BfR
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Jahresbericht 2015
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Orale Aufnahme von metallischen
Nanopartikeln
Nanopartikel finden aufgrund ihrer speziellen Eigen-
schaften, die sie Produkten verleihen können (zum Bei-
spiel antimikrobielle Wirkung, UV-Schutz, Löslichkeit von
Vitaminen) immer stärkere Verwendung. Eine BfR-Ver-
braucherbefragung zeigte, dass die Akzeptanz solcher
Produkte abnimmt, je näher sie dem eigenen Körper
kommen. So ist die Kaufbereitschaft für nanohaltige
Oberflächenversiegelungen – zum Beispiel bei Autos –
sehr hoch, für nanohaltige Produkte aus dem Lebens-
mittelbereich aber sehr gering.
Das BfR arbeitet nach dem Prinzip „Vom Acker auf den Teller“, wonach die gesamte Lebensmittelkette im
Blick von Sicherheitskonzepten sein muss, wenn gesunde Lebensmittel das Ergebnis sein sollen. Neben der
Abteilung Lebensmittelsicherheit widmen sich auch die Abteilung für Biologische Sicherheit und die Abteilung
für Sicherheit in der Nahrungskette dem Arbeitsfeld der Lebensmittelsicherheit. Die gewonnenen Erkenntnisse
aus der toxikologischen, mikrobiologischen und ernährungsphysiologischen Bewertung von Lebens- und
Futtermitteln liefern die wissenschaftliche Basis für die Ableitung von Höchstgehalten oder Grenzwerten. Zur
Charakterisierung der Risiken trägt die Abteilung für Exposition Schätzungen der Aufnahmemengen basierend
auf Verzehrsstudien sowie statistische Auswertungen bei. In Bezug auf Fragen der Lebensmittelsicherheit be-
raten zudem externe, unabhängige Sachverständige aus neun BfR-Kommissionen ehrenamtlich das BfR.
Lebensmittelsicherheit
Inwieweit Verbraucherinnen und Verbraucher mit sol-
chen Produkten ungewollt oder gewollt in Kontakt kom-
men, ist nicht immer bekannt. Bei Silbernanopartikeln
in Verpackungsmaterialien, die die Haltbarkeit von Le-
bensmitteln verlängern, ist dies durchaus der Fall, da
Hersteller dies ausweisen. Über das Internet sind im
Bereich von Nahrungsergänzungsmitteln Produkte mit
Nanosilber erhältlich, mit denen eine nicht belegte Heil-
wirkung gegen eine Vielzahl von Beschwerden verspro-
chen wird. Da nanoskalige Materialien eine besondere
Toxizität aufweisen können, hat das BfR untersucht, ob
die Einnahme solcher Partikel mit gesundheitlichen Risi-
ken verbunden ist.
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Eine regelmäßige Aufnahme größerer Mengen an
Nanosilber – zum Beispiel über Nahrungsergänzungs-
mittel – kann zu einer Schädigung der Barrierefunktion
der Darmschleimhaut führen.