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Doerenkamp-Zbinden-Tierschutzpreis 2005 für Dr. Manfred Liebsch

Dr. Manfred Liebsch von der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET) im BfR und Dr. Herman Koëter, stellvertretender Generaldirektor der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA), sind für ihre erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit zur internationalen Akzeptanz der ersten tierversuchsfreien OECD-Prüfmethoden mit dem Doerenkamp-Zbinden-Preis 2005 ausgezeichnet worden.

Im Rahmen eines neunmonatigen Aufenthaltes von Liebsch bei der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) in Paris, deren Prüfrichtlinienprogramm bis 2003 von Koëter geleitet wurde, ist es beiden gelungen, folgende tierversuchsfreien Methoden als OECD-Test Guidelines zu etablieren:

  • TG 428: Hautresorption: in vitro Methode
  • TG 430: in vitro Prüfung auf hautätzende Wirkung: TER-Test (Transcutaneous electrical resistance test)
  • TG 431: in vitro Prüfung auf hautätzende Wirkung: Test mit menschlichem Hautmodell
  • TG 432: in vitro 3T3-NRU- Phototoxizitätstest

Die tierversuchsfreien Methoden ermöglichen einerseits, chemische Stoffe zu Arbeits- und Verbraucherschutzzwecken einzustufen (classification) sowie zu kennzeichnen (labelling), wie es bisher nur mit Ergebnissen aus Tierversuchen möglich war (TG 430, TG 431), oder sie ersetzen Tierversuche für die Sicherheitsbewertung von Inhaltsstoffen in Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln und kosmetischen Mitteln (TG 428, TG 432).

Die behördlich vorgeschriebenen Tierversuche sind international in den OECD-Guidelines harmonisiert. Um die vorgeschriebenen Tierversuche durch tierversuchsfreie Methoden zu ersetzen, müssen diese international validiert werden, d.h. sie müssen weltweit in allen Laboratorien zu den gleichen Ergebnissen führen und eine bestimmte toxikologische Wirkung an Mensch und Tier korrekt voraussagen. Es gibt mittlerweile zwar eine große Zahl vielversprechender Zellkulturmodelle, die reproduzierbare Ergebnisse liefern, allerdings sind davon nur wenige zur Toxizitätsprüfung geeignet.

Die Doerenkamp-Zbinden-Stiftung wurde 1990 von Professor Gerhard Zbinden, dem Direktor des Instituts für Toxikologie der ETH Zürich, gegründet. Der Doerenkamp-Zbinden-Preis ist eine internationale Auszeichnung auf dem Fachgebiet Alternativmethoden zum Tierversuch. Der Preis wurde von Hildegard Doerenkamp und Zbinden im Rahmen der gleichnamigen Stiftung ins Leben gerufen.

Das Bild zeigt (von links nach rechts) Prof. Kay Brune (Doerenkamp-Zbinden-Stiftung), die Preisträger Dr. Herman Koëter und Dr. Manfred Liebsch, PD Dr. Franz Gruber (Doerenkamp-Zbinden-Stiftung)

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