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Lebensmittelsicherheit
Zelluläre Aufnahme von Silbernanopartikeln
Nährstoffe und gegebenenfalls auch für Nanopartikel.
Weiterhin ist sie eine effektive Barriere gegen Stoffe, die
nicht ins Blut und weitere Organe gelangen sollen. Die
Untersuchung ergab, dass der Transport solcher Partikel
durch eine intakte Darmschleimhaut zum größten Teil ver-
hindert wird und somit die Partikel nur in geringer Menge
über die Darmbarriere ins Blut gelangen. Eine regelmä-
ßige Aufnahme größerer Mengen an Nanosilber – zum
Beispiel über Nahrungsergänzungsmittel – kann aber zu
einer Überdosierung und damit zu einer Schädigung der
Barrierefunktion der Darmschleimhaut führen. Welche
Folgen eine solche langfristige Einnahme auf den Körper
und insbesondere die Organe hat, ist noch nicht geklärt.
Auch aus diesem Grund rät das BfR von der Verwendung
von Nanosilber in Produkten des täglichen Bedarfs ab.
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Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift
Biological Chemistry veröffentlicht.
(DOI: 10.1515/hsz-2015-0145)
Dabei beschäftigten sich die Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter in einem Forschungsprojekt unter anderem mit
der Frage, wie sich Nanopartikel während des Verdau-
ungsprozesses in Magen und Darm verhalten. Bisher war
unklar, ob Nanopartikel sich dabei beispielsweise auflö-
sen oder zu großen Partikeln verklumpen und damit ihre
speziellen toxikologischen Eigenschaften und geringe
Größe verlieren.
Um diese Fragen zu klären, wurden Silbernanopartikel in
einem eigens dafür modifizierten System künstlich ver-
daut. Die Bedingungen der Mundhöhle, des Magens und
des Darms wurden nachgestellt, und beispielsweise die
Größe der Partikel in den Verdauungssäften untersucht.
Es zeigte sich, dass sich die Größe der Nanopartikel
während der Magen-Darm-Passage kaum verändert.
Im nächsten Schritt wurde die Wirkung der Partikel auf
Modellzellen der Dünndarmschleimhaut untersucht. Die
Darmschleimhaut bildet die größte Resorptionsfläche für
Mikrovilli
Silbernanopartikel
In der Ratte
In der Zellkultur
Dünndarm-Querschnitt
Silbernanopartikel
1 µm
Darmlumen
Zellkern
Darmzellen