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BfR

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Jahresbericht 2015

56

Orale Aufnahme von metallischen

Nanopartikeln

Nanopartikel finden aufgrund ihrer speziellen Eigen-

schaften, die sie Produkten verleihen können (zum Bei-

spiel antimikrobielle Wirkung, UV-Schutz, Löslichkeit von

Vitaminen) immer stärkere Verwendung. Eine BfR-Ver-

braucherbefragung zeigte, dass die Akzeptanz solcher

Produkte abnimmt, je näher sie dem eigenen Körper

kommen. So ist die Kaufbereitschaft für nanohaltige

Oberflächenversiegelungen – zum Beispiel bei Autos –

sehr hoch, für nanohaltige Produkte aus dem Lebens-

mittelbereich aber sehr gering.

Das BfR arbeitet nach dem Prinzip „Vom Acker auf den Teller“, wonach die gesamte Lebensmittelkette im

Blick von Sicherheitskonzepten sein muss, wenn gesunde Lebensmittel das Ergebnis sein sollen. Neben der

Abteilung Lebensmittelsicherheit widmen sich auch die Abteilung für Biologische Sicherheit und die Abteilung

für Sicherheit in der Nahrungskette dem Arbeitsfeld der Lebensmittelsicherheit. Die gewonnenen Erkenntnisse

aus der toxikologischen, mikrobiologischen und ernährungsphysiologischen Bewertung von Lebens- und

Futtermitteln liefern die wissenschaftliche Basis für die Ableitung von Höchstgehalten oder Grenzwerten. Zur

Charakterisierung der Risiken trägt die Abteilung für Exposition Schätzungen der Aufnahmemengen basierend

auf Verzehrsstudien sowie statistische Auswertungen bei. In Bezug auf Fragen der Lebensmittelsicherheit be-

raten zudem externe, unabhängige Sachverständige aus neun BfR-Kommissionen ehrenamtlich das BfR.

Lebensmittelsicherheit

Inwieweit Verbraucherinnen und Verbraucher mit sol-

chen Produkten ungewollt oder gewollt in Kontakt kom-

men, ist nicht immer bekannt. Bei Silbernanopartikeln

in Verpackungsmaterialien, die die Haltbarkeit von Le-

bensmitteln verlängern, ist dies durchaus der Fall, da

Hersteller dies ausweisen. Über das Internet sind im

Bereich von Nahrungsergänzungsmitteln Produkte mit

Nanosilber erhältlich, mit denen eine nicht belegte Heil-

wirkung gegen eine Vielzahl von Beschwerden verspro-

chen wird. Da nanoskalige Materialien eine besondere

Toxizität aufweisen können, hat das BfR untersucht, ob

die Einnahme solcher Partikel mit gesundheitlichen Risi-

ken verbunden ist.

>>

Eine regelmäßige Aufnahme größerer Mengen an

Nanosilber – zum Beispiel über Nahrungsergänzungs-

mittel – kann zu einer Schädigung der Barrierefunktion

der Darmschleimhaut führen.