BfR Jahresbericht 2012 - page 24

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BfR-Jahresbericht 2012 |
| BfR Annual Report 2012
Behandlung roher Lebensmittel, die vom Tier stammen. Wir
müssen wissen, wie unsere Ansprache und unsere Mel-
dungen wirken, um die richtige „Sprache“ zu wählen. Eine
gesundheitliche Gefährdung ist mit bloßem Auge oder an-
deren Sinnen nicht zu erkennen. Laien beurteilen Risiken
nach anderen Kriterien und wägen beispielsweise Nutzen
und Risiken gegeneinander ab. Weil nicht zuletzt durch den
wissenschaftlichen Fortschritt immer kleinere Stoffmengen
nachgewiesen werden, kann der Eindruck entstehen, dass
Risiken durch Lebensmittel zunehmen, auch wenn die Le-
bensmittel in Europa sicherer denn je sind.
Für einen rationalen Umgang mit Risiken müssen wissen-
schaftliche Erkenntnisse verständlich vermittelt werden.
Was sind die größten Herausforderungen?
Um adäquat kommunizieren zu können, muss man zunächst
wissen, wie Risiken wahrgenommen werden. Manchmal
nehmen Risiken einen erheblichen Raum in der öffentlichen
Wahrnehmung ein, die wissenschaftlich bewertet unbedeu-
tend sind. Ein Beispiel dafür sind Pflanzenschutzmittelrück-
stände in Lebensmitteln. Sie gelten als bedrohlich, obwohl
die gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte eingehalten
werden. In anderen Fällen werden Risiken unterschätzt.
Dazu gehören mögliche Infektionen nach unsachgemäßer
BfR-Ausstellung zur Geschichte des
gesundheitlichen Verbraucherschutzes
Welche Gesundheitsrisiken bargen Lebensmittel im 16. Jahr-
hundert? Wann erkannte man die Giftigkeit von schwerme-
tallhaltigen Farben? Und was untersuchten „Geschaumeis-
ter“? Das BfR zeigt in einer Ausstellung am Institutsstandort
Berlin-Marienfelde die Entwicklung des gesundheitlichen
Verbraucherschutzes in Deutschland. Anhand ausgewählter
Ereignisse aus den letzten 500 Jahren wird erklärt, wie sich
die entwickelnde Wissenschaft und administratives Handeln
gegenseitig bedingten. Wissenschaftler wie Virchow und
von Pettenkofer erkannten, dass Keime, Viren und Umwelt-
gifte den Menschen krank machen können. Die daraus re-
sultierenden Gesetze, Höchstwerte und Kontrollen wurden
meist aus Fürsorge erlassen. Heute verfolgen moderne
Staaten das Prinzip der Prävention: Sie regulieren und kon-
trollieren, um gesundheitliche Schäden zu verhindern. Als
wichtiger Seismograf hilft das BfR, gesundheitliche Risiken
früh zu erkennen und zu bewerten.
the benefits against the risks. Last but not least, because smaller
and smaller quantities of substances are being detected thanks to
the progress made in scientific methods, the impression can arise
among consumers that the risks posed by food are increasing even
though food in Europe is safer than ever before.
On the occasion of the tenth anniversary of the BfR, the institute has
published an anniversary brochure. The brochure “10 Years of BfR”
can be downloaded or ordered free of charge at:
/en
BfR Exhibition on the History of Consumer Health Protection
What health risks did food conceal in the 16
th
century? When was
the toxicity of paints containing heavy metals recognised? And what
did a “Geschaumeister” inspect? The BfR is presenting the develop-
ment of consumer health protection in Germany in an exhibition at
the institute's location in Berlin-Marienfelde. On the basis of select-
ed events from the last 500 years, it is explained how the developing
science and administrative activities became mutually dependent.
Scientists like Virchow and von Pettenkofer recognised that germs,
viruses and environmental toxins can make people ill. Most of the
resultant laws, maximum levels and controls were imposed as a pre-
caution. Today, modern countries follow the principle of prevention:
they regulate and control in order to prevent health damage. As
an important seismograph, the BfR helps to recognise and assess
health risks at an early stage.
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens hat das BfR eine Jubiläumsbroschüre herausgegeben.
Die Broschüre „10 Jahre BfR“ kann online unter
kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.
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