitäten für den verantwortungsvollen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln in Afrika südlich der Sahara vergrößern werden, darunter: 1) Screening auf AMR bei Mensch, Rind und Geflügel durch Überwachung und genetische Kartierung zirkulierender Bakterienstämme einschließlich ihrer Resistenzen; 2) Untersuchung der Beziehungen zwischen AMR-tragenden Bakterien und Helmintheninfektionen , um die Synergien dieser häufigen und gefährlichen Koinfektionen besser zu verstehen; 3) Schaffung von Kapazitäten für die bedarfsgerechte Diagnostik von AMR und NTDs unter Verwendung mobiler Tests für den Feldeinsatz; 4) Untersuchung der möglichen Veränderungen der Inzidenzen von AMR nach dem vermehrten Einsatz von antimikrobiellen Mitteln vor, während und gegebenenfalls nach der Coronavirus-Pandemie 2019 (COVID-19) in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara; 5) Kontrolle übertragbarer Krankheiten, insbesondere von AMR, durch Bewertung und Verbesserung bestehender Hygienepraktiken an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt; und 6) Aufbau von Kapazitäten für eine nachhaltige Anleitung zum Einsatz von und zum Umgang mit antimikrobiellen Substanzen (Stewardship, AMS). Dieses, von einem großen, multidisziplinären und breit aufgestellten Team bearbeitete Projekt soll Lösungen für eine Verbesserung des AMR/AMS-Management erarbeiten, in dem es die Schwerpunkte AMR/AMS-Intervention auf der Basis von aktuell mittels unterschiedlicher Methoden gewonnener Forschungsergebnisse bearbeitet. Zugleich sollen für dieses Gebiet Kapazitäten und Strukturen geschaffen werden (Capacity Building), um die digitale und mobile Gesundheit (mHealth) nachhaltig zu verbessern. Um diese Nachhaltigkeit zu erreichen, werden in dem ADAPT-Projekt lokale Gesundheitsorganisationen und -Institutionen und andere einschlägige lokale Interessengruppen, sowie politische Entscheidungsträger in den Partnerländern von der Projektplanungsphase bis zum Ende der Projektlaufzeit einbezogen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Ziel des BfR ist es die Kooperationspartner bei den Arbeitsgebieten 1 (Screening), 3 (diagnostische Kapazitäten) und 6 (Antimicrobial Stewardship) zu unterstützen und so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Antibiotikaresistenzen und deren globalen Risiken zu leisten. Ein weiteres Ziel des BfR ist es, die beteiligten afrikanischen Länder beim Aufbau von Kapazitäten für ein One Health Surveillance System für Antibiotikaresistenzen zu unterstützen.

Das BfR beteiligt sich im Arbeitspaket Forschung insbesondere an den Aufgaben 1, 3 und 6. Diese Arbeiten werden nachfolgend beschrieben:

Task 1: Einrichtung eines One Health Surveillance Systems für AMR in Afrika südlich der Sahara

Seitens des BfR wird, aufbauend auf dem Know-how zu den Überwachungssystemen in Deutschland und in der EU, Beratung und Unterstützung geleistet, um diese Aufgabe zu erfüllen. Dies umfasst die Planung und Vorbereitung von Überwachungsaktivitäten, die Probenahme, die Entwicklung von Untersuchungsstrategien, den Einsatz von Untersuchungsverfahren und deren harmonisierte Anwendung, die Datenerfassung, -aufbereitung und übergreifende Analyse, Bewertung und Kommunikation. Lokale Aspekte ebenso wie die Machbarkeit müssen hierbei beachtet werden. Hierfür soll intensiv mit den lokalen Partnern zusammengearbeitet werden.

Task 3: Entwicklung von Kapazitäten für die Point-of-Need-Diagnose von AMR/NTDs

Das BfR mit seinen Referenzaufgaben wird sich vorwiegend mit der Bereitstellung von Referenzmaterialien, der Entwicklung eines Protokolls zur Probenvorbereitung sowie der Validierung der Ergebnisse aus von den Kooperationspartnern entwickelten Point-of-Need Tests beteiligen. Zudem wird das BfR isolierte Stämme charakterisieren, um die fachliche Grundlage für die Bewertung von Zusammenhängen und möglichen Begrenzungsstrategien zu liefern. Unterstützung wird auch bei der Erarbeitung von Handbüchern geleistet, so dass die Qualitätssicherung gewährleistet werden kann.

Task 6: Aufbau von Kapazitäten für die Übernahme von Führungsaufgaben im Bereich AMR-Stewardship

Das BfR wird hier Erfahrungen aus den nationalen Ansätzen für eine AMR-Stewardship-Programm einbringen und die Partner mit konkreten Beispielen und Vorschlägen unterstützen. Hierbei werden aufbauend auf den Aktivitäten in den Tasks 1 und 3 insbesondere auch administrative und organisatorische Aspekte beleuchtet werden. Schwerpunkte werden die Vorbereitung und Durchführung von Schulungen sein, sowie zur Verbreitung der Projektergebnisse an Stakeholder beizutragen.

Im Arbeitspaket „Aufbau von Kapazitäten“ bietet das BfR Schulungsprogramme vor Ort an und wird auch Personal in der eigenen Einrichtung einschulen. Hierdurch werden die Master- und PhD-Programme in ihrem Aufbau unterstützt, gleichzeitig trägt das BfR zur Entwicklung von Laborhandbüchern, Leitlinien und Standardarbeitsanweisungen (SOPs) bei. Durch aktive Zusammenarbeit bzgl. verschiedener Methoden kann auch herausgearbeitet werden, welcher Bedarf an Kapazitätsaufbau besteht und die Partner ggf. bei der Beschaffung beraten werden.

Im Arbeitspaket „Vernetzung“  beteiligt sich das BfR aktiv bei der Ausbildung eines Netzwerkes zwischen afrikanischen und deutschen Einrichtungen. Hierzu trägt das BfR durch die Ausrichtung von gemeinsamen Schulungsmaßnahmen sowie den Austausch von Wissenschaftlern/Studenten bei. Zudem ist geplant, dass 2 BfR Wissenschaftler an dem jährlichen Konsortialtreffen teilnehmen.

Zudem unterstützt das BfR die Projektpartner bei der Verbreitung der Projektergebnisse in nutzerorientierten Formaten, z.B. durch Präsentationen auf Konferenzen, Webinare sowie auf der Projektwebseite und in wissenschaftlichen Open-Access-Zeitschriften. Hierdurch sollen die Ergebnisse einem breiten Nutzerkreis einschließlich politischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern zugänglich gemacht werden.

Projektpartner

  • University of Global Health Equity (UGHE) Kigali - Ruanda
  • Makerere University (MAK) Kampala - Uganda
  • Institut für Tierhygiene und öffentliches Veterinärwesen (Uni Leipzig) (Universität Leipzig)

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