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Coronavirus-Pandemie: Risikobewusstsein ist im Alter höher

10/2020, 09.04.2020

Dritte Ausgabe des „BfR-Corona-Monitors“ zeigt, wie verschiedene Altersgruppen zur Coronavirus-Pandemie stehen

Die gesundheitlichen Auswirkungen einer Corona-Infektion werden von 40 Prozent der Befragten als groß einschätzt. Bei Personen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil bei 54 Prozent. Das geht aus dem „Corona-Monitor“ hervor, einer wöchentlichen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Das Risikobewusstsein ist unter den Personen, die auf Grund ihres Alters stärker gefährdet sind, deutlich höher als unter den jüngeren Altersgruppen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „In allen Altersgruppen fühlt sich die Mehrheit der Befragten gut über das Geschehen zum neuartigen Coronavirus informiert.“

Eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Personen wird nach wie vor von der Mehrheit der Befragten (76 %) als ein wahrscheinlicher Übertragungsweg angesehen. Eine Übertragung mittels Türklinken wird nur noch von 48 Prozent als wahrscheinlich eingeschätzt - 15 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Befragten unter 40 Jahren schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung über Bargeld, Lebensmittel, Haustiere sowie Geschirr und Besteck höher ein als ältere Personen ab 60 Jahren.

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie die Schließung der meisten Geschäfte oder die in einigen Regionen verhängte Ausgangssperre werden von der Bevölkerung in Deutschland als weniger angemessen beurteilt als noch in den Wochen zuvor. Unverändert hoch blieb dagegen die Akzeptanz von Quarantänemaßnahmen und abgesagten Veranstaltungen.

Personen ab 60 Jahren informieren sich vor allem mithilfe des Fernsehens über das Coronavirus. Das Internet wird dagegen nur von 43 Prozent dieser Altersgruppe als Informationsquelle genannt. Personen unter 40 Jahren nutzen Fernsehen und Internet dagegen ähnlich häufig. Auf die wahrgenommene Informiertheit scheinen diese Unterschiede keinen großen Einfluss zu haben: In allen Altersgruppen fühlt sich die Mehrheit der Befragten gut über das Geschehen zum neuartigen Coronavirus informiert.

Wie in der Vorwoche geben 22 Prozent der Befragten an, aktuell keine Maßnahmen zum Schutz vor einer Corona-Infektion zu ergreifen. Das Tragen von Schutzkleidung wie Masken und Handschuhen scheint sich dagegen immer stärker in allen Altersgruppen durchzusetzen: 23 Prozent aller Befragten geben an, sich mittels Schutzkleidung vor einer Ansteckung schützen zu wollen - im Vergleich zur Vorwoche eine Steigerung um sieben Prozentpunkte. Nach wie vor wird das Meiden der Öffentlichkeit als häufigste Schutzmaßnahme von den Studienteilnehmern genannt (52 %).

In der sich dynamisch verändernden Situation aktualisiert das BfR kontinuierlich seine FAQs zum Thema Coronavirus.

Über den BfR-Corona-Monitor

Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Seit dem 24. März 2020 werden dazu jeden Dienstag rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu den von ihnen getroffenen Schutzmaßnahmen befragt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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