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Cocain
Cocain ist ein natürlicher Inhaltsstoff des Kokablattes. Die getrockneten Blätter enthalten ein Alkaloidgemisch, das im Wesentlichen aus Derivaten des Ecgonins, des Tropins und des Hygrins besteht. Zu den Ecgoninderivaten gehört das (-)-Cocain, das 50 bis 80 Prozent des Gesamtalkaloidgehaltes ausmacht.
Kokablätter und Cocain werden aufgrund ihrer psychotropen Wirkungen als Drogen konsumiert. Meist wird Cocain als Hydrochlorid geschnupft, intravenös injiziert oder als freie Base („Crack“) geraucht. Das Kauen von Kokablättern, zusammen mit Pottasche (Kaliumkarbonat) ist in den Anden weit verbreitet. Dabei entsteht aus Kokain das Alkaloid Ecgonin, dem das Suchtpotenzial fehlt.
Die zentralnervöse Wirkung ist gekennzeichnet durch Hungerunterdrückung, Euphorie, gesteigerte Vigilanz, bis hin zu Selbstüberschätzung und verminderter Impulskontrolle. Bei Dauergebrauch kann es zu Delirien, tiefen Depressionen und paranoiden Zuständen kommen. Cocainmissbrauch kann zu einer Toleranzentwicklung und einer psychischen aber nicht körperlichen Abhängigkeit führen.
Von Kokablattextrakt-haltigen Erfrischungsgetränken ist aufgrund des geringen Gehalts an Cocain keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten, da der Sicherheitsabstand zwischen der in einem Liter enthaltenen Cocainmenge und der Menge, ab der es zu unerwünschten Wirkungen kommen könnte, bei einem Faktor von über 10 000 liegt.