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Damit aus Fernweh nicht Bauchweh wird: Tipps, um lebensmittelbedingten Erkrankungen vorzubeugen
24/2001, 10.09.2001
Mit dem Ende des deutschen Sommers beginnt die Reisezeit für tropische
und subtropische Länder. Aber nicht jeder Tourist behält seine Fernreise
in guter Erinnerung. Schon mancher hat einige der kostbarsten Tage des
Jahres mit einer Lebensmittelinfektion auf dem „stillen Örtchen“ oder im
Bett verbracht. Dabei lassen sich viele der lebensmittelbedingten
Infektionen vermeiden, wenn ein paar Tipps konsequent befolgt werden.
Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin hat sie in einem Merkblatt "Hinweise für Reisende in
tropische und subtropische Länder“ zusammen gestellt, das ab sofort in
der Pressestelle erhältlich ist.
Vor Antritt der Reise sollten Sie sich erkundigen, welche
Lebensmittelinfektionen in ihrem Zielland am häufigsten auftreten, und
Ihre Reiseapotheke entsprechend ausstatten. Zucker-Salzmischungen,
sogenannte Oral-Rehydration Salts, die starke Flüssigkeitsverluste bei
Durchfall ausgleichen können, sollten auf jeden Fall dabei sein.
Egal, ob Sie am Zielort im Strandlokal oder im Restaurant essen,
vielleicht sogar den selbst gefangenen Fisch zubereiten: Denken Sie
immer daran, dass Speisen und Getränke, die mit unabgekochtem Wasser
zubereitet, die lauwarm serviert oder gar nicht erhitzt wurden, ein
Gesundheitsrisiko darstellen. Oft kann man es sehen, riechen oder
schmecken, wenn Speisen nicht in Ordnung sind. Brechen Sie die Mahlzeit
dann ab und reklamieren Sie gegebenenfalls das Gericht!
Fische gehören zu den sensiblen Lebensmitteln und sind immer wieder für
Infektionen und Vergiftungen verantwortlich. In bestimmten subtropischen
und tropischen Regionen können sie Giftstoffe enthalten, die hitzestabil
sind und bei der Zubereitung nicht zerstört werden. Sie verursachen eine
Erkrankung, die den exotischen Namen „Ciguatera“ trägt. Benannt ist sie
nach dem Gift, das sie verursacht – dem Ciguatoxin. Die Erkrankung geht
mit einer Vielzahl klinischer Symptome einher, zu denen beispielsweise
Magen-Darm-Verstimmungen und neurologische Störungen, aber auch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel- und Gelenkschmerzen gehören.
Erfreulicherweise tritt die Ciguatera selten auf, und auch dieses
Erkrankungsrisiko kann man deutlich senken, wenn man ein paar Tipps
beachtet.
Wenn Sie sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Lebensmittelvergiftung
zuziehen und es zu Durchfall kommt, ist Flüssigkeitsersatz die
wichtigste Maßnahme. In schweren Fällen oder bei anderen gravierenderen
Symptomen sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Das gilt vor
allem für Säuglinge und Kleinkinder, für ältere Menschen,
abwehrgeschwächte und solche, die sich gerade von einer Erkrankung
erholen.
Die „Hinweise für Reisende in tropische und subtropische Länder zur
Vorbeugung lebensmittelbedingter Erkrankungen“ wurden unter Mithilfe des
Robert Koch-Instituts erarbeitet. In der Pressestelle des RKI und im
Internet unter www.rki.de sind weitere Fachveröffentlichungen zu
reiseassoziierten Erkrankungen sowie aktuelle reisemedizinisch relevante
Informationen erhältlich. Individuelle Beratung zu reisemedizinischen
Fragen bieten darauf spezialisierte Ärzte und Institutionen an.
Das Merkblatt ist kostenlos und kann schriftlich in der Pressestelle des
BgVV angefordert oder auf der Website des Instituts (www.bgvv.de) unter
dem Stichwort „Publikationen / Merkblätter für Verbraucher“ eingesehen werden.