Sie befinden sich hier:

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin empfiehlt Zurückhaltung bei neuartigen koffeinhaltigen "Energiegetränken"

02/1994, 06.07.1994

Bei sommerlicher Hitze vor allem reichlich Wasser trinken

Durch die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes hat seit dem 01.01.1994 die Angebotsvielfalt auf dem Lebensmittelmarkt zugenommen.
In diesem Zusammenhang werden auch zunehmend neuartige koffeinhaltige Erfrischungsgetränke als "Powerdrinks", "Muntermacher", "Energy-Drinks" u.ä. angepriesen.
Der Koffeingehalt dieser Getränke ist höher als der bisher üblicher koffeinhaltiger Erfrischungsgetränke.

Der Koffeingehalt z.B. einer 250 ml-Dose übersteigt aber nicht die Menge von 80 mg wie sie auch in einer Tasse Kaffee enthalten ist.
Es ist bekannt, daß Koffein in Abhängigkeit von der zugeführten Menge und der individuellen Empfindlichkeit zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Herzklopfen, Unruhe, Schlaflosigkeit und evtl. Durchfällen führen kann.

Personen, die nicht genau wissen, wie sie auf Kaffee oder Koffein reagieren, sollten daher Zurückhaltung im Umgang mit diesen neuartigen Getränken üben.
Weiterhin sollten auch Jugendliche von ihren Eltern genauso vorsichtig und verantwortungsvoll an den Verzehr dieser koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke herangeführt werden wie an den von Kaffee.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist auch ein Warnhinweis für diese Getränke vorgeschrieben, aus dem hervorgeht, daß das Erzeugnis wegen des hohen Koffeingehaltes nur in begrenzten Mengen verzehrt werden sollte.

Sensationelle Aufmachungen und teilweise irreführende Angaben haben zu einer massiven Verunsicherung der Verbraucher geführt.
Die behauptete Wirkung dieser Getränke als "Muntermacher" beruht prinzipiell auf dem Koffeingehalt.
Werbeaussagen über eine diesbezügliche Wirkung von als Geschmacksverstärker zugesetztem Taurin, Inosit oder Glucuronolacton sind wissenschaftlich nicht haltbar und damit irreführend.
Behauptungen, bei den neuartigen Erfrischungsgetränken handele es sich gar um Einstiegsdrogen oder Aufputschlimonaden, sind völlig unangemessen und machen diese Getränke über Gebühr interessant, insbesondere bei dafür empfänglichen Jugendlichen.
Auch ist die Aussage, daß durch diese Getränke Schadstoffe rascher abgebaut werden, wissenschaftlich nicht haltbar und daher irreführend.

Bei Übermüdung sollte vielmehr auf ausreichend Schlaf und erforderliche Pausen geachtet werden.
Zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes bei sommerlicher Hitze und/oder verstärkter körperlicher Aktivität ist reichlich Wasser in Form von verdünnten Obstsäften, Mineral- und Trinkwasser oder Früchtetees wesentlich bekömmlicher und gesünder.

nach oben

Schlagworte

 (2)

nach oben

Cookie-Hinweis

Die BfR-Webseite verwendet nur Cookies, die notwendig sind, um die Webseite nutzerfreundlich zu gestalten. Weitere Informationen enthält unsere Datenschutzerklärung.