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Referenzlabor für gentechnisch veränderte Organismen (GVO)

Gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel sind kennzeichnungspflichtig. Damit überprüft werden kann, ob diese Gesetzesvorgabe zum Schutz des Verbrauchers eingehalten wird, sind geeignete Analysemethoden zur Erkennung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) erforderlich.

Seit 1994 werden Standardmethoden zum Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen für die Lebensmittelkontrolle entwickelt und in der Methodensammlung gemäß § 64 des Lebens- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) ergänzt. Die zu diesem Zweck eingerichtete nationale Expertengruppe wurde von einer BfR-Arbeitsgruppe koordiniert, die 2006 zum Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1981/2006 berufen wurde. Als ein erfahrenes Labor im Bereich der Molekularbiologie unterstützt das Referenzlabor das gemeinschaftliche Referenzlaboratorium der Europäischen Union beim Testen und Validieren von Methoden, mit denen gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel nachgewiesen und identifiziert werden können.

Zusätzlich ist das BfR nach wie vor aktives Mitglied der nationalen „§-64-Expertengruppe“, die sich aus Vertretern der Lebensmitteluntersuchungsämter, der Forschung sowie kleiner und mittlerer Unternehmen zusammensetzt. Das Sekretariat ist seit 2004 am Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angesiedelt.

Analysemethoden

Acht offizielle Analysemethoden wurden in die Methodensammlung gemäß § 64 Lebens- und Futtermittelgesetzbuch aufgenommen. Alle Methoden fußen auf der Analytik des fremden DNA-Abschnittes. Die Standardisierung erfolgte in Ringversuchen mit unbekannten Proben und externen Laboren. Die offiziellen deutschen Methoden umfassten u.a. die derzeit relevanten gentechnisch veränderten (gm) Maislinien, die weltweit häufigste gentechnisch veränderte gm-Sojabohnenlinie Roundup ReadyTM sowie Übersichts(-Screening)-Verfahren, welche über 80 % der auf den Märkten befindlichen gentechnisch veränderten Organismen erfassen. Mit der schnellen Entwicklung einer Methode für gentechnisch veränderte Papaya reagierte die Expertengruppe auf nicht autorisierte Importe. Weitere Methoden für in Europa nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen betreffen z.B. Lachs und Tomaten.

Forschung im Referenzlabor

Das Referenzlaboratorium im Netzwerk genetisch veränderter Organismen (GVO) im BfR ist Teilnehmer und Initiator von nationalen und internationalen Forschungsprojekten, die die bestehenden Verfahren verbessern, weitere entwickeln und neue Wege in der Analytik beschreiten sollen.

Laufende Projekte

  • Methodenentwicklung und -validierung zur Detektion von GVO sowie von Tier- und Pflanzenarten in Lebens- und Futtermitteln
  • Untersuchungen zum Verbleib modifizierter DNA in Langzeit-Fütterungsstudien (externe Kooperation)

Entwicklung neuer Verfahren

  • Verbesserung der DNA-Ausbeute in Lebens- oder Futtermitteln, die nur einen geringen Anteil an Nukleinsäuren aufweisen
  • Entwicklung von Verfahren, die die parallele Analyse vieler Proben ermöglichen (höherer Probendurchsatz, Vermeidung von Einzel-PCR) (EU-Projekt Co-Extra)
  • Entwicklung von neuem Referenzmaterialen (Plasmid-Standards)

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Kontakt

Ansprechpartner
Dr. Dajana Lichtenstein (Leiterin)

Telefon
030-18412-25126

E-Mail
Dajana.Lichtenstein@bfr.bund.de

 

Ansprechpartner
Dr. Thorsten Burke (stellvertr. Leitung)

Telefon
030-18412-25103

E-Mail
Thorsten.Burke@bfr.bund.de

 

Anschrift
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Abt. 5 - Referenzlabor im Netzwerk gentechnisch veränderter Organismen (GVO)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

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