Europäische und internationale Zusammenarbeit

Die Lebensmittel-, Produkt- und Chemikaliensicherheit in der Europäischen Union ist ein immer bedeutenderes Ziel einer rasch zunehmenden und wachsenden Globalisierung der Weltwirtschaft.

Das Angebot an Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten in Europa steigt stetig, und damit steigen auch die Anforderungen an die europäischen Staaten und die Europäische Union, Risiken im Bereich von Lebensmitteln, Produkten und Chemikalien wissenschaftlich zu bewerten, zu minimieren und effektiv zu kommunizieren.

Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit kooperiert das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung eng mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority). Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung koordiniert als zentrale deutsche Kontaktstelle („EFSA Focal Point“) den wissenschaftlichen Informationsaustausch zwischen der EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und den in Deutschland zuständigen Behörden sowie den Beteiligten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verbraucherverbänden.

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung kooperiert mit zahlreichen nationalen und europäischen Schwesterbehörden im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Der Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Risikobewertung. So entsteht ein Netzwerk aus Behörden und Institutionen im Bereich der Lebensmittelsicherheit, Produkt- und Futtermittelsicherheit, welches die nationale und die europäische Ebene, aber auch die Institutionen der Mitgliedstaaten untereinander verknüpft.

In unserer globalisierten Welt unterhält das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung zudem auch gute bilaterale Beziehungen und Kooperationsabkommen mit Lebensmittelbehörden in zahlreichen anderen Staaten, denn Lebensmittelkrisen machen vor Ländergrenzen keinen Halt. Daher sind ein intensiver wissenschaftlicher Austausch und eine Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen außerhalb der Europäischen Union von großer Bedeutung.

Einen Überblick über die jeweils zuständigen staatlichen Behörden und die Strukturen der Lebens- und Futtermittelsicherheit gibt auf der BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung World Food Safety Almanac-Website.

Zusammenarbeit auf europäischer Ebene

Auf EU-Ebene sind Risikobewertung und Risikokommunikation vom Risikomanagement institutionell getrennt. Während Risikobewertungen von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) durchgeführt werden, befasst sich die Europäische Kommission mit dem Risikomanagement. Die Kommission koordiniert auch das Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Externer Link:RASFF). Informationen im Schnellwarnsystem RASFF werden regelmäßig zwischen den EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission im Hinblick auf risikobehaftete Lebens- und Futtermittel ausgetauscht.

Externer Link:Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority - EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)), Parma: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)) ist im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit der Grundpfeiler der Risikobewertung der Europäischen Union. In enger Zusammenarbeit mit nationalen Behörden erstellt die EFSAkurz fürEuropean Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) unabhängige wissenschaftliche Risikobewertungen, die der Europäischen Kommission als Grundlage für Gesetzesentwürfe und Risikomanagement dienen.

Das European Centre „Validation of Alternative Methods (ECVAM)“ ist einer von fünf Bereichen des europäischen Instituts für Health and Consumer Protection (IHCP) in Ispra, Italien. ECVAM ist in Europa für die Validierung und Entwicklung von Alternativmethoden im Sinne der drei R (Replacement, Reduction, Refinement) verantwortlich. ECVAM wird beraten vom Scientific Advisory Committee (ESAC), das sich aus Vertretern der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zusammensetzt.

Das ECVPH, gegründet 2001, bietet Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit einer Spezialisierung auf den Gebieten der Populationsmedizin, Epidemiologie oder Lebensmittelsicherheit und verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Ein Beispiel ist die Bekämpfung von Tierseuchen und Zoonosen. Hier werden die Kandidaten und Kandidatinnen zu Veterinary Public Health Experten, den sogenannten Diplomaten, ausgebildet und ernannt.

Internationale Zusammenarbeit

Ausreichende Kenntnisse über und ein Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Institutionen der Lebensmittelsicherheit – global, europäisch und national – sind für den Verbraucherschutz in den letzten Jahren immer bedeutender geworden. 

Auf globaler Ebene arbeiten Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die den Codex Alimentarius herausgeben, und die Internationale Organisation für Standardisierung (ISO).

  • Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO)
  • Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization, FAO)
  • Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD)
  • Europäisches Komitee für Normierung (Comité Européen de Normalisation, CEN)
  • Weltorganisation für Tiergesundheit (Office International des Epizooties, OIE)
  • Internationales Programm für Chemikaliensicherheit (IPCS)
  • Internationale Organisation für Rebe und Wein (Organisation Internationale de la Vigne et du Vin, OIV)

Twinning-Projekte: Behördenpartnerschaften über Grenzen hinweg

Twinning ist ein von der EU finanziertes Instrument zur Förderung von Partnerschaften zwischen Behörden aus den EU-Mitgliedstaaten und öffentlichen Verwaltungen in Beitrittskandidaten sowie für potentielle Beitrittskandidatenstaaten und Länder der europäischen Nachbarschaft.

Ziel von Twinning-Projekten ist immer der Aufbau von öffentlichen Strukturen im Einklang mit europäischer Verwaltungspraxis. Im Rahmen von Twinningprojekten werden Experten aus den Behörden des Bundes und der Länder für bis zu zwei Jahre in Partnerländer entsandt, um gemeinsam mit deren Fachleuten Projekte wie den Aufbau einer Behörde oder die Vorbereitung eines Gesetzes durchzuführen.

Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung hat sich in den letzten Jahren an mehreren Twinningprojekten erfolgreich beteiligt und für Projekte, bei denen der Aufbau eines Instituts für Risikobewertung im Bereich Lebensmittelsicherheit im Mittelpunkt stand, die Koordination übernommen. Durch intensive Einsätze im Land des Twinningpartners werden die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geschult und bei der Implementierung der EU-Regularien unterstützt.

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