BfR Jahresbericht 2013 - page 13

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Bewerten von Risiken
In der Wissenschaft bezeichnet man als Risiko die Wahr-
scheinlichkeit des Eintritts eines Ereignisses, das die Ge-
sundheit gefährdet, und das zu erwartende Ausmaß der
gesundheitlichen Beeinträchtigung. Ein gesundheitliches
Risiko kann niemals vollständig ausgeschlossen werden.
Durch ein Bündel geeigneter Maßnahmen, die als Risiko-
management bezeichnet werden, wird aber versucht, es
so weit wie möglich zu minimieren und eine Gefährdung
der Gesundheit zu verhindern.
Aufgabe des BfR ist es, den Verantwortlichen die soli-
de wissenschaftliche Basis für das Risikomanagement
an die Hand zu geben. Das Erkennen eines Risikos und
seine Bewertung – beides zusammen wird als „risk as-
sessment“ bezeichnet – ist der erste Schritt im gesund-
heitlichen Verbraucherschutz. Idealerweise erfolgt dieser
Schritt im Dialog mit allen Beteiligten und mündet in einen
Konsens über den Grad der Akzeptanz eines Risikos. Das
Risikomanagement kann sich daran orientieren und ent-
sprechende Maßnahmen treffen.
Die Risikobewertung erfolgt auf der Grundlage internati-
onal anerkannter wissenschaftlicher Bewertungskriterien
(s. Schema unten). Sie umfasst die Abschätzung eines
Risikos mittels wissenschaftlicher Methoden.
Man unterscheidet zwischen der qualitativen Risikobe-
wertung, in der Risiken verbal beschrieben werden – die-
se folgt dem Schema im Kasten-, und der quantitativen
Risikobewertungen. Diese basieren zumindest teilweise
auf Berechnungen oder mathematischen Modellen, und
die Risiken werden mittels mathematischer oder statisti-
scher Methoden beschrieben.
Die Risikobewertungen des BfR sind immer auch Gegen-
stand der Risikokommunikation des Instituts. Das BfR hat
den gesetzlichen Auftrag, die Öffentlichkeit über mög-
liche, identifizierte und bewertete Risiken zu informieren.
Die Bewertungen sollen transparent dargestellt werden
und nachvollziehbar sein. Die Ergebnisse werden – unter
Wahrung der Vertraulichkeit geschützter Daten – auf der
Internetseite des BfR öffentlich zugänglich gemacht. Bei
Expertenanhörungen, wissenschaftlichen Tagungen und
Verbraucherforen tritt das Institut mit Vertretern aus Poli-
tik, Wissenschaft, Verbänden, Wirtschaft und Nichtregie-
rungsorganisationen in den Dialog.
Von der Gefahr zur objektiven Bewertung – der Ablauf einer Risikobewertung
hazard
identification
hazard
characterisation
risk
characterisation
Erkennen der
möglichen
Gefahrenquelle
Abschätzung
der Exposition
des Menschen
Charakterisierung
des konkreten
Risikos
Bewertungsbericht
hazard
assessment
Charakterisierung
des Gefährdungs-
potenzials
Das BfR stellt sich vor
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